Diskussion:Schädlicher Gebrauch von nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von 79.226.16.132 in Abschnitt Medikamenten-Missbrauch in Pflegeheimen

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Die Definition benutzt zwar Begriffe, die in dieser Form veraltet sind, dennoch wird damit ein "schädlicher Gebrauch von Medikamenten" angesprochen, und damit auch der neue Titel gewählt. Alles andere wäre wieder ein Durcheinander von Begrifflichkeiten. Auch die Eingangsdiskussion hier zeigt, was eigentlich gemeint gewesen wäre. Und zum Themenkomplex "psychotrope Substanzen" gibt es schon (ebenfalls schlechte) Beiträge. -- Robodoc 15:56, 2. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Beispiele:

  1. "Mittel zum Abnehmen": Antiadiposita (mit der Marktrücknahme von Reductil und Acomplia wohl erledigt, aber); auch z.B. Diuretika (habe keine Zahlen, aber wohl ein Fakt),
  2. und im Gegenteil: Anabolika.
  3. Natürlich auch Antibiotika ("Da hatte ich noch eine angebrochene Schachtel zu Hause..."; "Ich habe immer ein Antibiotikum bekommen!!!" (o.k., meist keine Dauereinnahme im klassischen Sinn, und doch. Und wenn dann der Fachmann die Antibiotikaverfütterung im landwirtschaftlichen Bereich als Nicht-ICD-10-Aspekt erwähnen möchte, darf man ihm auch nicht böse sein...) Einer will unbedingt ein Ofloxacin weil er gehört hat das helfe gegen alles, bekommt es nicht weil weit und breit keine Rechtfertigung auffindbar, besorgt es sich vom Schwager und kommt dann mit einer Achillessehnenruptur... aber Zahlen?
  4. "Steroidakne" (und Hautärzte wissen sicher noch von mehr).
  5. Hochgerechnete Todesfälle durch Einnahme von OTC-Schmerzmitteln in den USA (- wo ist noch die Studie?) - 2 Quellen habe ich zu gi-Komplikationen angeführt - aber wie kann ich immer die beste und Zitat-würdigste Studie kennen? (siehe als Problem der Übertreibung der möglichen Gefahren: Punkt 6)
  6. In Wien wurde kürzlich angeblich die Aktion "Schutz vor Magenschutz" gestartet. Wenn tatsächlich, dann vernünftig (Begründungen, Zahlen zu NW der PPI?)
  7. usw. usw.
  8. Und immer: Quellen, Quellen, Quellen.

NB: Ich bin jetzt buchstäblich im Urlaub. Also Pause. -- Robodoc 13:52, 4. Mai 2010 (CEST)Beantworten


"Schädlicher Gebrauch von nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen" ist ein sperriger Titel, stimmt. Aber alles in "schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit" zu packen, wie es der der Bundesärztekammer für die ärtzliche Praxis macht, geht für eine Enzyklopädie nicht. Schädlicher Gebrauch von Opioiden, Benzodiazepinen, Abführmitteln und Kopfschmerzmitteln sind einfach zu unterschiedliche Dinge. -- Robodoc 19:05, 15. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Dann gibt es noch zu bedenken, dass in den USA womöglich mehr Medikamente OTC erhältlich sind. Zahlen? Folgen? -- Robodoc 13:25, 17. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Abführmittel

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Die neuen Leitlinie "SK2 chronische Obstipation" (Juni 2013) bestätigt, dass ein chronischer Laxantiengebrauch nicht zu Elektrolytverschiebungen im Serum führt. http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-019l_S2k_Chronische_Obstipation_2013-06_01.pdf --LAK-RLP (Diskussion) 08:31, 13. Aug. 2013 (CEST)Beantworten

Medikamenten-Missbrauch in Pflegeheimen

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Hallo, vielleicht sollte der unnötige und schädliche Gebrauch von Medikamenten (u.a. Psychopharmaka) in Alten- und Pflegeheimen erwähnt werden. Zu diesem Thema las ich in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 15. August 2014 folgendes:

