Diskussion:Rumfordsuppe

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 95.116.93.150 in Abschnitt Das Rezept
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Rum - fort

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... die Geschichte kenne ich anders herum, der Herr hat die Suppe erfunden und dafür den Grafentitel erhalten. Der Name der Suppe kommt daher, da viele der Zutaten rumliegen und fortmüssen. So wie Soljanka... Werde das noch mal recherchieren. Schöne Grüße Christopher. (nicht signierter Beitrag von 84.130.28.138 (Diskussion) 20:02, 8. Apr. 2007‎)

Ich lach mich tot, das liegt "rum" und muss "ford" oder wie? Glaubt doch nicht alle seltsamen Worterfindungen, die diverse Fernsehköche, die es über einen Hauptschulabschluss nicht gebracht haben, erfinden. :D
Ich bin mir sicher (obwohl ich vom Kochen recht wenig Ahnung habe^^), dass das von Herrn Zacherl erfundene "Rumfort"-Gericht allein auf seinem Mist gewachsen ist und nichts mit der "Rumford-Suppe" zu tun hat... (nicht signierter Beitrag von 90.135.217.40 (Diskussion | Beiträge) 03:18, 26. Mai 2009 (CEST)) Beantworten
Sei gnädig mit den Köchen. Die sollen ja kochen und nicht Kulturgeschichte betreiben. „Sarah Wiener kredenzt diesmal ein sogenanntes "Rumfort- Gericht". Alles, was rumliegt, muss fort.“ habe ich auch noch gefunden – das ist offenbar ein Scherz unter Köchen. Ärgerlich wird es nur, wenn Fernsehköche im Brustton der Überzeugung Unsinn verbreiten wie Alfons Schuhbeck über Gewürze oder gestern Tim Mälzer über ESL-Milch. Egal. Ich glaube, Christophers Beitrag hier war auch nicht ernst gemeint. Rainer Z ... 18:22, 26. Mai 2009 (CEST)Beantworten
eingeschoben: Und DU sollst malen und dich nicht wichtigtuerisch mit Dingen beschäftigen, von denen Du bestenfalls rudimentäre - und dazu noch angelesene - Kenntnisse hast.--92.193.93.216 09:47, 10. Mär. 2013 (CET)Beantworten
Rumford hat die Suppe in der Tat selbst erfunden, aber den Grafentitel nicht dafür erhalten. Er hat so einiges erfunden und entwickelt, u.a. einen Sparherd. Sein Spezialgebiet als Forscher, er war ja Physiker, war energiesparendes Kochen --Dinah 20:11, 26. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Was dem Artikel noch dringend fehlt, ist das ursprüngliche Rezept, bzw. die eigentliche Zusammensetzung. Rainer Z ... 22:57, 26. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Das älteste, das ich habe, ist aus Scheibler's Kochbuch von 1900. Es wäre dann wenigstens belegt, wenn auch nicht extrem zeitnah. --Baba66 23:12, 26. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Ich habe gerade noch welche von 1881 bis 1912 entdeckt. Auf den ersten Blick passt das zu dem, was auch der Gorys schreibt. Rainer Z ... 01:44, 27. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Was ist eigentlich mit diesem IP-Edit? 10% Kochsalz? 100g/l scheint mir grade etwas viel. Kann das jemand überprüfen? --Baba66 09:45, 27. Mai 2009 (CEST)Beantworten

Die Rezepte in bürgerlichen Kochbüchern waren natürlich schon etwas verfeinert. Das ursprüngliche Rezept sah wohl auch vor, hartes Brot in der Brühe mitzukochen. Ich habe ein Rezept von 1801 gefunden, veröffentlicht im "Patriotischen Tageblatt", das die Anleitung noch als absolute Neuheit darstellt. Die Zutaten für 7 Personen: 10 Pfund (?) Wasser (also wohl 5 Liter), 2 Pfd. 10 Loth Kartoffeln, 22 Loth Gerstengraupen, 22 Loth in Fett gedünstetes hartes Brot, 22 Loth Erbsen oder Bohnen, 8 Loth Schweinefleisch oder Speck, 6 Loth Salz, 16 Loth Bieressig. 1 Loth müssten rd. 16 Gramm gewesen sein, macht hier also 96 Gramm auf 5 Liter, das dürfte wesentlich realistischer sein. So billig war Salz nun auch nicht, das war eine Armensuppe --Dinah 14:29, 27. Mai 2009 (CEST)Beantworten

