Diskussion:Tonstruktur (mathematische Beschreibung)

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Joachim Mohr in Abschnitt Die mitteltönige Stimmung in additiver Schreibweise

Tonstruktur

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Ich habe einige Vorbehalte gegen die "Axiome" aus der ersten Box: Von jedem Ton aus kann man ein gegebenes Intervall aufwärts singen. - mal abgesehen von meinen begrenzten stimmlichen Fähigkeiten, setzt dies voraus, dass der Tonraum (nach oben) unbegrenzt ist. Gemäß Punkt 1, geht es aber um Töne, die man hört und der Hörraum ist definitiv begrenzt (nach oben und unten).

Auch fehlt mir eine Angabe zum Gültigkeitsbereich des Konzepts der Tonstruktur im Artikel. Um ausgehend von jedem Ton jedes Intervall bilden zu dürfen, bedarf es einer (irgendwie) temperierten Stimmung, wenn die Tonhöhen fix sein sollen (variable Tonhöhen werden soweit ich es gesehen habe, nicht thematisiert). Nun können wir in der Geschichte der Musiktheorie wie auch in der Musikethnologie viele Beispiele finden, dass bestimmt Tonverbindungen verboten sind.

Da mir bisher der Terminus Tonstruktur unbekannt war und auch meine google-Recherche ausser einem kleinen Beitrag in Mikrotöne III: Bericht über das 3. internationale Symposium von 1990 keinen Treffer in dieser Richtung einbrachte, hielte ich ein paar Belege für die Verwendung des Begriffs für hilfreich. -- BTonY 18:26, 21. Mär. 2011 (CET)Beantworten

Mein obiger Kommentar scheint dazugeführt zu haben, dass es jetzt zusätzlich heißt: Aus Vereinfachungsgründen wird keine Rücksicht darauf genommen, ob ein Ton jenseits der Hörschwelle ist. Ich kann aber die Vereinfachung nicht sehen. Vielmehr ist es doch so, dass wenn der Hörraum / Tonraum endlich ist, der Intervallraum auch keine Gruppe sein kann. Dagegen haben wir im Artikel Tonsystem Ein Tonsystem umfasst alle in einer Musikkultur unterschiedenen Tonhöhen -> also die Idee einer endlichen Menge.-- BTonY 14:15, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten

Dann muss ich es wohl noch anders formulieren, dass die Menge der Töne unendlich sein darf und damit der die Menge der Intervalle eine Gruppe bez. der Addition ist.

Das ist in der Tat eine Vereinfachung (in der jetzigen Form stillschweigend vorgenommen), sind doch die Grenzen der Hörbarkeit oder gar Singbarkeit von Tönen von Individuum zu Individuum verschieden. Muss man die Grenzen extra erwähnen? Meiner Meinung nach nicht. Es geht doch nur ums theoretische Prinzip.

- - - Zum Terminus "Tonstruktur". Ich nehme an, diesen Begriff hat Wilfried Neumaier, der sich ausgiebig mit historischen Tonsystemen mit moderner Algebra beschäftigt hat, hier in Wikipedia eingeführt. Winfried Neumaier wiederum beruft sich (in seiner Dissertation auf Seite 10) auf: Wille, Rudolf, Mathematik und Musiktheorie, in: Musik und Zahl, Bonn - Bad Godesberg 1976, S.233-264

Wille schreibt über die Nützlichkeit der Mathematik für die Musik.

Mit Hilfe der Mathematik kann man musikalische Begriffe präzisieren und Unklarheiten und Missverständnis, die ungenau gefasste Begriffe mit sich bringen.

Gerade mit der neueren Mathematik ist es möglich, musikalische Sachverhalte wesentlich einfacher und genauer wiederzugeben, als dies früher möglich war.

Komplizierte Zusammenhänge werden durchschaubar.

