"eine nahe Begegnung zweier Sterne in derart geringem Abstand, dass sie irreversible Strukturveränderungen erleiden." Könntest Du noch etwas ausführen, welche Abstände hier vorliegen? Wie nah müssen sich die Sterne kommen? -- srb 20:16, 3. Apr 2004 (CEST)

Der kritische Abstand hängt natürlich von den Typen der beteiligten Sterne ab und ihren Geschwindigkeiten. Wie viel Material muss aus einem der Sterne herausgerissen werden, damit man von einer Kollision spricht? Genügt auch 1 Promille? Ich denke, dass der Übergang zwischen Passage und Kollision vielleicht sogar fließend ist. Ich schätze mal, dass es kritisch wird, sobald der kleinste freie Abstand zwischen der Partnern in den Bereich des Durchmessers des größeren kommt. Das dürfte die Größenordnung des kleinsten freien Abstands sein, der die Grenze zwischen reversiblen Gezeiten-Deformationen und Materieverlust markiert. Aber ich bin da kein Spezialist, und die Hauptquelle zu diesem Text, der unten zitierte Artikel aus dem Spektrum der Wissenschaft, sagt dazu auch nichts. --Wolfgangbeyer 21:42, 5. Apr 2004 (CEST)
Könnte man die Rochegrenze als kritischen Abstand definieren? So in der Art, "wenn der Abstand der beiden Sterne die Rochegrenze unterschreitet ..."? Ich denke, irgendetwas über die Größenordnung des Abstandes sollte man im Artikel erwähnen. -- srb 21:35, 11. Apr 2004 (CEST)
Naja, die Roche-Grenze ist ja kein konstanter Abstand. Man müsste sagen, wenn einer der beiden Sterne bei geringstem Abstand im entsprechenden statischen Fall die Roche-Grenze überschreiten würde. Dabei würde aber die Relativgeschwindigkeit gar keine Rolle mehr spielen. Und das tut sie aber sicher. Wenn man die Geschwindigkeit nur hinreichend (unrealistisch) groß wählt, dann passiert selbst bei beliebig kleinem (freien!) Abstand gar nichts. Im Grenzfall geringer Geschwindigkeiten wäre das überschreiten der Roche-Grenze tatsächlich das Limit. Andererseits kann die Geschwindigkeit nicht beliebig klein sein, da während der Passage Gravitationsenergie in kinetische umgewandelt wird. Sofern aber die Geschwindigkeit nicht beliebig klein ist, sind vielleicht auch Situationen denkbar, bei denen auch ohne Überschreiten der Roche-Grenze im statischen Fall was passiert, nämlich dann, wenn Teile eines Sterns gewissermaßen dynamisch über die Rochegrenze schwappen. Der extremste denkbare Fall, wäre das Gedankenexperiment, bei dem beide Sterne schlagartig in der Position des geringsten Abstandes aufgebaut würden und zwar ohne Relativgeschwindigkeit. Dann könnte es schon ganz schön weit schwappen insbesondere, da ja die rücktreibende Kraft zur Roch-Grenze hin immer mehr abnimmt. Andererseits würde sich hinsichtlich der Größenordnung des kritischen Abstandes nichts ändern. Habe mal eine Formulierung eingefügt, die auch diese Situation nicht ausschließt. Da sie aber etwas knifflig klingt, und nicht jeder weiß, was die Roche-Grenze ist, habe ich es etwas weiter unten eingefügt. --Wolfgangbeyer 01:31, 12. Apr 2004 (CEST)

Habe den Link http://www.sciam.com entfernt. Er wird zwar in dem zitierten Artikel aus dem Spektrum der Wissenschaft erwähnt, aber das runterladen der Animation scheint nicht kostenfrei zu sein. Habe auch den anderen Link modifiziert, derart dass es möglich ist, aus einer Palette von Movie-Versionen mit unterschiedlicher Größe und Qualität zu wählen --Wolfgangbeyer 21:51, 5. Apr 2004 (CEST)


