"dass nur eine einzige Theorie überhaupt oder für ein bestimmtes Wissensgebiet einen Wahrheitsanspruch haben könne."
Diese Formulierung krankt daran:
Jede Theorie, sogar jede Aussage hat einen Wahrheitsanspruch; denn jede Aussage beinhaltet eine Behauptung, und die ist entweder wahr oder falsch. Eine "Theorie mit Wahrheitsanspruch" ist also genauso wie ein "weißer Schimmel" tautologisch.
--Meffo 14:37, 21. Sep. 2007 (CEST)
- Aber es ist ja nicht allgemein von einer Theorie mit Wahrheitsanspruch die Rede, sondern von "einer einzigen Theorie überhaupt", die einen Wahrheitsanspruch haben darf; dass also eben nicht jede Aussage einen Wahrheitsanspruch haben darf. Ich verstehe es so: Der Theoretische Monismus geht davon aus, dass nur diese eine einzige Theorie einen Wahrheitsanspruch haben darf; alles andere ist eine "bloße Meinung" (oft aus der Annahme heraus, dass die Wahrheit manifest ist, oder dass dem Stärkeren/der Mehrheit das Recht zusteht, 'die Wahrheit verbindlich festzulegen'). Der Theoretische Pluralismus hingegen geht davon aus, dass bei einem Disput in der Regel beide Seiten auf dem einen oder anderen Bereich ihrer Theorien falsch liegen, dass aber beide Theorien dennoch mit Wahrheitsanspruch vertreten werden dürfen. Durch den argumentativen Austausch werden dann kitisch gegenseitig die Irrtümer der anderen Theorie offengelegt und dann möglichst eine neue Theorie gebildet, die diese Irrtümer nicht beinhaltet. (Dialektik im Sinne der Ausräumung von Widersprüchen.) Ich gebe aber zu, dass die momentane Fassung sicher noch verbessert werden kann. Es wird wohl nichts drum herum führen, in der Literatur zu suchen, wie der Theoretische Monismus dort charakterisiert wird. --rtc 00:25, 22. Sep. 2007 (CEST)