- - -

In diesem Zusammenhang finde ich den Begriff "Struktur" durchaus passend, beschäftigt sich doch die moderne Matematik mit Strukturen. ---Joachim Mohr 16:51, 23. Mär. 2011 (CET) - - - Der Begriff „Tonstruktur“ ist soweit ich weiß von Rudolf Wille. Allerdings beschreibt er etwas, was so in der Musik noch nicht betrachtet worden ist, aber bitter nötig ist: Die Suche nach einer Klaren Sprache. Seine Motivation war die Entwicklung einer Beschreibungssprache für reale Tonsysteme und deren Umsetzung für die Programmierung von Mutabor (http://www.math.tu-dresden.de/~mutabor/). Die Musikalische Fachsprache war bis zu dem Zeitpunkt wegen Ihren Mehrdeutigkeit und schwammigen Definition völlig ungeeignet.Beantworten

Leider hat es dieses Bemühen noch nicht in die Englische Fachwelt geschafft, wie jüngste Arbeiten von Dmitri Tymoczko beweisen (deren Zitierung leider verboten ist). Man findet sie trotzdem auf seiner Homepage.

@BTonY: Eine Tonstruktur ist die Verallgemeinerung eines Tonsystems. Sie hat bei Rudolf Wille keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder auf Eindeutigkeit in der Tonhöhe. Eine Tonstruktur ist alles, was Töne enthält. Die Implikation ist anders herum: Zwischen zwei beliebigen Tönen gibt es ein Intervall. Das heißt nicht, dass es zu jedem Intervall ein paar von Tönen gibt, das dieses realisiert. Und schon gar nicht heißt es, dass man zu jedem Ton und jedem Intervall einen passenden Ton so findet, dass beide Töne dieses Intervall aufspannen.

Zum anderen muss man keine Form der Temperierung (weder Wohl- noch gleichstufig noch ...-temperiert) annehmen, um transponierbare Tonsysteme zu realisieren. Martin Vogel hat sich zum Beispiel der Idee gewidment, die Reine Stimmung von einer Temperierung zu einem transponierbaren Tonsystem auszubauen (z.B. „Die Lehre von den Tonbeziehungen“). Rudolf Wille und andere an der TH Darmstadt haben sich diese Idee zu eigen gemacht, was dann zum einen zu Mutabor und zum anderen zur „extensionalen Standardsprache“ führte.

Ein paar zusätzliche Informationen dazu: Jan Thomas Winkler hat in seiner Diplomarbeit „Algebraische Modellierung von Tonsystemen“ die Ideen von Wille noch einmal aufgearbeitet. Er zitiert eine Handvoll von Preprints, die zum größten Teil in Zeitschriften erschienen sind. Leider hat Wille zwar die Preprints weiter gegeben, aber darauf nicht vermerkt, wo er sie veröffentlicht hat.

Im übrigen gibt es eine wohl unabhängige Parallelentwicklung aus den USA (siche David Lewin: „Generalized Interval Systems and Transformations“), die deutlich weiter bekannt ist. Die größten Unterschiede: Die Tonmenge ist homogen, transponierbar und vollständig. Also die Kritik von BTonY trifft darauf zu. (Zu seiner Rettung muss man sagen: Lewin redet über Intervallsysteme, Wille über Tonsysteme und – allgemeiner – Tonstrukturen. Dafür geht Lewin tiefer auf gruppentheoretische Zusammenhänge ein. Keinstein 16:40, 6. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Die Oktavzahl x in der Tabelle „Beispiel für Intervallräume“

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Nach meinem Verständnis dient die Variable x ausshließlich dazu, den für ein Intervall berechneten Centwert in den Bereich 0 ... 1200 zu bringen. Sie hängt von y oder von y und z ab. Wäre es deshalb nicht klarer, sie durch Benutzung der Modulo-Funktion zu vermeiden? Ich habe die Centwerte in der ausführlichen Tabelle mit

  mit   und  

nachgerechnet und komme jedenfalls zum gleichen Ergebnis. Was vielleicht auch erläutert werden sollte (jedenfalls ist es mir unklar), warum gerade bis   gerechnet wird, warum man gerade 30 Töne zwische C und c braucht. Insgesamt finde ich den Artikel ausgezeichnet. Habe lange nach sowas gesucht. Modalanalytiker (Diskussion) 17:46, 25. Jul. 2014 (CEST)Beantworten

