Diskussion:Theodor Bumiller

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Automobilia8545

Ich will zwar am Andenken an Bumiller nicht rütteln, aber einiges stimmt in dem Artikel nicht mit dem überlieferten Schrifttum überein.

Richtig ist, daß der Kommandeur des Regiments Gardes du Corps seit 16.9.1885 bis 17.2.1889 ein Oberst v.Below war (Voigt, Deutschlands Heere bis 1918 Bd.6 S.4). Indessen wurde Bumiller nicht in diesem Regiment Reserveoffizier, sondern bei den Garde-Kürassieren, in deren Reihen ihn die Ranglisten ab 1891 als Leutnant d.Res. führen (gemeldet beim Ldw.-Bezirk I Berlin, Kronen-Orden 4.Kl. m.Schwertern). Sowohl das Regiment Gardes du Corps wie auch die Garde-Kürassiere trugen den Kürassier-Helm mit aufgesetztem Adler (statt der sonst üblichen Spitze = Pickel). Bumiller hat also möglicherweise zwar sein einjährig-freiwilliges Jahr beim Regiment Gardes du Corps gedient, zum Offizier wählte man ihn indessen dort nicht, er wurde offenbar „weitergereicht“ zu den Garde-Kürassieren. Daß er der erste bürgerliche Offizier auch dieses Regiments war, mag stimmen und ist sogar sehr wahrscheinlich, ich habe es indessen nicht abschließend geprüft.

Ebenso kann Bumiller nicht in der Wissmann-Truppe als Oberleutnant (damals sprach man noch von „Premierlieutnant“) gedient haben: Zwar war die Wissmann-Truppe in etlicher Hinsicht eine Art Privatarmee, indessen handelte Wissmann im Auftrag der Reichsregierung und konnte daher nicht nach Belieben Dienstgrade verteilen wie Flora die Blumen aus dem Füllhorn. Bumiller wird nach seinem Einjährigen-Jahr als Unteroffizier/Fahnenjunker ausgeschieden sein und mag es durch eine anschließende Reserveübung zum Vizewachtmeister (= Fähnrich) gebracht haben. Wann genau er zum Secondelieutnant. befördert wurde, kann der Rangliste nicht entnommen werden, es muß nach dem Mai 1890 und vor dem Mai 1891 (Erscheinen der jeweil. Rangliste) gewesen sein. Es wäre indessen ein Affront gegenüber allen übrigen Offizieren der Wissmann-Truppe gewesen, Bumiller, gerade (Seconde-)Leutnant geworden, sofort an allen anderen Offizieren vorbei zum Oberleutnant zu befördern, ein Weg, für den jeder Offizier –mochte er noch so oft vorpatentiert sein- mindestens 8 Jahre brauchte (vgl. Meier-Welcker (Hrg.): Untersuchungen zur Geschichte des Offizierskorps, Stuttgart 1962, Anl.3 Bl.1) Ebenso konnte Bumiller nicht, hätte er in der Wissmann-Truppe als Premierlieutnant Dienst getan, anschließend bei den Garde-Kürassieren wieder zum Secondelieutnant degradiert werden. Er hat also in der Wissmann-Truppe mit Sicherheit (nur) als Secondelieutnant ( heute = Leutnant) gedient. Weitere Auszeichnungen und Beförderungen Bumillers, soweit aus den preußischen Ranglisten ersichtlich: 1892 sansibar. Orden vom strahlenden Stern II.Klasse, 3.Stufe, 1895: preuß. Rother Adler-Orden 4.Kl.m.Schwertern 1896: (osman.)Medjidije-Orden 3.Kl. 1900: (jetzt erst!) Oberleutnant d.Res., Ehrenkreuz des württ. Kronen-Ordens, sansibar. Orden vom strahlenden Stern II.Klasse, 1.Stufe 1901: preuß. Kronen-Orden 3.Kl. m.Schwertern am Ringe, Landwehr-Dienstmedaille 2.Kl. 1907: Rittmeister d.Res. 1908: Landwehr-Dienstmedaille 1.Kl. 1913: als „gestorben“ gemeldet. Ergänzend ist hinzuzufügen, daß die Ranglisten von 1890 bis 1914 (und die Ehren-Rangliste von 1925) keinen einzigen weiteren bürgerlichen Offizier bei den Garde-Kürassieren aufführen. Sollte daher 1914-18 kein weiterer bürgerlicher Reserve-Offizier bei den Garde-Kürassieren hinzugekommen sein und sollte Bumiller wirklich der erste bürgerliche Offizier der Garde-Kürassiere gewesen sein, wäre er auch der einzige, aber –wie gesagt: Nicht beim Regiment Gardes du Corps, sondern bei den Garde-Kürassieren. --Automobilia8545 (Diskussion) 10:44, 31. Okt. 2016 (CET)Beantworten