„In Deutschlands Altenheimen herrscht Personalmangel. Eine Folge: Weitgehend unkontrolliert und mutmaßlich massenhaft werden den :Bewohnern Psychopharmaka verabreicht, um sie ruhig zu stellen.
Jeder Besucher eines deutschen Pflegeheims kennt die Szene: Viele Bewohner sitzen auf dem Flur, im Aufenthaltsraum, schweigsam, :teilnahmslos. Die meisten sind dement. Doch die Stille hat in vielen Fällen einen anderen Grund: Die alten Menschen werden mit :Psychopharmaka sediert.
Viele Angehörige werden in den Pflegeheimen Zeugen ebenso rätselhafter wie leidvoller Veränderungen: Beim Einzug ins Pflegeheim sind :Vater oder Mutter zwar vergesslich, aber noch aktiv und ansprechbar. Wenige Wochen später sind sie passiv, verwirrt und starren reglos :ins Leere.
Doch wer die weitschweifigen Prüfberichte der kommunalen Heimaufsichten liest, findet zu dem Thema in aller Regel: nichts. "Das ist ein :riesiges schwarzes Loch", sagt Reinhard Leopold, Gründer der Selbsthilfegemeinschaft "Angehörige und Ehrenamtliche in der :Heimmitwirkung" in Bremen. "Das wird totgeschwiegen." Häufig verabreicht werden Valium, Schlaftabletten, aber auch Mittel, die für :Psychosepatienten und seelisch Kranke gedacht sind und den Effekt einer chemischen Keule haben.
Der Münchner Heimaufsicht und dem Amtsgericht der Landeshauptstadt ist es zu verdanken, dass nun von Behördenseite ein wenig Licht in :das Dunkel kommt. Die Zahlen aus München: 51,3 Prozent der Bewohner bekamen bei einer Stichprobe im Jahr 2011 Psychopharmaka verordnet.
Doch das ist nicht alles: Bei der Vergabe der Medikamente wird in vielen Heimen das Gesetz offensichtlich routinemäßig ignoriert. Wenn :Medikamente nur verabreicht werden, um einen alten Menschen ruhig zu stellen - ohne dass eine Heilung in Sicht wäre - dann zählt das :ebenso wie eine Fesselung ("Fixierung") an Bett oder Stuhl als "freiheitsentziehende Maßnahme" und muss von einem Richter genehmigt :werden.
...
Verlässliche landes- oder gar deutschlandweite Studien gibt es nicht. Ähnliches werde aus dem gesamten Bundesgebiet berichtet, heißt es :im Gesundheitsministerium in München.
...
Dass die bayerische Hauptstadt in Sachen Psychopharmaka einen beklagenswerten statistischen Ausreißer darstellt, glaubt niemand, der :sich mit der Materie beschäftigt. "Das ist überall gleich", sagt Pflegekritiker Oehlen. Der Gütersloher Gerontopsychiater Bernd :Meißnest schätzte nach einem Bericht des Gesundheitsportals "onmeda" im vergangenen Dezember, dass 40 Prozent der Altenheimbewohner in :Deutschland Psychopharmaka verabreicht bekommen.
"Die Häufigkeit, mit der Psychopharmaka verschrieben werden, lässt mich vermuten, dass das nicht in allen Fällen medizinisch indiziert :ist, sondern auch anderen Zwecken wie der Erleichterung der Pflege dient", sagt diplomatisch Dr. Ottilie Randzio, die stellvertretende :Geschäftsführerin des Medizinischen Diensts der Krankenkassen in Bayern.
Pflegeinitiativen nennen einen einfachen Grund, warum so viele alte Menschen chemisch ruhig gestellt werden: Verwirrte Heimbewohner :sind oft unruhig, ängstlich oder aggressiv, murmeln vor sich hin, wandern über die Flure, legen sich in fremde Betten, durchwühlen :Schränke, schmieren sich mit Exkrementen ein.
Für eine gute Pflege fehle in vielen Heimen das Personal, sagt der Pfleger Werner Kollmitz, Gründer der Initiative "Menschenwürde in :der Altenpflege". Eine Pflegekraft sei im Schnitt für zwölf Heimbewohner zuständig. Pro Frühschicht blieben "pro Bewohner 25 Minuten :für zwei Hauptmahlzeiten, eine Zwischenmahlzeit, Waschen, Toilettengang und so weiter", sagt Kollmitz. "Das Personal kommt nicht mal :mit der Grundpflege klar."“
Zitat aus: http://www.sueddeutsche.de/news/leben/familie-ein-riesiges-schwarzes-loch---psychopharmaka-im-altenheim-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140815-99-02452


Weitere Webseiten zu diesem Thema:

Könnte darüber bitte jemand etwas einfügen?

Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

--79.226.16.132 00:28, 23. Okt. 2016 (CEST)Beantworten