Diskussion:Spruchkammerverfahren

Letzter Kommentar: vor 6 Monaten von 84.63.31.91 in Abschnitt Unterscheidung nach Besatzungszonen

Quellen

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Eine Quelle wäre ganz hübsch, da die Angabe der exakten Zahlen ohne Quelle besonders unschön aussieht. --Gleiberg 09:30, 4. Feb. 2009 (CET)Beantworten

Erledigt --sneecs (Diskussion) 23:03, 30. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Lemma

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es sollte hier das Gerichtsverfahren dargestellt werden, das im Rahmen der Entnazifizierung angewandt wurde: Gerichtsorganisation, Aufsicht, Rechtsgrundlagen, Verfahren, Einspruchmöglichkeit ? , Rekrutierung der Richter, Statistik über die Verfahren, und so weiter... das Ergebnis des Spruches in den fünf Kategorien ist nur ein Teil (und bei der Statistik sind die Minderbelasteten verschwunden, die Zahlen suggerieren eine Genauigkeit in der Aussage). Im Artikel Entnazifizierung steht dazu ja schon einiges.

Wurden die 5025 Verurteilungen von den Spruchkammern ausgesprochen ? Und die Todesurteile ? Wohl kaum.

wenn es in der russischen Zone kein „Spruchkammerverfahren“ gab, dann muss die dortige Praxis der Entnazifierung eventuell an anderer Stelle dargestellt werden, die anderen Prozesse der Sowjetunion gegen russische Bürger auf deutschem Boden gehören auch nicht hierher. --Goesseln 18:37, 26. Apr. 2009 (CEST)Beantworten

Ende der Spruchkammern

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Bedingt durch die Formulierung im Artikel könnte man natürlich den 31.Dez.1949 annehmen aber z.B. bei Wilhelm Stuckart habe ich schon gelesen, daß er 1950 von einer Spruchkammer als Mitläufer eingestuft wurde und 1952 zu 50.000 Mark Strafe verurteilt wurde - ebenfalls war wieder eine Spruchkammer im Spiel. Allerdings steht da aktuell nur noch was von deutschen Behörden... hm, manche Dinge ändern sich in der Wikipedia ja häufiger... Kann man also den 31.Dez.1949 als offizielles Ende dieser Spruchkammern betrachten? und den 5.März 1946 als offiziellen Beginn? -- 88.65.47.91 20:13, 18. Jan. 2010 (CET) aka Hartmann Schedel doneBeantworten

Hinweis zum Ende eingefügt. --sneecs (Diskussion) 23:08, 30. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Ende der Spruchkammern II, später als 1949

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An dieser Stelle muß noch der Wortlaut des Gesetzes 104 eingefügt werden, ebenso der des späteren Abschlußgesetzes. Die Handhabung war evt. in den einzelnen Besatzungszonen unterschiedlich. In der britischen Zone nannte man die Dinger Spruchgerichte, was mißverständlich ist, weil die Dinger keine Gerichte sein sollten. In Württemberg-Baden (sic!), amerikanische Zone, gab es die örtlichen Spruchkammern, Lagerspruchkammern/Zentralspruchkammern), danach die Berufungskammern, daneben ein Ministerium für die Politische Befreiung, ab 1950/1951 als Abteilung im Innenministerium (?) weitergeführt. 1950 war beileibe noch nicht Schluß. Später mußten noch abschließende Entscheidungen getroffen werden, etwa bei Gesuchen, ein Berufs- oder Funktionsverbot aufzuheben oder die Erfüllung oder das Ende auferlegter Sanktionen festzustellen. In den Spruchkammern waren die Vorsitzenden keine Juristen, jedoch waren für die höheren Kammern Juristen oder (ich glaube, zum Höheren Verwaltungsdienst Befähigte, bitte prüfen) vorgeschrieben. Die Beisitzer waren von Verfolgtenverbänden, Parteien pp. benannt. Vielfach wird übersehen, daß es neben dem Spruchkammerwesen (oder umgekehrt) die Militärgerichtsbarkeit der jeweiligen Zonen-Besatzungsmacht und die deutsche Strafgerichtsbarkeit gab. Vor den Spruchkammern war nicht die strafrechtliche Verantwortlichkeit, sondern die Beteiligung/Verstrickung der einzelnen Menschen am "NS-tum" zu klären, mit Sanktionsmöglichkeiten wie Arbeitslagerhaft, Vermögensentzug oder Verpflichtung zu Geldzahlungen, und das Verbot bestimmter Berufstätigkeiten bis hin zum Verbot des Führerscheinbesitzes zu klären.