Zweifel an Spektrum-Artikel

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Hallo Wolfgang, ich bin durch Zufall auf arXiv.org auf ein relativ neues Paper (März 2004) gestossen, das sich in der Einleitung mit den bisherigen Arbeiten zu diesem Thema beschäftigt (A comprehensive set of simulations of high-velocity collisions between main sequence stars, Seite 1-8), dabei wird auch kurz auf die Arbeiten von Shara eingegangen. Wenn ich die Aussagen (und Deine Zusammenfassung) richtig interpretiere, rezitiert Shara in dem Spekrum-Artikel seine Untersuchungen von 1986 - obwohl wesentliche Ergebnisse bereits 1989 widerlegt bzw. mindestens sehr in Frage gestellt wurden. z.B.:

"Shara & Regev (1986) found this mechanism to be also effective for low velocity collisions. However according to Rózyczka et al. (1989), when treated more realistically, nuclear reactions certainly lead to so small an energy production that they cannot affect the global hydrodynamics." (Anm. Seite 7)

Natürlich weis ich nicht, wie objektiv die Zusammenfassung in dem zitierten Paper ist, aber insgesamt scheinen mir Shara's Ausführungen doch stark von seinen eigenen Hypothesen und Ergebnissen geprägt zu sein und dabei nicht unbedingt eine Mehrheitsmeinung wiederzugeben. -- srb 12:02, 14. Apr 2004 (CEST)

Hm, knifflig. Warum steht das in dem von Dir zitierten Paper eigentlich nur in der Fussnote und nicht im Text selbst? Wenn ich das richtig verstehe, wurde 1989 nur die Behauptung widerlegt, der Stern würde sich auch bei kleinen Geschwindigkeiten völlig auflösen, wobei offenbar die Geschwindigkeit bei Abstand unendlich mit der Fluchtgeschwindigkeit verglichen wird. Nach dieser Definition sind aber die Geschwindigkeiten in einem Kugelsternhaufen so gut wie immer klein. Merkwürdig, dass im Spektrum 2003 was steht, das 1989 vielleicht schon widerlegt wurde. Sollten die zugunsten des Spektakulären schon so tief gesunken sein? Hm, was schlägst Du vor? Sollten wir den betroffenen Absatz in den Konjunktiv setzen oder das Spektakel ganz ausfallen lassen? --Wolfgangbeyer 23:22, 14. Apr 2004 (CEST)
  • zu Shara & Regev (1986): Im Text steht was von Shara & Regev (1987), das allerdings im Literaturverzeichnis nicht auftaucht - wahrscheinlich Druckfehler.
  • Rózyczka et al. (1989): Was die genau widerlegt haben, geht aus der kurzen Notiz nicht richtig hervor. Kernreaktionen nur für kleine Geschwindigkeiten unbedeutend - oder doch für alle? Weil nur in Fußnote, doch nur für kleine Geschwindigkeiten?
  • Was sollen wir tun? Das Paper behandelt im Hauptteil nur MS-MS-Kollisionen mit SPH-Methoden - und das Verhalten ist bei weitem nicht so eindeutig, wie von Shara beschrieben: Es kann ein Stern überleben, oder 2, oder ein sehr enges Doppelsystem - oder beide werden komplett zerrissen (siehe Figure 18, Seite 19). Aber das Paper ist sehr neu und kann deshalb noch nicht im Spektrum-Artikel berücksichtigt sein, im WP-Artikel sollten wir es aber auf alle Fälle mit reinnehmen. Was die anderen Fälle betrifft, so sind die die Arbeiten aus den 80ern, die 2dim Gittermodelle zur Berechnung verwendeten, anscheinend noch die aktuellsten - da scheint über 15 Jahre nicht sonderlich viel passiert zu sein. Ich denke, man sollte schon alles drin lassen, aber darauf hinweisen, dass die Berechnungen schon etwas älter sind und aufgrund neuerer Untersuchungen, die allerdings nur für MS-MS vorliegen, doch sehr vereinfachend sind und wahrscheinlich nicht das komplette Bild wiedergeben. Vielleicht sollte man auch nur allgemein auf die Komplexität der Berechnungen hinweisen, und dass bei folgenden Untersuchungen durchaus mit Änderungen am Gesamtbild rechnen muss. Was hältst Du davon? -- srb 12:07, 15. Apr 2004 (CEST)
Habe mal versucht, den Text den Aussagen des neuen Papers anzupassen. Wie wär's damit? Wenn Du möchtest, kannst Du ja noch das Paper zitieren. --Wolfgangbeyer 23:31, 15. Apr 2004 (CEST)
Sieht soweit gut aus - ich hab zusätzlich noch etwas über die prinzipielle Unsicherheit der bisherigen Ergebnisse eingefügt, da dies eigentlich für alle bisherigen Ergebnisse gilt. So gut ist das Paper nun auch wieder nicht - vor allem könnte es mehr verwirren, da nur Einzelkollisionen betrachtet werden, während Kollisionen von Mehrfachsystemen deutlich häufiger sein sollten. -- srb 00:27, 16. Apr 2004 (CEST)

