Diskussion:Somalische Bantu

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von GiftBot in Abschnitt Defekte Weblinks

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Es ist nicht zu 100 Prozent erwiesen, dass es sich bei der Abgebildeten um eine Bantu handelt. Die Original-Bildbeschreibung lautet: A Somali woman working in the fields in Kismayo. Folgende Gründe sprechen aber für die Annahme:

  • die Umgebung von Kismaayo gehört zu den Gebieten, in denen die somalischen Bantu ansässig sind
  • die Abgebildete verrichtet Feldarbeit, was nur eine Minderheit der Somali tut
  • ihr Haar ist unbedeckt und geflochten, was bei Somalifrauen selten der Fall ist; zudem ist ihre Haut dunkler als bei vielen Somali.

Sollte sich diese Annahme dennoch als falsch herausstellen, kann das Bild entfernt werden. Amphibium 01:30, 28. Dez. 2006 (CET)Beantworten

Review Juni/Juli 2007

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Das Thema interessiert mich besonders, weswegen ich ihm einen guten, evtl. lesenswerten Artikel widmen möchte.
Nun weiß ich, was Shabeelle, Jubba, Italienisch-Somaliland etc. sind und verwende diese Begriffe entsprechend „leichtfertig“ im Artikel. Ist er aber auch für Leute verständlich, die kein oder kaum Vorwissen haben? Läßt der Artikel noch Fragen offen, die soweit möglich beantwortet werden sollten? Amphibium 23:41, 30. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

ein paar Punkte:
  • „Negroide“ oder Bantu-sprachige Volksgruppen haben möglicherweise bereits vor Beginn des Sklavenhandels
die Somali sind also nicht negroid?
  • warum wurden nach Somali so viele Sklaven verkauft? War das Land im 19. Jahrhundert so reich oder sollten sie weiter woanders hin gehandelt werden? Das wird mir nicht ganz klar.
  • Wie und wo leben sie denn heute? In Dörfern, Einzelgehöften oder am Rand von Städten?
  • Wieviele sind denn vertrieben worden? Ist es eine Minderheit oder ein Großteil von ihnen. Das wird auch nicht ganz klar. Bei der heutigen Lebenssitutation, wird gesagt sie seien Bauern und dann wird das Flüchtlingsproblem angesprochen. Also leben noch viele dort als Bauern oder war das die Situation vor dem Bürgerkrieg?