Wer weiß etwas über das Spruchkammerwesen in der französischen Zone? --178.6.235.82 23:28, 27. Nov. 2012 (CET)Beantworten

Walther Funk: Dort wird eine Verurteilung im Jahre 1958 erwähnt. --Malabon (Diskussion) 10:44, 15. Dez. 2019 (CET)Beantworten

Bezeichnung

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Im Artikel heißt es "Ab 1946 fällten sogenannte Spruchkammern, die von un- oder minderbelasteten Juristen und deutschen Laienrichtern geführt wurden [...]." Da die offizielle Bezeichnung vermutlich nicht "Laienrichter" war, lautet meine Frage: Hatten diese Laienrichter eine besondere Bezeichnung? Hießen Sie "ehrenamtliche Richter" oder "Schöffe" oder ...? Vielen Dank und viele Grüße, --Qaswed (Diskussion) 12:45, 27. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Geht nun aus dem Artikel hervor. --sneecs (Diskussion) 23:08, 30. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Unterscheidung nach Besatzungszonen und (späteren) Ländern

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Die Spruchkammer- oder Spruchgerichts-Verfahren sind von den gerichtlichen Strafverfahren zu trennen.

Ich wurde vom in der britischen Zone gültigen Begriff "Spruchgericht" auf den Begriff "Spruchkammern" weitergeleitet. Der Artikel ist noch dringend ausbaufähig. Gibt es nicht evt. schon vergleichbare Artikel? In der amerik. Zone gab es die Spruchkammern und Zentralspruchkammern. Woanders hieß es und ging es z.Teil anders. Die nötige Fleißarbeit könnte ich nicht leisten. Literatur für den Einstieg: a) Bertold Kamm / Wolfgang Mayer: Der Befreiungsminister. Gottlob Kamm und die Entnazifizierung in Württemberg-Baden, Tübingen 2005, und b) Klaus-Dietmar Henke: Politische Säuberung unter französischer Besatzung. Die Entnazifizierung in Württemberg-Hohenzollern, Stuttgart 1981. Von der sowj. Zone weiß ich gar nichts. --94.220.9.55 17:04, 7. Aug. 2016 (CEST)Beantworten

Bildung der Spruchkammern

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Inzwischen gibt es im Artikel überhaupt keinen Hinweis mehr darauf, wie die Spruchkammern gebildet wurden und wer wie welche Personen dafür rekrutiert hat. Noch nicht einmal, dass die Mitglieder der Spruchkammern Deutsche waren, wird erwähnt. In einer früheren Version scheint dazu was drin gestanden zu haben. --Jejko (Diskussion) 21:31, 17. Mär. 2019 (CET)Beantworten

Jetzt steht es drin. --sneecs (Diskussion) 23:08, 30. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Abbildung eines angeblichen Persilscheins

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Nach aller mir bekannter Forschungsliteratur und nach der mir als Zeithistoriker bekannten zeitgenössichen Überlieferung (vor allem aus Hessen) werden als "Persilscheine" nicht die Mitteilungen, dass die entsprechende Person nicht vom Befreiungsgesetz betroffen sei, bezeichnet. Vielmehr werden üblicherweise damit jene Zeugnisse von Bekannten des im Verfahren stehenden Menschen bezeichnet, die die Taten, Unterlassungen und Positionen der zu überprüfenden Person unzutreffend günstig darstellen und so die in der NS-Zeit "beschmutzte Wäsche" weißwaschen sollen. Demnach würde die derzeitige Abbildung keinen "Persilschein" zeigen. Schöne Grüße Marborough (nicht signierter Beitrag von Marborough (Diskussion | Beiträge) 12:52, 13. Jan. 2020 (CET))Beantworten