Man muß aufpassen, ob nicht alle möglichen "Rezepte" unter dem Namen der Rumfordsuppe herumliefen. Das "in Fett gedünstete harte Brot" erinnert eher an Brotsuppe. Die 16 Lot Bieressig erscheinen mir zuviel. --77.23.105.71 17:06, 27. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Die Scheibler spricht von gerösteten Semmelscheiben, über die die Suppe gegeben wird. In Fett „dünsten“ macht keinen Sinn und ist vermutlich ein Fehler bei der Wiedergabe: Das Brot soll ja nicht weich werden, sondern schöne Röstaromen bekommen. Altbackenes Brot ist und war billig, nochmal angeröstet schmeckt es fast besser als frisches und die Brühe macht es dann wieder kaubar. Ideal für ein Billiggericht. Ich muss das mal ausprobieren, klingt eigentlich ziemlich lecker und mit ein paar Kräutern wird mann wohl noch „mogeln“ dürfen? @Rainer: Wär das nicht eigentlich mal was für eine Wikipedianerspeisung bei euch Berlinern? --Baba66 18:46, 27. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Rezept von 1801 ist schon mal interessant. „in Fett gedünstet“ klingt tatsächlich nach der traditionellen Art, altbackenes Brot in der Pfanne zu rösten und in den Suppenteller zu legen. Oder nach der Variante Crouton. Wobei Dinah jetzt nur die Zutaten genannt hat, nicht die Zubereitung. Wenn wir die Rezepte aus dem 19. Jahrhundert vergleichen, dürften wir auf den Kern der Sache stoßen. Rainer Z ... 17:22, 28. Mai 2009 (CEST)Beantworten
ja ich war zu faul, das alles abzuschreiben :) Also die Anleitung von 1801 lautet: "Das Wasser und die Gerstengraupen werden zusammen in einen Kochkessel gethan und zum kochen gebracht, dann werden die Erbsen hinzugethan und das Kochen wird über mäßigem Feuer zwei Stunden lang fortgesetzt; dann werden die Kartoffeln (die ungekocht oder gekocht schon geschält sind) hinzugethan, und das Kochen wird noch eine Stunde lang fortgesetzt. Während dieser Zeit wird die Flüssigkeit im Kessel fleißig umgerührt, um die Kartoffeln gänzlich zu zerreiben und die Suppe zu einer gleichförmigen Masse zu machen. Sobald dies geschehen ist, werden Weinessig, Salz und zuletzt, wenn die Suppe aufgetragen werden soll, Brodschnitte hinzugethan. Verbessert wird diese Suppe durch einen geringen Zusatz von kleinen Stückchen gesalzenem Fleische, das in Butter geröstet ist, eben so durch Brod, das in Butter oder Schweineschmalz gebraten ist." --Dinah 13:50, 29. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Thompson selbst hat übrigens auch über seine Suppe geschrieben, nachzulessen in seinen "kleinen Schriften" bei google-Books (einige Seiten sind nur leider sehr schlecht gescannt). Über den Sinn des gebratenen Brotes schreibt er da: "Das in Butter oder Fett gebratne Brod wird nicht allein viel härter, sondern es bleibt auch, da es mit einer fettigen oder öligten Substanz gesättigt ist, länger hart, nachdem man es in die Suppe gethan hat, weil das Wasser nicht darin eindringen und es erweichen kann." Das Brot sollte sich also nicht auflösen, sondern es sollte eine kaubare Einlage bilden --Dinah 13:58, 29. Mai 2009 (CEST)Beantworten
gerade gesehen: Das Rezept von 1801 steht wortwörtlich so bei Rumford, 2. Aufl. Weimar 1791, S. 254 f., aus dem Englischen übersetzt. Das dürfte also wirklich mal ein echtes "Originalrezept" sein --Dinah 14:01, 29. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Also das zwei drüber wäre das vollständige Originalrezept? Das ist interessant. Eine wirklich dürftige Suppe, aber sicher nahrhaft. Knochen, Fleisch (abgesehen von „kleinen Stückchen“) und geröstetes Brot sind dann offenbar Extras. Rainer Z ... 19:38, 29. Mai 2009 (CEST)Beantworten
ja, die Anleitung "das Wasser und die Graupen etc." steht bei Thompson alias Rumford auf S. 256 f.; die Mengenangaben für 7 Personen stehen bei ihm so allerdings nicht drin, das ist aus dieser Zeitung. Er rechnet in anderen Maßeinheiten, entweder für hunderte von Leuten oder für eine Einzelperson, das sind dann Angaben wie 0,xy Unzen, wobei xy ein Bruch ist, das wäre ziemlich kompliziert umzurechnen. Aber wer Lust dazu hat: Es steht in dem Buch auf S. 277 --Dinah 20:41, 29. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Wärst du so lieb und würdest deine Google-Books-Fundstelle mal verlinken? --Baba66 10:48, 30. Mai 2009 (CEST)Beantworten
das ist Seite 256: [1] --Dinah 13:32, 30. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Das Rezept wird übrigens auch wörtlich zitiert in Peter Peters Kulturgeschichte der deutschen Küche auf Seite 160 --Dinah 13:35, 30. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Ich habe unten mal zuammengefasst was hier und nach Lektüre weiterer historischer Kochbücher herauskam. Rainer Z ... 15:31, 30. Mai 2009 (CEST)Beantworten

Das Rezept

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Ehe die Wikipedia-Oberexperten anfangen, in dem Rezept herumzuschreiben, hier noch mal meine Version:

  • == Rezept ==
  • Rumfordsuppe für zehn Personen: Fünf Liter kaltes Wasser, einen gestrichenen Eßlöffel Salz, ein Pfund Fleisch und ein halbes Pfund gelbe Erbsen aufs Feuer setzen und zum Kochen bringen, abschäumen. Inzwischen zwei Pfund Kartoffeln, fünf bis sechs Zwiebeln, ein Pfund Mohrrüben, eine Sellerieknolle waschen, putzen und in den Topf geben. Vom Sellerielaub etliche Blätter abreißen, waschen, kleinschneiden und mit in den Topf geben. Alles zusammen eine halbe Stunde kochen lassen. Dann das Fleisch herausnehmen, in einen neuen Topf legen, die Brühe durch ein Sieb in den neuen Topf gießen, wieder aufs Feuer bringen, ein halbes Pfund Graupen dazugeben und diesen Ansatz (also Fleisch, die Brühe und Graupen) eine weitere halbe Stunde lang kochen. Derweil das Gemüse und die Erbsen aus dem Sieb nehmen und grob pürieren. Dieses Püree darf nicht mitgekocht werden, sonst verfliegt der Möhrengeschmack. Sind Graupen und Fleisch weich gekocht, Fleisch herausnehmen, Püree in die Brühe hineinrühren, mit Essig abschmecken. Jeder bekommt einen Eßlöffel voll in Würfel geschnittenes Fleisch (= rd. 50g) mit auf den Teller und ein Stück dunkles Brot dazu.

