Diskussion:The Class Struggle in the Ancient Greek World
Mängel
BearbeitenEs fehlen die Kapitel (Inhaltsverzeichnis):
- II.vi. Women S. 98-112
- VI. Rome the Suzerain 327-408
- VII.iii. 418-425
- VII.iv. 425-441
- VIII. 453-503
- Appendices
Frage
Bearbeiten1. Spricht Geoffrey de Ste. Croix von "Mehrwert" oder Mehrarbeit, Mehrprodukt, Surplusarbeit, etc.?
2. Weitaus seltener war der Fall, dass jemand über Handel oder durch den Besitz einer Manufaktur reich wurde. Wohl auch deshalb, weil die bloße Vergrößerung einer Werkstatt zwar die Produktion, aber nicht ihre Effektivität nicht gesteigert hat – gesteigert hat sich hingegen die Gefahr von Unruhe und Disziplinlosigkeit unter den Arbeitern.
Marx erklärt den Nutzen der Kooperation folgendermaßen: "Ein Zimmer, worin 20 Weber mit ihren 20 Webstühlen arbeiten, muß weiter gestreckt sein als das Zimmer eines unabhängigen Webers mit zwei Gesellen. Aber die Produktion einer Werkstatt für 20 Personen kostet weniger Arbeit als die von 10 Werkstätten für je zwei Personen, und so wächst überhaupt der Wert massenweise konzentrierter und gemeinsamer Produktionsmittel nicht verhältnismäßig mit ihrem Umfang und ihrem Nutzeffekt. ... Diese Ökonomie in der Anwendung der Produktionsmittel entspringt nur aus ihrem gemeinsamen Konsum im Arbeitsprozeß vieler. Und sie erhalten diesen Charakter als Bedingungen gesellschaftlicher Arbeit oder gesellschaftliche Bedingungen der Arbeit im Unterschied von den zersplitterten und relativ kostspieligen Produktionsmitteln vereinzelter selbständiger Arbeiter oder Kleinmeister, selbst wenn die vielen nur räumlich zusammen, nicht miteinander arbeiten." (Kapital I, Kooperation) Das mit der Gefahr und Unruhe stimmt zwar einerseits, andererseits könnte man auch argumentieren, ist es jedoch günstiger und produktiver eine größere Menge zu überwachen als lauter kleine Gruppen oder Einzelpersonen.
Die Manufaktur ist die "klassische Gestalt" der auf "Teilung der Arbeit beruhende[n] Kooperation". "Die Ursprungsweise der Manufaktur, ihre Herausbildung aus dem Handwerk ist ... zwieschlächtig. Einerseits geht sie von der Kombination verschiedenartiger, selbständiger Handwerke aus, die bis zu dem Punkt verunselbständigt und vereinseitigt werden, wo sie nur noch einander ergänzende Teiloperationen im Produktionsprozeß einer und derselben Ware bilden. Andrerseits geht sie von der Kooperation gleichartiger Handwerker aus, zersetzt dasselbe individuelle Handwerk in seine verschiednen besondren Operationen und isoliert und verselbständigt diese bis zu dem Punkt, wo jede derselben zur ausschließlichen Funktion eines besondren Arbeiters wird." (Kapital I, Manufaktur)
Also zwei Dinge. Auch die Kooperation (die Größe der Werkstatt) steigert (für Marx), wenn man das so bezeichnen will, die Effektivität. Die Manufaktur ist charakterisiert durch die kooperative Teilung der Arbeit im Produktionsprozess durch Handwerker. Vielleicht sollte man da nochmal genauer nachlesen, wie das der Autor schreibt. mfg --Tets 04:25, 20. Jan. 2013 (CET)
- 1. Er spricht kurz irgendwo auch über das deutsche Wort "Mehrwert", verwendet grundsätzlich aber "Surplus" (zu "Surplus" siehe das Kapitel "Mehrwert (Surplus) und Gesellschaftsformation"). 2. Völlig richtig. Ich habe "manufacture" viel zu naiv mit "Manufaktur" übersetzt. Wird korrigiert! Zuerst les ich aber lieber noch einmal nach. (was auf jeden Fall dezidiert so drin steht ist, dass die Vergrößerung einer "manufacture" auf über ca. 50 Handwerker (Ausnahmen gab es wohl) mehr Nach- als Vorteile gebracht haben soll).--Mischa004 (Diskussion) 15:27, 30. Jan. 2013 (CET)
1. Surplus bedeutet zuerst einfach Überschuss, je nach Kontext kann dann surplus unterschiedliches bedeuten. Die Frage vielleicht etwas anders gestellt: Wendet Ste. Croix Analysekategorien wie abstrakte Arbeit, das Wertgesetz usw. an, wie sie Marx im Kapital entwickelt hat, oder lässt er die wertseite im großen und ganzen beiseite, und spricht mehr von der stofflichen Seite: von Arbeit, Arbeitsprodukten, usw.? Es ist ein wenig umstritten, ob es Wert und Mehrwert, wie ihn Marx im Kapital analysiert, auch in vorkapitalistischen Gesellschaften gegeben hat (es hat zwar mitunter Handelskapital und Geldkapital gegeben, aber kein wirklich entwickeltes produktives oder industrielles Kapital). 2. Alles klar. ja, zwischen einen Meister und zwei Gesellen und einer großen Werkstatt, in der über 50 Handwerker zentralisiert sind, gibt es ja noch zwischenräume. ab einer bestimmten größe könnte sich der nutzen der kooperation womöglich auch wieder verflüchtigen oder sogar ins gegenteil umschlagen (z.B. durch längere Transportwege für Ressourcen und Arbeitskräfte sowie Arbeitsprodukte zu den Abnehmern oder Märkten). --Tets 13:29, 31. Jan. 2013 (CET)
Überarbeitung
BearbeitenDer Artikel basiert so gut wie ausschließlich auf der beschriebenen Monographie selbst, also gewissermaßen der Primärquelle zum Thema. Dass bei der Beschreibung des Werkes auf dieses selbst zurückgegriffen wird, ist natürlich nicht zu vermeiden und im Gegenteil sogar ein Qualitätsmerkmal. Trotzdem wäre es für einen solchen Wikipedia-Artikel sehr wichtig, als zweites Standbein auch von der Sekundärliteratur auszugehen und den Inhalt des Werkes auf deren Grundlage einzuordnen. Das bedeutet, dass die wissenschaftlichen Rezensionen (beispielsweise die von Wilfried Nippel im Gnomon 56,7 (1984), S. 623–633) und Einordnungen in der wissenschaftsgeschichtlichen Fachliteratur einerseits in ein neu zu schreibendes Kapitel "Rezeption" eingearbeitet werden müssten, andererseits aber auch dem restlichen Artikel zugrunde liegen sollten, damit dieser mehr ist als eine reine Nacherzählung. Darüber hinaus habe ich den Eindruck, dass diese Nacherzählung quantitativ aktuell etwas ausartet und von einer Straffung hier und da profitieren würde. (Wohlgemerkt, die detaillierte Erklärung der Gedankengänge von Ste. Croix empfinde ich durchaus als großen Pluspunkt und habe viel aus dem Artikel mitgenommen.) --DerMaxdorfer (Diskussion) 01:30, 14. Mär. 2021 (CET)