Diskussion:Stimmhafter lateraler alveolarer Frikativ
Arabisch
BearbeitenIch habe das Beispiel aus dem Arabischen (ﺿﻤﺂن [ɮˤɑmʔæːn], durstig) entfernt. Der betreffende Laut wird in der Literatur als stimmhafter pharyngalisierter dento-alveolarer Plosiv (Roman, Mitchell) oder emphatischer, interdentaler Spirant (Fischer) und in dem Wikipedia-Artikel über das Arabische als emphatischer stimmhafter lamino-dentaler Plosiv beschrieben.
André Roman: Étude de la phonologie et de la morphologie de la koine arabe. Université de Provence, Aix-en-Provence 1983, Bd. 1, S. 167–170. T. F. Mitchell: Pronouncing Arabic. Oxford University Press 1990, S. 24–29. Wolfdietrich Fischer: Grammatik des klassischen Arabisch. Otto Harrassowitz 1972, S. 19.
Es herrscht also offenbar Uneinigkeit, doch die Beschreibung als laryngalisierter stimmhafter lateraler alveolarer Frikativ ist ungewöhnlich und war auch nicht belegt. --Babel fish 04:17, 2. Jul. 2009 (CEST)
- Auch wenn's entwas verspätet kommt: Das arabische ḍ geht sprachhistorisch auf einen protosemitischen emphatischen Lateral zurück (vgl. Semitische Sprachen#Phonologie und wurde in klassischer Zeit wohl auch noch so oder so ähnlich ausgesprochen. Das belegen Beschreibungen arabischer Grammatiker (u.A. Sibawayhi) und die Lautgestalt arabischer Lehnwörter in anderen Sprachen (span. alcalde < arab. al-qāḍī; Tamil ramalān < arab. ramaḍān). Im Jemen hat sich diese Aussprache offenbar länger gehalten (auch im Alt- und Neusüdarabischen gibt es laterale Konsonanten), und es soll immer noch jemenitische Dialekte geben, in denen das heute noch so ist. Im Standardarabischen und allen anderen Dialekten hat sich das ḍ aber natürlich längst zu [dˤ] gewandelt. Ganz ohne Anmerkungen, wie es vorher dastand, ist die Lautschriftangabe [ɮˤ] für ḍ also grob falsch, und Auslassungen zu exotischen Dialekten oder rekonstruierten historischen Aussprachemöglichkeiten führen für diesen Artikel IMO zu weit. --BishkekRocks 21:58, 2. Nov. 2009 (CET)