Diskussion:Schloss Albeck (Langenau)
Unklarheiten
BearbeitenIm Artikel heißt es, dass die Burg Albeck 1383 vom Grafen v. Werdenberg an die Stadt Ulm verkauft wurde. Warum mussten diese dann die Burg 1387 im Städtekrieg erobern? Der schwäbische Städtebund hat zudem - lt. Artikel zum Städtekrieg - diesen erst im Dezember 1387 gegen die bayerischen Herzöge beschlossen, nachdem diese wenige Wochen zuvor ein Mitglied des Bundes - den Erzbischof von Salzburg - entführt hatten. Es erscheint daher etwas unwahrscheinlich, dass die Ulmer mitten in der Advents- und Weihnachtszeit die Burg eroberten, zumal die kriegerischen Auseinandersetzungen erst nach der "Reichskriegserklärung" auch seitens des Kaisers anfang 1388 erfolgten.
Weiters irritiert die Aussage, dass "Ulm im Besitz der Welfen" gewesen sei, als Friedrich I. von Schwaben die Burg (vermutlich) erbauen lies.
Fakt ist, dass die Stadt Ulm selbst seit Mitte des 9. Jahrhunderts eine königliche Pfalz und somit m.E. direkt dem amtierenden König/Kaiser unterstellt war. Das Fehlen eines anderen adeligen Herrschers über die Stadt deutet m.E. ebenfalls darauf, dass sie bis zu ihrer Erhebung zur Reichsstadt (1184) nie "jemandem gehörte".
Fakt ist ebenfalls, dass um die Zeit, in welcher der Bau der Burg erfolgt sein soll (1080-1100), die Welfen "entmachtet" waren: Im Zuge der Exkommunikation Kaiser Heinrichs IV. sah insbesondere der süddeutsche Adel um Rudolf I. von Schwaben, Welf IV. von Bayern und Berthold I. von Kärnten - alle auf Seiten des Papstes - ihre Chance, den verhassten Kaiser abzusetzen. Trotz der Wiederaufnahme Heinrichs IV. in die Kirche, lies Rudolf I. sich mit Hilfe seiner Unterstützer zum Gegenkönig wählen und lag fortan mit Heinrich IV. im Krieg. Dessen Reaktion war, alle drei zu Hochverrätern zu erklären und sie all ihrer Ämter zu entheben. Im Gegensatz zu Berthold I., der 1078 verstarb und Rudolf I., der 1080 im Kampf fiel, konnte der Welfe Welf IV. sich 1096 mit Heinrich IV. wieder aussöhnen und erlangte sein Herzogtum zurück. Zu größeren Konflikten zwischen Welfen und Staufern kam es erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts.
In Schwaben hingegen wurde es etwas "wirrer": Nachfahren des Kärntners Berthold I. und des Schwaben Rudolf I. standen als Gegenherzöge dem Staufer (und Schwiegersohn Heinrichs IV.) Friedrich I. gegenüber, der vom Kaiser nach der Absetzung Rudolfs I. mit dem Herzogtum belehnt wurde. Jedoch konnte keiner die Herrschaft über das gesamte Herzogtum erlangen. Erst 1098 verständigten sich der letzte Gegenherzog und Friedrich I. auf diesen als alleinigen Herzog.