Gruss -- Udimu 10:07, 4. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

  • Negroid: Der Begriff ist allgemein unpräzise und jeweils unterschiedlich weit gefasst. Sicher würde fast jeder Weiße fast jeden Somali als „Schwarzen“/„Schwarzafrikaner“ bezeichnen. Die Somali selbst führen sich aber (vorwiegend) auf arabische Einwanderer zurück, und zumindest in der italienischen Kolonialzeit waren Geschichtsschreibung und Forscher geneigt, diese Vorstellung zu übernehmen. Die Italiener glaubten weitgehend, zwischen „arabischstämmigen, nomadischen Somali“ und „negroiden, sesshaften Bauern und (ehemaligen) Sklaven“ unterscheiden zu können, wobei die Angehörigen der zweiten Kategorie als zur Zwangsarbeit einsetzbar galten. Zu dieser Kategorie wurden Diverse gezählt: Diejenigen Bantu, die von Sklaven abstammen, sonstige (Bantu-?)Minderheitengruppen, die sich äußerlich von den Somali unterscheiden, aber auch etwa die Marehan-Darod-Somali, die am Jubba Landwirtschaft betreiben. Die Somali selbst fassen die Bantu-Sklavennachfahren und weitere Minderheiten, die sich äußerlich erkennbar von ihnen unterscheiden und „negroider“ sind als sie selbst, als Jarir („harthaarig“, engl. kinky hair) zusammen, während sie sich selber in diesem Kontext als Jileec („weichhaarig“) verstehen.
  • Anzahl der Sklaven: Gemäß Christian Delacampagne: Die Geschichte der Sklaverei (S. 226) wurden im 19. Jahrhundert im arabischen Sklavenhandel an der Ostküste Afrikas mehr als eine Million Sklaven gehandelt, davon mindestens die Hälfte über Sansibar. Sie waren für die Gewürznelkenplantagen auf Sansibar selbst, für den Mittleren Osten, ferner für Madagaskar und die Maskarenen bestimmt – der Verkauf nach Somalia scheint damit eher marginal gewesen zu sein.
    Neben dem Import über die Küste haben die Somali im (süd-)westlichen Grenzbereich ihres Siedlungsgebietes auch Leute von den benachbarten Oromo/Galla/Borena als Sklaven genommen. Interessant wäre natürlich zu wissen, wie viele Bewohner das Somali-Gebiet damals insgesamt hatte, wie hoch der Anteil der Sklaven an der Gesamtbevölkerung war. Aber wie komme ich an solche Zahlen?
  • Heutige Situation, Flüchtlinge/in Somalia Gebliebene: 1993/1994 hatte das UNHCR in den Flüchtlingslagern von Dadaab rund 10.000 Personen (von insgesamt rund 128.000) als Bantu registriert, weitere lebten bei Mombasa, und 3000 waren nach Tansania gelangt. Seit 2003 werden 12.000 in die USA umgesiedelt. Definitiv leben bis heute Bantu in Somalia selbst, als Bauern in Dörfern wie auch in handwerklichen Berufen in Städten, aber je nachdem, welche der Schätzungen zur Gesamtzahl man voraussetzt, kommt man nach Abzug der gesicherten Flüchtlingszahlen natürlich auf ganz unterschiedliche Zahlen. Bei den Gesamtschätzungen ist auch nicht immer klar, ob damit nur die Zigula-Sprechenden gemeint sind, alle aus dem (unteren) Jubba-Tal, oder auch noch Gruppen wie die Shidle am Shabeelle (über die es dann wiederum diverse Angaben gibt: Sklavennachfahren, oder Vor-Somali-Bevölkerung, mit ehemaligen Sklaven vermischt?) oder gar die Digil/Rahanweyn noch dazu. In Somalia zählen gehen ist leider auch nicht so einfach möglich... Gruß, Amphibium 21:48, 4. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Archivierung der ergebnislosen Lesenswert-Kandidatur vom 3. bis 10. Juli 2008