Ein völlig richtiger Hinweis. Ich habe die Bildunterschrift entsprechend korrigiert. --Koschi73 (Diskussion) 21:13, 2. Okt. 2020 (CEST)Beantworten
Der Satz zu den Persilscheinen war inhaltlich falsch. Hab es mit Beleg korrigiert. --sneecs (Diskussion) 23:08, 30. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Liste der Gruppen

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Noch was: Nach dem Befreiungsgesetz vom 5. März 1946 und nach der üblich Praxis der Spruchkammern (jedenfalls in Hessen) enthält die Gruppe V nicht "Entlastete, die vom Gesetz nicht betroffen sind". Vielmehr sollten in dieser diejenigen überprüften Personen zu finden sein, gegen die ein Verdacht einer NS-Belastung bestand, dieser sich aber im Verfahren durch den öffentlichen Ankläger und/oder durch die Spruchkammer nicht bestätigt wurde bzw. Belastungen durch nachgewiesene renitente oder widerständige Handlungen soweit relativiert wurden, dass eine Einstufung in eine höhere Gruppe oder gar eine Bestrafung nicht angängig schien (oder man eben dieses Ergebnis haben wollte). Als "Vom Gesetz nicht betroffen" wurden (zumindest in Hessen) diejenigen beschieden, bei denen im Fragebogen und bei der diesbezüglichen Überprüfung keinerlei (oder keine relevanten) Verdachtsmomente über NS-Belastungen aufgekommen waren. Das hessische Befreiungsministerium und manche (hessische) Spruchkammer hat für diese Fälle intern eine formal zwar nicht existente, de facto aber angewandte Gruppe VI angenommen (und z.B. entsprechende Stempel anfertigen lassen).

Erneut viele Grüße --Marborough (Diskussion) 13:17, 13. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Gibt es für den letzten Satz einen Beleg? --Koschi73 (Diskussion) 21:15, 2. Okt. 2020 (CEST)Beantworten
Für die in Hessen angewandte Gruppe VI gibt es insofern massenhaft Belege, als alle (mir bekannten) zeitgenössischen Karteikarten zur Erschließung der Unterlagen der einzelnen Spruchkammern in Hessen oben eine formularmäßig gedruckt Leiste haben, in der das Ergebnis der Einstufung kenntlich gemacht werden konnte. Diese umfasste die Ziffern 1 bis 6, und eben nicht die Ziffern 1 bis 5 und ggf. z.B. ein "NB" für "nicht betroffen". Überliefert sind diese Karten im Hessischen Haupstaatsarchiv im Bestand 520, der sich in Unterbestände für jede Spruchkammer aufgliedert und derzeit verzeichnet und erschlossen wird. Diese Ziffernleiste und die "6" für "nicht betroffen" wurde hier und da auch genutzt, z.B. auf der Karteikarte zu Karl Theodor Bleek, hier zu finden: HHStAW, Bestand 520 MA Nr. 1459/46 NB.
Auch wenn ich mir sicher bin, ihn mehrfach gesehen zu haben, konnte ich den angesprochenen Stempel mit einer "6" bei einer groben und schnellen Sichtung der mir vorliegenden Unterlagen eben nicht finden (im Gegesatz dazu mehrfach Stempel mit "vom Gesetz nicht getroffen", "NB" oder auch nur "N"). Hierzu melde ich mich wieder, wenn ich über den 6er-Stempel gestolpert bin. VG ak --Marborough (Diskussion) 16:39, 2. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Nachtrag: Der Wortlaut des einschlägigen Artikel 4 des Befreiungsgesetzes lautet übrigens:
"Artikel 4
Zur gerechten Beurteilung der Verantwortlichkeit und zur Heranziehung zu Sühnemaßnahmen werden folgende Gruppen gebildet:
1. Hauptschuldige,
2. Belastete (Aktivisten, Militaristen, Nutznießer),
3. Minderbelastete (Bewährungsgruppe),
4. Mitläufer,
5. Entlastete."
Die einzige sachliche Abweichung in der im Artikel angeführten Aufzählung ist also der zusätzliche Passus "die vom Gesetz nicht betroffen waren". Erneut VG ak--Marborough (Diskussion) 16:53, 2. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Der relevante Anteil der obigen Kritik wurde mit diesem Edit umgesetzt. --Lektor w (Diskussion) 08:23, 8. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Anständige wurden verfolgt