Meine Großmutter, geb. 1915, gest. 1979, hat mir das in den 1970er Jahren als die "echte" Rumfordsuppe bezeichnet, die sie in ihrer Jugend gelernt hat. Für die Echtheit dieses Rezepts sprechen: "Pfund" als Maßeinheit, das Fehlen aller vorgefertigten und vorgekochten Zutaten, 10-Personen-Rezept (= Mutter, Vater + ein Haufen Kinder) und nicht 4-Personen-Rezept (= Mutter, Vater + zwei Kinder) und der ziemlich hohe Arbeitsaufwand. --77.23.105.71 20:31, 15. Feb. 2009 (CET)Beantworten

Wikipedia ist kein Ort für Rezepte (siehe Wikipedia:WWNI, Punkt 9), deshalb habe ich deinen Beitrag wieder gelösch. Der geeignete Ort wäre im Wikibooks Kochbuch: http://de.wikibooks.org/wiki/Kochbuch. --Baba66 08:17, 16. Feb. 2009 (CET)Beantworten
Ich lach mich scheckig. Der Benutzer baba66 akzeptiert "die Oma" nicht als Quelle, dabei heißt er selber Oma (russ. baba = Großmutter --77.23.105.71 17:08, 16. Feb. 2009 (CET)Beantworten
Na und? Rezepte haben hier trotzdem nichts verloren und können besser woanders (z.B. dort) untergebracht werden. --Lkl15:39, 15. Apr. 2009 (CEST)Beantworten
Dieses Rezept gehort hier wegen seiner ernährungs- und kulturgeschichtlichen Bedeutung absolut hin. Es ist schließlich nicht als "Kochrezept" iSv Zubereitungsanleitung zu lesen, sondern als Beleg für die seinerzeitige Ernährungssituation. Und es wäre verdienstlich, wenn das einmal ernährungswissenschaftlich analysiert und mit heutigen konventionellen Nährwertangaben versehen würde. Wobei ich vermute, daß das schon längst geschehen ist und es also zitationsfähige Quellen gäbe, wenn sie nur jemand ausfindig machen würde. --95.116.93.150 22:19, 11. Mär. 2023 (CET)Beantworten

Das Originalrezept

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Hier der von Dinah zitierte Text ausführlicher:

Aber was mich nicht wenig überraschte, was die Entdeckung, daß eine sehr geringe Menge fester Nahrungsmittel, bey gehöriger Bereitung, hinreichend ist, den Hunger zu stillen und das Leben und die Gesundheit zu erhalten; und daß der stärkste und arbeitsamste Mensch mit äußerst geringen Kosten in jedem Lande davon gesättigt und ernährt werden kann.
Nach einer mehr als fünfjährigen Erfahrung, welche mir die Beköstigung der Armen zu München gewährte; während welcher Zeit jeder erdenkbare Versuch gemacht wurde, nicht allein in Rücksicht der Wahl der Nahrungs-Mittel, sondern auch in Rücksicht ihrer verschiednen Vermischungen und Verhältniße, und der mancherley Arten ihrer Zubereitungen in der Küche; ergab sich, daß die wohlfeilste, schmackhafteste und nahrhafteste Speise eine Suppe war, die aus Gerstengraupen, Erbsen, Cartoffeln, Schnitten von feinem Waizenbrod, Weineßig, Salz und Waßer (in gehörigen Verhältniße«) bestand.
Die Art, diese Suppe zu bereiten, ist folgende: Das Waßer und die Gerstengraupen werden zusammen in einen Kochkeßel gethan und zum Kochen gebracht; dann werden die Erbsen hinzugethan und das Kochen wird über mäßigem Feuer zwey Stunden lang fortgesetzt, dann werden die Kartoffeln (die ungekocht oder gekocht schon geschält sind) hinzugethan, und das Kochen wird noch eine Stunde lang fortgesetzt. Wahrend dieser Zeit wird die Flüßigkeit im Keßel fleißig mit einem großen hölzernen Löffel umgerührt, um die Kartoffeln gänzlich zu zerreiben, und die Suppe zu einer gleichförmigen Maße zu machen. Sobald dies geschehen ist, werden Weineßig, Salz und zuletzt, wenn die Suppe aufgetragen werden soll, Brodschnitte hinzugethan.
Die Suppe muß nie mit den Brodschnitten kochen, ja auch sogar nicht lange damit stehn, ehe sie aufgetragen wird. Die Brodschnitte müßen, aus Gründen, die hernach angeführt werden sollen, nie in den Kochkessel gethan werden, sondern (wie zu München üblich war) in die Schüßeln, worin die Suppe aus der Küche in das Eßzimmer getragen wird. Die Suppe wird heiß aus dem Keßel auf die Brodschnitte gegoßen, und dann mit eisernen Löffeln sorgfaltig umgerührt, womit sie den Armen im Eßzimmer ausgetheilt wurde.
Daß man diese Brodschnitte, die mit der Suppe vermischt werden, nicht mit kochen läßt, ist von größerer Wichtigkeit, als, man sich vielleicht vorstellt. Es ist auch gut, wenn sie so fein oder dünn, als möglich, geschnitten werden, und wenn sie dabey hart und trocken sind, so ist es desto beßer.
Das Brod, welches in München dazu genommen wurde, war sogenanntes Semmelbrod, wovon jedes etwa 4 bis 6 Loth wog. Diese kleinen Brode, die wir von den Beckern zum Geschenk erhielten, waren gemeiniglich trocken und hart, weil sie nicht zeitig genug verkauft sondern liegen geblieben und daher alt und unverkaufbar geworden waren. Die Erfahrung lehrte uns, daß sich dies altbackne harte Brod zu unserm Zwecke beßer schickte, als alles andre, weil es das Kauen nöthig macht; und das Kauen befördert bekanntlich die Verdauung sehr kräftig; auch verlängert es die Dauer des Genußes beym Eßen; eine Sache von großer Wichtigkeit, worauf man bisher nicht aufmerksam genug gewesen ist.
Benjamin Thompson, Graf von Rumford: Kleine Schriften politischen, ökonomischen und philosophischen Inhalts; „Ueber Speiße und Beköstigung der Armen“, S. 254ff. Weimar 1797 /Goggle Books)