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Nachdem ich einigen Aufwand in den Ausbau dieses Artikels investiert habe, stelle ich ihn hier mal auf den „Prüfstand“ (und bleibe als Hauptautor natürlich neutral). Amphibium 09:56, 3. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Das erste Bild gewinnt deutlich wenn man es nachbearbeitet (Gammakorrektur). Klar die sind schwarz aber nicht so schwarz, dass man in der verkleinerten Fassung die Augen nicht von den Wangen unterscheiden kann. --Elektrofisch 06:23, 5. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
Ich hab es mal versucht, ist es so besser? Gruß, Amphibium 15:15, 5. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Der Artikel liest sich ausgezeichnet und ich finde das Thema sehr interessant. Was innere Logik, Aufbau, Sprache, Informationsgehalt usw. angeht, ein klares Pro, allerdings kann ich die Details inhaltlich nicht beurteilen. Ich fürchte, daß es so fast allen in der deutschsprachigen WP geht, wahrscheinlich ist die Resonanz deshalb hier so gering. Daß der Begriff Bantu gleich eingangs problematisiert wird, erhöht jedenfalls mein Vertrauen in die Korrektheit schonmal sehr. Bei diesem Thema und eben dem Problem der schwierigen Überprüfbarkeit für Otto Normalverbraucher wären vielleicht mehr Einzelbelege angeraten. Stullkowski 14:33, 8. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Das mit den Einzelbelegen ist eine gute Idee, da mach ich mich mal dahinter...
In Sachen Korrektheit ist bei diesem Thema tatsächlich das Problem, dass es relativ viele Medienberichte und Materialien von (US-)Flüchtlingsorganisationen gibt, die jedoch meist sehr allgemein und oberflächlich bleiben und mit Begriffen usw. nicht ganz korrekt umgehen. Umso mehr habe ich versucht, in diesem Artikel einen Gegenpunkt dazu zu setzen und in die Tiefe zu gehen. Gruß, Amphibium 14:48, 8. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
Entspricht das deinen Vorstellungen zur Einzelreferenzierung? Amphibium 15:29, 9. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Das Bild ist schon viel besser. Sind nur Fragen. Sehe ich das Richtig: (fast) keine Infos zu Religion, es gibt keine Oberschicht, fast nichts zur Sozialstruktur/Hirarchie, keine Prister, Heiler, Politiker, Häuptlinge, Bürgermeister, Militärs, Rebellen, Parteien, Regionalvertreter, Literaten, Schauspieler, Wissenschaftler oder sonstige herausgehobene Persönlichkeiten. Siad Barre ist die einzige Person die geschichtlich in Erscheinung getreten ist? Keine Geschichte vor dem 19. Jh? Wann wurde dort islamische Mission betrieben, gibt es bekannte Moscheen? Imane ... --Elektrofisch 20:04, 8. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Eine Geschichte vor dem 19. Jahrhundert haben die somalischen Bantu nicht, da sie vor dem 19. Jahrhundert nicht als Gruppe existierten (ihre Vorfahren lebten vor der Versklavung in diversen Bantu-Volksgruppen in Ostafrika außerhalb Somalias, deren jeweilige Geschichte jeweils ein Kapitel für sich ist). In der darauffolgenden Zeit gab es – mit Ausnahme von Wanankhucha und Nassib Bundo, die erwähnt sind – kaum „herausragende“ Persönlichkeiten, da diese Leute ein einfaches Leben unter gesellschaftlicher und politischer Marginalisierung praktisch ohne Zugang zu Schulbildung führten. Siad Barre war in keiner Weise ein „Bantu“, sondern Darod und damit Somali, das werde ich im Artikel wohl noch erwähnen.
Zur Konversion zum Islam und zur Sozialstruktur seh ich noch mal nach, was meine Hauptquelle bietet. Gruß, Amphibium 21:25, 8. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
Ich hab mal eingefügt, was ich zum Übertritt der Bantu zum Islam gefunden habe; zu Akteuren des Islam in dem Gebiet sind in meiner Hauptquelle leider nur die Namen einiger Scheichs zu finden und dass deren Taten und Leben noch zu erforschen wären. Zur gesellschaftlichen Struktur werde ich auf jeden Fall noch ein wenig ergänzen, ob der Artikel lesenswert wird oder nicht. (Wobei meine Hauptquelle im Wesentlichen die Verhältnisse der – stärker „somalisierten“ – Bantu im mittleren und oberen Gosha abdeckt. Zu denjenigen im unteren Gosha wären Werke von Francesca Declich und Kenneth Menkhaus sicher hilfreich, aber zu denen habe ich derzeit keinen Zugang.) Gruß, Amphibium 15:19, 10. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
Pro, Artikel ist lesenswert--Ticketautomat 22:27, 9. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
Ich habe diese Kandidatur ergebnislos gewertet, da zum jetzigen Zeitpunkt (30 Stunden nach frühstmöglichem Auswertungszeitpunkt)
nur zwei Pro-Stimmen vorhanden waren. Die Beiträge von Elektrofisch habe ich als neutral mit Tendenz zum Contra
interpretiert. Demnach 2 Pro und 0 Contra = ergebnislos -- Rolf H. 06:31, 11. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Review vom 31. Juli bis 23. August 2008