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steht hier: Wieder andere wurden verfolgt, obgleich sie in den Tagen der Gewalt anständig geblieben waren

Es wäre ja mal interessant, ob Klaus Bölling diese Relativierung, die er 1963 getroffen hat, zahlenmäßig und auch nur einzelfallmäßig belegen konnte. Wer kann hier solche Informationen über Spruchkammerverfahren bringen?

Bitte jetzt nicht mit anderen Beispielen kommen (dass während des Krieges antifaschistische Emigranten als Enemy Alien inhaftiert wurden, weiß ich, hat aber mit den Anständigen PGs nichts zu tun) und auch nicht mit dem Geraune bei Ernst von Salomon.

Also schlicht:

In den 177.888 Spruchkammerverfahren in Hamburg im Jahr 1946 wurden 500 zu Sühnemaßnahmen verurteilt, darunter waren 22 Anständige. (Quelle)

oder

Der anständige N.N. wurde 1947 von der Spruchkammer Rottweil als Belasteter eingestuft und zu 200 Mark Strafe verurteilt. (Quelle)

oder so ähnlich.

Vielleicht hat Bölling ja die tausende Revisionsverfahren gemeint, in denen die erstinstanzlich als belastet Eingestuften zu Mitläufern oder Entlasteten herabgestuft wurden, und setzt die solchermaßen Entlasteten mit den Anständigen gleich. Vielleicht... wir können ihn nicht mehr fragen. --Goesseln (Diskussion) 14:37, 15. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Deutsches Personal in den Spruchkammern

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Die Spruchkammern werden als Teil der Entnazifizierung der Deutschen durch die Alliierten bezeichnet. Nun wurden allerdings die Verfahren von Tausenden Vorsitzenden und Beisitzern durchgeführt, die wahrscheinlich (mein pov) alle Deutsche waren. In den zig WP-Biografien ist mir allerdings kaum ein Deutscher begegnet, der sich 1946 seinen Lebensunterhalt als Spruchkammerbeschäftigter verdient hat. Sonst könnte man ja auch eine WP-Kategorie aufmachen, in denen solche Personen gesammelt werden. In der von mir eingescannten Säuberungssache aus Tübingen sind das immerhin ein Vorsitzender, 6 Beisitzer und ein Amtmann, kein Franzose dabei, alles Deutsche. Ideen oder Literatur dazu? --Goesseln (Diskussion) 14:50, 15. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Es wird verhältnismäßig selten erwähnt. Ich bin jetzt bei einer schnellen Suche auf ca. 20 Erwähnungen der Tätigkeit als Vorsitzender oder Beisitzer/Mitglied in Artikeln gekommen. --Koschi73 (Diskussion) 22:39, 15. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Unterscheidung nach Besatzungszonen

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Woran macht es sich fest, dass die Verfahren in der amerikanischen Zone am strengsten, in der französischen am mildesten gewesen sein sollen? Wenn diese Abstufung rein quantitativ-statistisch ermittelt sein sollte, würde ich sie für hinfällig halten. Zur amerikanischen Zone gehörte Bayern, das als Ursprungsland der NSDAP automatisch viele "Alte Kämpfer" aufwies, und diese wurden allgemein am strengsten behandelt. In der britischen Zone siedelten sich viele Vertriebene aus Pommern und Ostpreußen an, wo die Nazifizierung überdurchschnittlich gewesen war. Insofern würde ich genau diese Abstufung (amerikanisch < britisch < französisch) aufgrund der Bevölkerung erwarten. Nur qualitative Untersuchungen könnten eine wirkliche Unterscheidung der Besatzungszonen belegen. 84.63.31.91 03:06, 28. Mai 2024 (CEST)Beantworten