Unklarheit im Abschnitt "Wenn braune Zwerge zusammenstoßen"

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Hallo Wolfgang, in deinem Artikel bin ich auf etwas gestoßen, wo nicht ganz klar ist, was gemeint ist, und zwar: "Braune Zwerge können zu einem einzigen Objekt verschmelzen. Wird bei diesem die Massengrenze für die Wasserstofffusion (etwa 75 Jupitermassen) überschritten, entsteht ein Hauptreihenstern – aufgrund der geringen Masse ein roter Zwerg." Also, sachlich ist ja alles richtig, aber die Formulierung ist ein wenig verwirrend, das könnte dem Laien zu "verdreht" erscheinen...Im übrigen ist der Artikel sehr informativ...MfG Oblivion1987 16:10, 6. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Ich hab's etwas geändert. --Toffel 23:55, 9. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Ich habe deine Formulierung, die schon viel besser war, noch um ein Wort ergänzt. MfG Oblivion1987 08:58, 14. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Woher weiß man, dass zwei braune Zwerge einfach verschmelzen können? Dabei würde Energie in der Größenordnung von etwa 1039 J frei werden, wenn ich mich nicht verschätzt habe. Was würde dadurch passieren (z.B. Wasserstofffusionszündung unabhängig vom Erreichen der Massegrenze, Explosion mit viel Materialverlust, absolute Helligkeit zeitweise höher als bei einer Nova)? Ohne Quelle sollte man die Aussage im Artikel m.E. nicht so stehen lassen. --I-user (Diskussion) 19:42, 28. Jun. 2015 (CEST)Beantworten

Sternendichte in der Umgebung der Sonne

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Hier im Artikel wird die Sternendichte in der Umgebung der Sonne mit 0,01 angegeben. Unter "http://de.wikipedia.org/wiki/Offener_Sternhaufen" fand ich eine Angabe von 0,1. Wäre sicherlich sachdienlich wenn das jemand mit der nötigen Kenntnis geradeziehen könnte? (nicht signierter Beitrag von 213.179.158.14 (Diskussion | Beiträge) 02:41, 25. Mär. 2009 (CET)) Beantworten

V838 Monocerotis

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Im Artikel V838 Monocerotis wird beschrieben, dass V838 möglicherweise einen blauen Begleiter hat(te) und sich der rote Überriese bis über die Umlaufbahn des blauen Begleiters ausgedehnt haben muss. Ist das nicht schon eine (beobachtete) Sternenkollission?Kleinalrik (Diskussion) 21:41, 25. Mai 2014 (CEST)Beantworten