Die Originalzutaten sind also lediglich Graupen, Erbsen (offenbar getrocknete, üblicherweise gelbe), Kartoffeln, altbackenes Weißbrot, (Wein)essig, Salz und Wasser.

Spätere Ergänzungen beim Gemüse sind Zwiebeln, Möhren und Knollensellerie o. ä. Als Gewürze kommen Pfeffer, auch Majoran oder Thymian ins Spiel. Statt Wasser wird häufiger Knochenbrühe verwendet, teils mit Speck oder Schweinefleisch (auch Schweinskopf oder -fuß), Innereien wie Kutteln oder Lunge. Als Varianten fand ich noch Ergänzungen mit Reis oder zusätzliche Bindung mit Mehlschwitze. Das Brot wird bei neueren Rezepten meist in Fett geröstet, scheibenweise oder als Croûtons. Sechs von sieben gefundenen Rezepten enthalten keinen Essig.

Quellen: Katharina Prato:Die Süddeutsche Küche. Graz, 1881
Sophie Wilhelmine Scheibler: Allgemeines Kochbuch für alle Stände. Leipzig 1884
Charlotte Löfflerin: Neuestes Kochbuch für Haushaltungen aller Stände. Reutlingen, o. J., um 1900
Schwäbische Kochrecepte zur Bereitung einfacher bürgerlicher Kost. Stuttgart 1909

Den Rumford-Text würde ich gerne im Artikel zitieren, fragt sich nur, wie ausführlich. Was die Ergänzungen angeht herrscht in den sieben Rezepten, die ich in den Quellen fand zwar eine gewisse Bandbreite, aber im Prinzip Einigkeit. Etwas mehr Abwechslung durch Wurzelgemüse, kräftigerer Geschmack durch Knochen und preisgünstiges Fleisch. Rainer Z ... 15:29, 30. Mai 2009 (CEST)Beantworten