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Eine ethnische Minderheit in Somalia mit relativ kurzer („erst“ seit dem 19. Jh.), aber IMHO spannender Geschichte – und ein Artikel, den ich nach ergebnisloser Lesenswertkandidatur ausgebaut habe und weiter verbessern möchte. Danke für eventuelle Bemühungen, Amphibium 13:21, 30. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Ein gelungener Artikel zu einem - wie Du sagst - spannenden, aber doch kaum beachteten Thema. Ich habe nur ein paar formale Anmerkungen:
  • Ist es Absicht, das Gosha mit sh, Muschunguli aber mit sch geschrieben wird?
  • Bei Jileec könnte man die Aussprache (ich nehme an [dʒile:ʕ]) angeben
  • Jägern und Sammlern der Boni - vielleicht könntest Du kurz angeben, wer die Boni sind, denn ich glaube, darunter können sich die meisten Leser nichts vorstellen.
  • hätten sie das Gosha-Gebiet - wieso steht hier Konjunktiv?
Der Artikel ist leicht zu lesen und trotzdem in einer soliden Sprache formuliert; der Aufbau ist klar und einsichtig; alle Fragen, die ich mir vor dem Lesen gestellt habe, wurden beantwortet; die inhaltliche Konzeption der einzelnen Abschnitte ist gelungen. Grüße--Schreiber 17:42, 31. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
  • sh/sch: Am liebsten würde ich bei beiden Begriffen der besseren Lesbarkeit für Deutschsprachige zuliebe „sch“ verwenden. Bei Muschunguli habe ich es deswegen getan, weil in der UNHCR-Publikation diese Schreibung tatsächlich verwendet wird, also durch Quellen fundiert ist; bei Gosha habe ich mich nicht getraut, weil ich die Schreibung Goscha so noch nie gesehen habe und es sich somit wohl um eine erstmalige Verwendung dieser Schreibweise handeln würde (deutschsprachige Publikationen zu dem Thema sind ja insgesamt selten, und wenn, dann handeln sie von der Gegenwart mit der Umsiedlungsaktion und nicht so detailliert von der Geschichte, dass dieser Begriff überhaupt vorkäme). Meinst du, ich könnte es dennoch tun?
  • Jileec: Aussprache werde ich einbauen, ebenso wie die seltenere Alternativschreibung Jileyc.
  • Boni: Hier ist das Problem, dass es kaum mehr als kurze Randerwähnungen gibt, noch dazu verwirrende: Mal wird Boon als Alernativbezeichnung genannt, dann heißt es, dies sei (auch) eine Bezeichnung für Berufsgruppen mit niedrigem Status (Midgan, Yibir etc.). Hier weist die geographische Eingrenzung ganz eindeutig auf die hier gemeinte Population hin, in Abgrenzung zu den Rendille-Boni Kenias. Ich verstehe das Ganze so, dass die Boni oder Boon Somalias eine (heute sehr kleine) Gruppe mit ostkuschitischer Sprache sind, die nicht mit den Rendille-Boni in Kenia identisch sind – aber verstehe ich das auch richtig? In den Artikel schreib ich mal, dass sie kuschitischsprachig sind.
  • hätte: Dieses bezieht sich darauf, dass es sich um eine Überlieferung handelt. Ich werde es aber indikativifizieren, da im Übrigen ja auch Indikativ verwendet wird.
Danke und Gruß, Amphibium 14:48, 1. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Abgeschlossene Lesenswert-Disk. (erfolgreich)

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Die Nachkommen von Bantu-Sklaven in Somalia, die seit dem 19. Jahrhundert eine bewegte Geschichte von der Befreiung bis zum Bürgerkrieg und zur Umsiedlung als Flüchtlinge in die USA im 21. Jahrhundert erlebten.

Nach einer ersten, ergebnislosen Kandidatur habe ich, wie es gewünscht wurde, die Einzelreferenzierung verbessert sowie den Inhalt ausgebaut und wage nun noch einen Versuch. Amphibium 10:58, 29. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Italienisches Archivmaterial und wissenschaftliche Werke werden in meiner Hauptquelle (Besteman, Unraveling Somalia) verwendet, neben britischem Material, sonstigen neueren Arbeiten und den Überlieferungen von Bantu und Somali im oberen Teil des Gosha. Für mehr Details zur Kultur und Geschichte der weniger „somalisierten“ Bantu im unteren Gosha wären diverse weitere Arbeiten von Francesca Declich sicher hilfreich, nach denen suche ich derzeit. Amphibium 23:53, 1. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Review, 8.–24. Sept. 2009

