Diskussion:Schloss Nudersdorf
Merknotiz
BearbeitenNudersdorf (105 m)
Die Ersterwähnung erfolgte 1330 als Nudensdorff = des Nuden Dorf. 1513 wird es als wüst bezeichnet, eine der wenigen Wüstungen im Kreis, auf denen wieder ein Ort errichtet wurde. Im 30jährigen Krieg sind von 8 Bauernwirtschaften 7 zerstört worden. 1567 wird als Besitzer des ersten Herrenhauses ein Herr von Lipzke (Leipziger) Ritter zu Bärwalde (heute Krs. Jüterbog) angegeben. Erbauer des neuen Schlosses war 1702 W. H. Löser (Wappen von 1703). Später ging es an die Familie Leyser über, ab 1817 wechselten die Besitzer ständig. 1813 hatte dort der preußische General v. Bülow ein Hauptquartier, vom 26.10.1813 bis 15.1.1814 General Dobschütz. Dieser arbeitete hier den Plan zur Vertreibung der französischen Truppen aus der Festung Wittenberg aus. Die Gebrüder Luther aus Dublin, seit 1850 Besitzer des Schlosses, richteten hier ein Heilbad ein, so war Nudersdorf von 1858—1873 Kurort. Nudersdorf hatte einst 3 Mühlen, die Große Mühle (am ehem. Schloß) wird bereits 1330 genannt, die Kleine Mühle stand im Dorf. Die Papiermühle Birkenbusch erhielt ihren Namen nach dem „Brückenbusch” genannten umliegenden Waldgebiet, das im letzten Drittel des 16. Jh. im Besitz der Familie Brück war. Der letzte Besitzer der Papiermühle, H. A. Bickel, errichtete 1906 in Wittenberg ein Papierverarbeitungswerk. Der spätere Eigentümer Flinsch gestaltete die Birkenbusch-Mühle zu einem Erholungssitz für seine Tochter um. Sie ist in einem Mausoleum im Park beigesetzt worden. Neu entdeckte Braunkohlevorkommen führten 1870 zur Gründung einer Braunkohlen-AG. Die wenig mächtigen Kohleflöze reichten jedoch nur bis 1874 für eine rentable Förderung. 1923 wurden die Glassandwerke gegründet, die heute noch fördern. 1934–1938 baute die Kleinsiedlungsgesellschaft Wittenberg für die Arbeiter der Sprengstoffwerke WASAG zahlreiche Siedlungshäuser.
Geschichte von Nudersdorf 1330 Erwähnung in Zusammenhang mit einer Mühle 1528 erwirbt der Reformationskanzler Dr. Gregor Brück die wüste Dorfstätte Nudersdorf mit umliegendem Waldgebiet. Errichtung eines Anwesens Um 1600 erwarb Gottschalk von Leipzig das Rittergut Nudersdorf für 4000 Goldgulden und vererbte es an Abraham von Leipzig 1641 übernimmt Georg Heinrich Löser das Rittergut, welches 1640 „wegen Kriegs-Troublen gänzlich ruiniert worden”, Erbstreitigkeiten mit seinem Schwager Günther von Bünau auf Pulsnitz Um 1700 Wilhelm Heinrich Löser, Besitzer des Gutes Nudersdorf Eustachius Löser und Wolf Adam Löser waren Mitlehensträger 1703 Bau des jetzigen Schlosses 1715 Eustachius Löser, alleiniger Besitzer, Bau der Wirtschaftsgebäude, „Badehaus” und „Salonhaus” im Park 1733 Söhne Jost Heinrich und Eustachius Friedrich Löser erben den Besitz Nudersdorf, beide dienten als Offiziere in der sächsischen Armee, Verkauf an die Herren von Leyser 1795 Das Rittergut Nudersdorf bestand aus dem Schloss, dem Hofmeisterhaus, Stallungen für Pferde, Kühe, Schafe, Schweine und Geflügel, Geschirrkammer, Wagenschuppen, Scheunen, Geräteschuppen, Brauhaus. Im Park standen das „Badehaus” und das „Salonhaus”, beide im Rokkokostil gehalten, außerdem eine Töpferei, eine Ziegelei mit Brennöfen und zwei Wassermühlen. Letzter Besitzer des Gutes aus dem Geschlecht der von Leyser war August Wilhelm Friedrich von Leyser. 1857 Eröffnung einer Wasserheilanstalt. Grundlage bilden Schwefel-und Sohlquellen, sowie Schlammpackungen 1872 erwarb der belgische Konsul Hans Emil von Oppenfeld aus Berlin das Rittergut. Er erneuerte das Badehaus und errichtete ein Logierhaus. Doch Badegäste blieben aus. Deshalb wechselte man zur Industrie, errichtete eine moderne Dampfziegelei mit Ringofen, Maschinen-, Kessel- und Presshaus samt Schmiede, Zechenhaus und Lokomotivschuppen. 1884 Kauf durch den Rentier Julius Schleißner und seinen Schwager Stadtrat Schäfer, der Benno von Roebbeln seinen Schwiegersohn als Verwalter einsetzte. Unter Roebbeln erweiterten sich die Industrie, das Gemeindeleben und das Vereinsleben. Er gründete den Betrieb der jetzigen Quarzsand GmbH und war Verfechter der Bahnlinie. 1917 Kauf durch den Bankier Waldemar von Böttinger. Obwohl er nach Nudersdorf übersiedelte, verkaufte er das Anwesen 1936 das Gut wird Eigentum der Gemeinde Nudersdorf, Nutzung als Schule, Kindergarten und Schwesternstation, sowie Wohnungen für WASAG- Werkschutz. 1945 Nutzung des Schlosses als 8 bzw. 10 Klassen Schule, Wohnort für Umsiedler, Wirtschaftsgebäude wurden von der LPG genutzt 1992 im Schloss befinden sich jetzt die Grundschule Nudersdorf und die Verwaltungsgemeinschaft „Südfläming”, Abriss der Stallungen 1999 Grundschule Nudersdorf nimmt die Schüler aus Straach und Umgebung mit auf