am wichtigsten finde ich schon den Abschnitt "Die Art, diese Suppe zu bereiten ...". Ein bisschen was zu den Zutaten wie zum Brot kann man ja paraphrasieren --Dinah 19:50, 30. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Schade, dass einige der vorangehenden und nachfolgenden Seiten bei Google Books so schlecht gescannt sind, dass sie praktisch unlesbar sind. Rainer Z ... 21:24, 30. Mai 2009 (CEST)Beantworten
ja das ist blöd. Rumford hat aber auch nicht nur sein "Standardrezept" angegeben, sondern er nennt mehrere, quasi für unterschiedliche "Preisklassen". Als Armensuppe empfahl er natürlich die billigste Variante mit den Zutaten, die wir hier genannt haben. In dem Buch Anstaltskost im Rationalisierungsprozeß von Ulrike Thoms schreibt sie auch was über die Rumfordsuppe und bezieht sich dabei auch auf Rumfords Buch als Quelle. Als Zutaten für 1200 Portionen hat sie berechnet: 80 kg Perlgraupen, 73 kg Erbsen, 25,6 l schwachen Bier-Essig, 599 l Wasser und Salz (ohne Mengenangabe). Das war wohl die "Ursuppe", Hauptbestandteil waren die Graupen. Thoms schreibt: "Den Kostenpunkt dieser Speise berechnete er auf nur 3 Pf. pro Person. Doch selbst diese Summe schien auf lange Sicht noch zu teuer für das Arbeitshaus (in München, erg.). Daher wurde die Hälfte der Gerstengraupen durch 129 kg Kartoffeln ersetzt, wodurch ihr Preis um ein Drittel sank. Gleichzeitig gab Rumford eine ganze Reihe von teureren Varianten an, bei denen entweder ein klein wenig geschnittenes, gepökeltes Schweinefleisch, Speck oder geräuchertes Rindfleisch, Fleisch- oder Fischklöße, Wurzeln und Gemüse, Suppenkräuter, Pfeffer, Zwiebeln oder Lauchklöße zugegeben wurden." (Thoms, S. 306 f.) - Wir sollten das vielleicht als Grundlage für die Ergänzung des Artikels nehmen. Die verschiedenen besseren Varianten seiner Suppe beschreibt Rumford auf S. 280 ff., die sind wieder besser lesbar. Da erwähnt er auch verschiedenes Wurzelgemüse als mögliche Einlage, Kräuter, Kohl und auch Sauerkraut ... Als Zitat würde sich vielleicht von diesen Seiten am besten was eignen, denn die eigentliche Anleitung ist ja doch zu sehr "Rezept" für Wikipedia, denke ich --Dinah 14:04, 31. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Bon. Erfreulicherweise decken sich die Rumfordschen Varianten ja ungefähr mit denen aus den anderen Kochbüchern. In der Synopsis kommt für mich ungefähr das heraus:
  • Basis: Graupen und Trockenerbsen getrennt in Wasser kochen, Erbsen durch ein Sieb streichen und zu den Graupen geben, zu einer sämigen Suppe weiterkochen und mit Essig und Salz würzen. Kann mit Kartoffeln ergänzt werden. Beim Servieren altbackenes Weißbrot in die Teller geben.
  • Gemüseergänzungen: Zwiebeln, Möhren, Steckrüben, Sellerie, Lauch, Kohlrabi, Weißkohl, Sauerkraut o. ä. nach Verfügbarkeit
  • Fleischergänzungen: Knochen, Speck, frisches oder gepökeltes Schweine- oder rindfleisch, Innereien o. ä. nach Verfügbarkeit zuerst in Wasser kochen, die entstandene Brühe als Suppengrundlage verwenden, das Fleisch kleingeschnitten in die Suppe geben
  • Gewürze: zusätzlich Pfeffer, Petersilie, Majoran, Thyminan o. ä. (Essig kann entfallen)
  • Brot: zuerst scheibenweise oder in Würfel geschnitten in Fett anrösten, dann in die Teller geben
Dieser „Baukasten“ deckt eigentlich alle Varianten ab, die ich bisher in Rezepten kennengelernt habe. Die Zubereitungsunterschiede kann man wohl vernachlässigen, das Ergebnis ist nach heutigen Maßstäben immer eine ziemlich zerkochte Angelegenheit. Aber Kohlenhydrate und Eiweiß sind schon in der Ursuppe drin, auffällig ist die Abwesenheit von Fett. Mit etwas Fleisch, Wurzelwerk, Kohl und Kräutern dürfte das ganze sogar einigermaßen vollständig die wichtigsten Bedürfnisse befriedigen.
Ich glaube, ich werde einfach mal so eine Suppe kochen, langsam werde ich neugierig. Einmal die Ursuppe, einmal die mit Extras. Dann könnte ich diesen Hochgenuss auch fotografieren.
Rainer Z ... 15:25, 31. Mai 2009 (CEST)Beantworten
denk dran bei der sparsamen Variante außer etwas Salz keine Gewürze zu ver(sch)wenden ;) Bei Rumford wurden die Erbsen einfach so lange gekocht, bis sie zerfallen sind, die musste man nicht passieren. Aber ansonsten - man müsste das halt einfach so in den Artikel einbauen, dass es keine Kochanleitung ist, aber alles Wesentliche widergibt. Ich habe irgendwo gelesen, dass die Rumfordsuppe original in Papinschen Dampfkochtöpfen gekocht wurde, das müsste man mal überprüfen --Dinah 19:33, 31. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Nein, ich werde da puristisch sein. Heroischer Selbstversuch.
Was das Passieren angeht: Steht in den meisten Rezepten, weil sich die Schalen (wie bei dicken Bohnen) wohl nicht auflösen. Kann bei der Ursuppe aber wohl entfallen.
Der Meinung „Keine Kochanleitung!“ beuge ich mich nicht so ohne weiteres. Die wesentlichen Abläufe sind auch zu beschreiben. Hugh!
Bei Katharina Prato (auf der CD mit den historischen Kochbüchern) wird der Papinsche Topf auch erwähnt. Könnte aber sein, dass der zu Rumfords Zeiten noch nicht verbreitet war (wenn auch längst erfunden).
Rainer Z ... 20:39, 31. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Für dein Heldentum werden wir dich immer in ehrendem Andenken bewahren! ;-) „Keine Kochanleitung!“ zieht hier sowieso nicht: Es geht ja nicht um irgendein Rezept, sondern um einen breit angelegten wissenschaftlichen Versuch mit offensichtlich großem Erfolg. Die Suppe unterscheidet sich damit enzyklopädisch-qualitativ deutlich von evtl. „wohlschmeckenderen“ Gerichten. --Baba66 21:37, 31. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Jetzt weiß ich wenigstens, was ich mit den ollen Trockenerbsen mache, die in meiner Speisekammer stehen. Graupen muss ich erst kaufen, die konnte ich als Kind nicht leiden. Aber was tut man nicht für die Wissenschaft ... Rainer Z ... 00:24, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten
Übernimm dich aber finanziell nicht am Bieressig! ;-) Ich habe grade danach gekugelt: Ein Produkt, das man früher anpreisen musste wie Sauerbier, wir heute für 30 Euronen pro Liter gehandelt (ich verlinke das jetzt absichtlich nicht). Irgendwie müssen die Zutaten für Bieressig total selten geworden sein ... --Baba66 08:30, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten
Da werde ich mir die Freiheit nehmen, Weinessig zu verwenden. Rumfords Segen habe dabei ja. Im ursprünglichen Geist der Kostenoptimierung würde er sicher auch Brandweinessig aus dem unteren Supermarktregal billigen. Rainer Z ... 15:37, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten
Und was ist bei Rainer Z.s Kochversuchen rausgekommen??