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Die bewegte Geschichte der Nachfahren von Bantu-Sklaven in Somalia, vom Sklavenhandel im 19. Jh. über den Bürgerkrieg bis zur Umsiedlung als Flüchtlinge in die USA in der Gegenwart. – Ich möchte den Artikel verbessern und wenn möglich zur Exzellenz führen und erhoffe mir hilfreichen Rat. Amphibium 15:00, 8. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Der Begriff wird meist als Sammelbezeichnung für die Nachkommen von Angehörigen diverser Bantu-Volksgruppen im heutigen Tansania, Malawi, Mosambik und Kenia verwendet, die im 19. Jahrhundert als Sklaven nach Somalia verkauft wurden. sollte eher ... Volksgruppen, die im 19. Jh. aus dem heutigen Tansania ... heißen, sonst klingt es ja so, als ob sie heute noch (oder wieder) on Tansania sitzen.
Ist der Ausdruck Umsiedlung in die USA wirklich angemessen. Umsiedlung hat eigentlich immer die Konnotation von Vertreibung und Zwang, aber in die USA wollen sie ja wohl alle freiwillig. Wie wäre es mit Emigration?
Der Atlantische Sklavenhandel hat nicht mangels Nachfrage aufgehört, sondern weil sich der zivilisierte Teil der Welt spästestens mit dem Wiener Kongress einig war, den Sklavenhandel zu verbieten, wohingegen die Araber weitergemacht haben. Ich würde mir schon in der Einleitung ein klares Wort wünschen, wer den ostafrikanischen Sklavenhandel betrieben hat. Waren die Portugiesen in Mosambik daran beteiligt?
Ist es wirklich so, dass der Sklavenhandel in Ostafrika erst im 19. Jh. eingesetzt hat? Der Artikel Ostafrikanischer Sklavenhandel (auf den Du ruhig verlinken könntest) spricht von Sansibar 17.-19. Jh.
--Carl B aus W 19:22, 18. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
„Volksgruppen aus (...)“ in der Einleitung werde ich nächstens umsetzen.
Der Begriff „Umsiedlung“ (in englischsprachigen Quellen ist stets von resettlement die Rede) soll betonen, dass es sich um eine von höherer Stelle organisierte und systematische Sache handelt. Diese Leute reisen ja nicht auf eigene Faust in die USA, sondern alles wird für sie organisiert, von der cultural orientation in den Lagern über den Flug bis zu weiterer Unterstützung an den neuen Wohnorten. Die Quellen weisen zudem darauf hin, dass zumindest ein Teil der Bantu gar nicht unbedingt in die USA wollte, sondern eher von den Herkunftsländern der Vorfahren träumte – es hat eine gewisse Ironie, dass gerade diejenigen dorthin gelangen durften, die zu wenig von den USA wussten, um sich das zu erträumen. Eine Alternative wäre „Emigration“ oder auch „Weiterwanderung“, wie es das UNHCR ausdrückt. Fändest du das besser?
Das mit der Nachfrage im Atlantischen Sklavenhandel bezieht sich v.a. auf die Kaufkraft der Zuckerplantagenbesitzer in Amerika, die laut Patrick Manning (Contours of Slavery and Social Change in Africa) offenbar so groß war, dass sie die Preise in ganz Afrika hoch hielt. Ab Ende des 18. Jahrhunderts sank sie allmählich, weil die Zuckerproduktion stagnierte und später auch noch die europäische Zuckerrübe zur Konkurrenz wurde, zudem zeigten die abolitionistischen Kampagnen erste Erfolge (Abschaffung des Sklavenhandels durch GB 1807). Die sinkenden Preise ermöglichten dann die Ausweitung der Sklavenhaltung auch in Ostafrika – sicher hat es ostafrikanischen Sklavenhandel zuvor schon gegeben, aber sein Höhepunkt war eindeutig das 19. Jh., in dem auch die Gewürznelkenplantagen in Sansibar und eben auch die Plantagen in Somalias Benadir-Region erst aufkamen. Im Zusammenhang mit der Herausbildung der „somalischen Bantu“ wird allermeistens nur das 19. Jh. erwähnt. (Sehr selten noch das 18., weil es gewisse Hinweise auf eine Niederlassung von entlaufenenen Zigula-Sklaven schon Ende des 18. Jh. gibt. In früheren Jahrhunderten wurden offenbar äthiopische Sklaven auch über somalische Häfen exportiert und in bescheidenem Umfang in den Küstenstädten gehalten – damit dürfte die Verwendung des Begriffs Habash für Sklaven in Somalia zusammenhängen –, aber im Zusammenhang mit den Bantu wird das nie erwähnt.) Auf jeden Fall werde ich den Link auf den Ostafrikanischen Sklavenhandel in die Einleitung setzen. Gruß und Danke, Amphibium 22:57, 18. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Ich kenne mich mit der Materie nicht wirklich aus. Wenn es aber so ist, dass die Leute als Gruppe und von der UN organisiert nach USA geschafft werden, dann könnte man wirklich von Umsiedlung sprechen. Was das Ende des atlantischen Sklavenhandels angeht, da kann man natürlich ganz wilde Diskussionen führen: hat sich der Abolitionismus erst dann in Europa durchgesetzt, als ohnehin (wegen Dampfmaschine und Zuckerrübe) kein Geld mehr mit Sklaven zu verdienen war? Oder hat der Niedergang der Sklavenwirtschaft der Zuckerrübe zum Durchbruch verholfen? Oder hat beides mit den napoleonischen Kriegen zu tun? Wie war das eigentlich vorher? Wohin sind aus den "Fanggebieten" der Araber in Tansania vor 1900 die Sklaven verkauft worden? Nach Amerika aht man doch eher Sklaven aus Westafrika geschafft. Aber - wie gesagt - bin kein Experte auf dem Gebiet. --Carl B aus W 01:30, 19. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Naja, vielleicht muss ich das mit der organisierten Art der Umsiedlung im Artikel deutlicher machen. Es ist schließlich mein Ziel, die Materie auch für Nicht-Eingeweihte verständlich darzustellen. Die Zusammenhänge in der Entwicklung des Sklavenhandels sollten deutlich werden, soweit sie für Somalia Bedeutung haben.
Die Sklaven für Amerika wurden tatsächlich größtenteils an der Westküste besorgt, während der ganze Bereich zwischen Südsudan/Äthiopien und Tansania den Arabern und den einheimischen afrikanisch-arabischen Händlerschichten praktisch vorbehalten war. (Die Portugiesen hatten im 16. Jh. die ostafrikanische Küste kontrolliert, sich aber viel mehr für Gewürzhandel mit Indien als für Sklaven interessiert.) Anscheinend war aber die Kaufkraft der amerikanischen Plantagenbesitzer so groß, dass sie sich auf die Preise in ganz Afrika auswirkte. (Was schon eine gewisse Logik hat, immerhin betrieben die eine profitable Wirtschaft, während die Verwendung der Sklaven als Hausdiener, Konkubinen und Eunuchen im arabischen Raum nicht direkt Gewinn abwarf. Wohlstand durch Erdöl hatte Arabien damals ja auch noch nicht ;-) Gruß –Amphibium 12:00, 21. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Kandidatur-Diskussion vom 24. 9. - 19.10. (Exzellent)