91.67.52.175 12:28, 23. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Siehste, ganz vergessen. Ich lege mir einen Zettel auf den Küchentisch. Rainer Z ... 15:33, 23. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

@Rainer, liegt der Zettel noch immer auf Deinem Küchentisch? Wir harren noch Deiner Ergebnisse! ;-) ASS500 13:24, 6. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Kinder, wie die Zeit vergeht ... Ich glaub, ich muss mir wirklich mal einen Zettel machen mit den seltsamen Gerichten, die ich heldenhaft ausprobieren und fotografieren will. Rainer Z ... 16:08, 6. Jun. 2010 (CEST)Beantworten
Bin gerade auf den Artikel gestossen und warte auf den Suppenhelden ;-) Gestumblindi 04:15, 14. Apr. 2011 (CEST)Beantworten
Ja, ja. Irgendetwas in meinem Hinterkopf scheint mir zuzuflüstern, heute doch lieber was anderes zu kochen. Und schon ist wieder ein Jahr ohne Rumfordsuppe rum. Wobei: Ich habe neulich mal altes, gutes Graubrot gehabt und mich aus Neugier an einer Brotsuppe versucht. Und die war tatsächlich sehr lecker, hätte ich gar nicht gedacht. Könnte hier ja auch so sein. jedenfalls, wenn man nicht die ganz puristische Variante macht. Rainer Z ... 17:48, 14. Apr. 2011 (CEST)Beantworten
Alte Rezepte nachzukochen, verlangt mitunter eine gewisse Selbstüberwindung :) Aber die Rezepte aus dem 19. Jahrhundert dürften geschmacklich ganz passabel sein --Dinah 22:48, 14. Apr. 2011 (CEST)Beantworten
Ich besorge gleich schon mal Graupen. Den Rest habe ich normalerweise im Haus. Da auch Brot reinkommt: An der Brotsuppe hat mich verblüfft, wei gut geröstetes altes Sauerteigbrot schmeckt, wenn es in der Suppe wieder weichgeworden ist. Nasses Brot ist als Vorstellung ja eigentlich eher fies. Rainer Z ... 14:03, 15. Apr. 2011 (CEST)Beantworten
 
Rumfordsuppe aus Graupen und getrockneten gelben Erbsen

Tja, jetzt war ich wohl schneller :-) - ich habe mir nun vor ein paar Tagen mal so eine Suppe gekocht, siehe Beweisbild. Allerdings nach der allereinfachsten, puristischen Rezeptvariante, zwecks authentischem Suppenerlebnis: Nur Graupen und getrocknete gelbe Erbsen, Wasser, Salz, etwas Essig, sonst nix. Aufgrund der sehr langen benötigten Kochzeit glaube ich nicht, dass das heutzutage als "günstige" Suppe anzusehen ist, energieeffizient dürfte sie beim Stromverbrauch meines Elektroherds jedenfalls nicht sein... nach vielen Stunden Kocherei war das Resultat eine fade, aber erträgliche und äusserst sättigende Pampe, wie natürlich zu erwarten. Es ist ein ziemlicher Rest verblieben, der sich als Basis für schmackhaftere und reichhaltigere Suppen und Eintöpfe anbot. Gestumblindi 19:26, 23. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

toll, dass du das Rezept nachgekocht hast. Dem Bild nach zu urteilen, würde ich den Eintopf aber eher als Basis für Tapetenkleister nehmen :) --Dinah 22:23, 23. Apr. 2011 (CEST)Beantworten
Mist! Dabei habe ich inzwischen alle Zutaten im Haus. Gestumblindi, du hast die Kartoffeln vergessen! Ich kenne natürlich nicht die ursprüngliche Rumfordsuppe aus eigener Anschauung, aber was ich da im Topf sehe, könnte zu dick geraten sein. Ich stelle mir eher eine Konsistenz wie sämige Kartoffelsuppe vor. Und bei der genannten langen Kochzeit sollte die Hitze sehr reduziert sein, so gerade am Kochpunkt, mehr ein Ziehen als ein Blubbern.
Ich werde es jedenfalls auch noch versuchen, einmal puristisch, einmal „luxuriös“ mit Suppengrün, etwas Fleisch oder Speck und geröstetem statt nur altbackenem Brot. Rainer Z ... 15:40, 25. Apr. 2011 (CEST)Beantworten
"Die einfachste Rumfordsuppe besteht lediglich aus Graupen und Erbsen, die in Wasser über Stunden gekocht werden, bis eine sämige, dicke Suppe entsteht." Aber vielleicht war meine Suppe etwas zu dick, ja. Die Hitze hatte ich in den letzten Stunden ziemlich reduziert, obwohl Rumford ja ausdrücklich von einem "starken" Kochen schrieb, das nötig sei. Gestumblindi 16:43, 25. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Preis

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genannt ist 3 Pfennig/Portion. Da taucht folgendes Problem auf: Weder damals noch heute sind Pfennige Währung in Bayern (Gulden/Kreuzer bzw. Euro/Cent). Wenn es irgendwer in Mark/Pfennig umgerechnet hat, wann geschah das in welche Pfennig (Reichs,- Gold,- Renten- Deutsche oder DDR-Mark) und wie wurde die Kaufkraft berücksichtigt? --Feliks 10:33, 4. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

diese Angabe ist folgendem Buch entnommen: Ulrike Thoms, Anstaltskost im Rationalisierungsprozeß, 2005, S. 306 f. Gib das mal bei google books ein, dann kannst du das selbst recherchieren --Dinah 13:22, 4. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Danke, das war dann die damalige Währung, nach der Umrechnung von [2] entspricht das heute 0,17 EUR --Feliks 20:20, 4. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Da die Links geändert wurden, die Umrechnungsseite ist seit 2013: [3] --23:32, 5. Dez. 2015 (CET)

Preis nachgerechnet

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Lt. dem oben besteht die "Ursuppe" für 1.200 Personen aus

  • 80kg Perlgraupen
  • 73kg Erbsen
  • 25,6l schwachem Bier-Essig
  • 599l Wasser
  • Salz ohne Mengenangabe

40kg Graupen lassen sich durch 129kg Kartoffeln ersetzen. 3 Pf. damaliger Währung sollen 0,17 Euro entsprechen.

Rechnen wir das mal nach:

  • 250g Graupen kosten 0,45 Euro.
  • 500g gelbe Erbsen desgl. 1,15
  • 250ml billigste Essig-Essenz (25% Säure) 0,99
  • 250g billigstes Salz 0,29

Das sind Kaufhallen-Preise (Marktkauf). En gros gekauft würde das alles bestimmt billiger, zugleich aber kostet auch Wasser heute was, und die Heizkosten, Abschreibung der Geräte müßte man auch berücksichtigen. Ich sage mal, das gleicht sich mit den Kaufhallen-Preise aus.

Essig-Essenz 1:10 verdünnt setzte ich "schwachem Bier-Essig" gleich. Für 1.200 Menschen 4kg Salz (= 3,33 g pro Kopf) müßten reichen.

Also

  • 80kg Perlgraupen 144 Eus
  • 73kg gelbe Erbsen 167,90 Eus
  • 2,56l Essig-Essenz 10 Eus
  • 4kg Salz 4,70 Eus

macht 326,60 Teuronen für 1.200 Portionen = 0,27 Euro. Also um 40% TEURER als 0,17.

Kartoffeln schwanken stark im Preis. Aber 130kg Kartoffeln dürften um die 70 Teuronen kosten (= die Hälfte des Preises für 80kg Perlgraupen), so daß sich die Rezepte mit Graupen und mit Kartoffeln nicht viel nehmen. --91.67.52.175 12:21, 23. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Diese Nachrechnung berücksichtigt nicht, dass im vorangehenden Beitrag lediglich der originale Schlußpreis in heutige Währung umgerechnet wurde. Die obige Rechnung ist genauso möglich, das ist aber das Problem der Umrechnungsbasis. Ob 17 oder 27 Eurocent herauskommt, ist heutzutage in der Größenordnung unerheblich. Wichtiger ist aber bei diesem "Nachgeprüfe" durch die IP, dass die Gewichte hier überhaupt nicht stimmen, die "Ursuppe" für 1.200 Personen, enthielt "70 Lb. 18 L. Perlgraupen" (siehe Rumford selbst "70 Pfund, 18 Loth Perlgraupen"), nicht etwa "80 kg Perlgraupen", sondern - umgerechnet, siehe z.B. der Vereinfachung wegen hier- nur 39,61 kg Perlgraupen verwendet wurden für diese Personenzahl. Ohne weiter zu rechnen: In den Mengenangaben dürfte der Fehler liegen und die 17 Cent sind einigermaßen korrekt.--Rote4132 (Diskussion) 00:11, 6. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Zehn (!) Prozent Kochsalz?

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Zitat aus dem Artikel: "Mercks Warenlexikon von 1920 kennt unter dem Stichwort „Suppendauerwaren“ (die als „Gemische von Fleisch mit Mehl, Gemüsen und Fett“ definiert werden) eine „sog. Rumfordsuppe“, bestehend aus 44,7 % Mehl, 31,8 % Graupen, 13,5 % groben Fleischstücken und 10,0 % Kochsalz." - Ich glaube kaum, dass irgendjemand eine Suppe essen kann, die aus 10 % Kochsalz besteht. Zum Vergleich: Meerwasser hat im Schnitt einen Salzgehalt von 3,5 %. Kann es sein, dass man sich da irgendwie vertan hat, falsch abgeschrieben, oder so? --Arjo (Diskussion) 12:51, 11. Mär. 2017 (CET)Beantworten