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Aufgrund der bisher noch geringen Zahl der Voten wird die Kandidatur bis zum 19.10. verlängert. - SDB 02:27, 10. Okt. 2009 (CEST) Beantworten

Dieser Artikel behandelt die bewegte Geschichte der Nachfahren von Bantu-Sklaven in Somalia – vom Sklavenhandel im 19. Jh. über die Kolonialzeit und das unabhängige Somalia bis zum Bürgerkrieg und der Umsiedlung als Flüchtlinge in die USA im 21. Jahrhundert. Zugegeben ein wohl weitgehend unbekanntes Thema, das mir aber doch einen umfangreichen Artikel wert war. Er ist derzeit lesenswert, und ich möchte ihn als exzellent nominieren. Als Autor bleibe ich dabei neutral. –Amphibium 15:37, 24. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Laut Duden existiert das Wort, ich kann aber schon ein insgesamt daraus machen, wenn du möchtest ;-) Amphibium 11:40, 27. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
noe, ist schon gut, wenn jemand auch Woerter nenutzt, die nicht so gelaeufig sind.. :-) schomynv 22:46, 27. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Der Artikel in dieser Version ist Exzellent. --Vux 00:38, 19. Okt. 2009 (CEST)Beantworten
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GiftBot (Diskussion) 21:47, 27. Dez. 2015 (CET)Beantworten