Diese Zusammensetzung ergibt 100% - ohne Wasser. Wie das Stichwort "Suppendauerwaren" sagt, handelt es sich dabei also um die trockene "Dauerware", um daraus mit Wasser eine Rumfordsuppe zuzubereiten. Dann passt das auch mit dem Salz, würde ich sagen. Gestumblindi 16:42, 11. Mär. 2017 (CET)Beantworten
Knorr Erbswurst (gelb) enthält nach aktueller Eigenangabe 10,6% "Salz" (10,6 g Kochsalz, abzüglich verschiedener Kaliumsalze, versteckt auf verschiedene Bestandteile, gerade abgerufen): Also nix neues - wer Fertigprodukte nimmt, wird übersalzt und von Fleisch befreit. Nur als ergänzender Hinweis. --Rote4132 (Diskussion) 01:22, 12. Mär. 2017 (CET)Beantworten
Nix "übersalzt": Das Salz war/ist technologisch als Konservierungsstoff notwendig, damit das Konzentrat nicht schimmelt. Bei Erbswurst wird 90 g Konzentrat auf 1 l Wasser verwendet, das ergibt ungefähr 0,9 % Salz in der Suppe oder 2,25 g/Portion, also gesundheitlich völlig in Ordnung. Zum Vergleich: Meerwasser enthält ungefähr 35 g Salz pro Liter; ekelig schmeckt es aber nicht so sehr deswegen, sondern wegen des Bittersalzgehalts. Und wer mag, kann ja mal tapfer den Selbstversuch machen: 5 g Salz in 100 ml Wasser auflösen und diese 5-%-ige Lösung trinken - halb so schlimm. (Vorsicht, Salzwasser ist ein bekanntes Brechmittel.) --78.53.147.63 22:09, 14. Mai 2017 (CEST)Beantworten

Originalrezept Augsburg 1819

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Also oben die Rezepte sind eindeutig alle spätere "Kreationen". Im Artikel wird das Augsburger Kochbuch von 1819 zitiert und eine Bildseite gezeigt. Das Buch gibts zum kostenlosen download bei google. Dort auf Seite 681 steht nun:
"Für eine Familie von 7 Personen wird auf einen Tag zur Suppe gebraucht:
Gersten und Erbsen jedes 22 Loth
Kartoffeln,(Erdbirn) 2Pf 10 Loth
Schwein Fleisch 8 Loth
Salz, wenn es nicht sehr scharf ist 6 Loth
Bier (nicht Wein) Essig 16 Loth
Wasser 6 bis 7 Quart oder 10Pf"
wobei hier schon die Probleme losgehen. Für Gerste sind die Graupen gemeint. 1 Loth entspricht 1/32 Pfund, 1 Quart (Berlin) = 1,170346 Liter, aber 1 Quart (Preußen) = 1,145 Liter. Weiter im Rezept:
"Die Zubereilungsart dieser Suppe ist folgende : Abends vorher werden die Erbsen und Gerste in einen Bodenhohen oder Topf gethan, und das Wasser (gemeint sein dürfte hier die ganzen 6 bis 7 Quart aus dem Rezept) darauf gegossen, damit sie weichen. Wenn man nun den folgenden Tag um 12 Uhr essen will, so muß unter diesen Topf Morgens vorher um 7 Uhr Feuer gemacht, und der Topf muß mit einem darauf passenden Deckel, so fest als möglich, zugdeckt werden..Wenn die Gerste und Erbsen 2 und 1/2 Stunde langsam gekocht haben, werden die Karloffeln, nachdem sie geschält sind, hinein gethan, wie auch das Salz. Nach einer Stunde wird das Fleisch oder der Speckin ganz kleine Würfel geschnitten und auch dazu gethan. Eine Viertele stunde vor dem Anrichten gießt man den Essig dazu."
Also reden wir hier von 5 Stunden(!) mittlerer Kochzeit in einem geschlossenen Topf, wobei der Trick ist das nacheinander(!) in den Topf hinzu zu geben!!!! Gruss

noch der google link zum Buch: books.google.de/books?id=73w7AAAAcAAJ&dq
Wie heiß war denn denen ihr Feuer? Also wenn ich einen großen Topf mit ca. 10 Litern und viel drin auf eine Herdplatte stelle, und "den Deckel so fest wie möglich verschließe", dann bekomme ich doch auch mit Sachen drin nach (im kleinen Topf fünf Minuten, im großen, was weiß ich, ) spätestens einer Stunde das ganze soweit, daß es mir den Deckel runterhebt und das ganze überläuft. Man soll aber erst nach 2 1/2 Stunden was rein tun, wie ist das damals gegangen? Oder war "so fest wie möglich" in diesem speziellen Fall "leicht schräg stellen"?--2001:A61:260C:C01:E4A4:7E30:5DF6:3F7E 21:40, 28. Mär. 2018 (CEST)Beantworten
Hallo IP, danke, dass du uns teilhaben lässt an deinem Wissensstand. Selbst mit dem gekürzten (!) (und nicht ganz korrekt) aus der Frakturschrift übertragenem Text sollte deutlich sein, es ist von damaligen Öfen (Küchenöfen, Herden) die Rede und von "langsam gekocht". Also um 7 Uhr wird der Ofen angeheizt, bis das alles brennt und warm ist, dauert es übrigens. Das ausreichende Stichwort sollte eigentlich "langsam" sein, auch auf Holz- oder Kohleherden konnte man dank großer Herdplatte (und Ringen) zwischen warmhalten und ganz heiß seine Kochzonen einrichten, das bedingt aber einer dauernden Kontrolle. Wenn man sich das Original ansieht (übrigens Buch-Seite 652ff bzw. Rezept 844), dann wird das noch deutlicher: "wenn es einmal im Kochen ist, darf das Feuer nicht mehr stark sein, sondern man muss nur einwenig nachschüren." Heute würde man wohl sagen, "auf kleiner Flamme/mit wenig Hitze am köcheln halten". -- WikiMax - 10:52, 6. Dez. 2022 (CET)Beantworten