Warum nicht Modulo gerechnet wurde. Beispiel Limma = 5Quinten nach unten , dann 3 Oktaven nach oben = -5Quinten+3Oktaven = -1200*5lb(3/2)-3*1200 =90. Die direkte Berechnung ist für Nichtmathematiker besser nachvollziehbar.
Warum 30 Töne zwischen C und c? Dies ergegibt sich, indem man alle Intervalle der chromaitschen Tonleiter C Cis Des D Dis Es E F Fis Ges u.s.w berechnet. Die Anzahl ist tatsächlich willkürlich. Man könne noch eis und fes, his und ces dazuehmen u.s.w. Ich finde aber: Doppelt vermindert (zum Beispiel Doppelt verminderte Quart) und Doppelt übermäig genügt.
Das Nennen der Oktavzahl x hat auf jeden Fall den Nutzen, dass man sofort sieht, wie hoch oder tief der Quintenstapel ist, aus dem der Ton hergeleitet ist. Vielen Dank für die Aufklärung! Ich bin zu dem Lemma gekommen, weil ich wissen will, um wieviel cent die Saiten einer modernen Doppelpedal-Konzertharfe per Pedal verkürzt werden. Hier fand ich das richtige Rüstzeug, aber die eigenliche Antwort muss ich noch woanders suchen. Modalanalytiker (Diskussion) 19:00, 26. Jul. 2014 (CEST)Beantworten

Mengenschreibweise

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Eine schöne Übersicht bietet dieser Artikel!

In der Tabelle "Beispiele für Intervallräume" sind die Variablen-Räume mit einem Doppelpunkt abgetrennt. Das sieht dann wie eine Division aus. Ich fände eine Abtrennung mit einem geraden horizontalen Strich besser lesbar. Das stimmt dann auch mit der Schreibweise im Artikel "Menge (Mathematik)" überein.

Name des Intervallraums Intervallraum
Der zwölfstufige Intervallraum
Intervallraum der gleichstufigen Stimmung
 
Das Quintensystem
Intervallraum der pythagoreischen Stimmung
 
Das 1/4-Komma mitteltönige Quintensystem
Intervallraum der mitteltönigen Stimmung
 
Das Quint-Terz-System
Intervallraum der reinen Stimmung
 
Der allumfassende Intervallraum
(Alle Intervalle sind beliebig teilbar.)
 

Patrick Nordmann (Diskussion) 11:47, 16. Sep. 2016 (CEST)Beantworten

Axiomatische Beschreibung

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Nach Diskussionen im Portal Qualitätssicherungen wurde die Axiomatik (begründet von Aristoxenos), die viele nicht verstanden, an den Schluss gelegt und stattdessen eine physikalische Einleitung eingeführt, die jedoch den Ausblick auf die Axiomatik mit den Begriffen Ton, Intervall, Ordnung ermöglicht. --Joachim Mohr 21:16, 6. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Mir gefällt die Überschrift »Axiomatische Herleitung der 53-Skala« nicht so besonders gut – aus 2 Gründen:
  1. Gibt es eine Axiomatische Herleitung eigentlich nicht. Entweder ist etwas Axiom oder Herleitung (vermutlich aus einem oder mehreren Axiomen).
  2. »53 Q = 31 Ok« sieht nicht so aus wie Axiome, die ich sonst kenne.
Aber ich muss zugeben, dass alle Begriffe, die mir einfallen, nicht so hochgestochen herauskommen wie »Axiomatisch«. - Nomen4Omen (Diskussion) 11:11, 29. Mai 2020 (CEST)Beantworten
Der Intervallraum der 53-er Skala kann exakt durch Axiome im Sinne Nicolas Bourbakis definiert werden.
"Der 53-Intervallraum ist eine archimedische geordnete additive Gruppe, die drei Elemente OK, Q und gT enthält, für die gilt:
(1) 53Q = 31Ok
(2) 12Q-7Ok = 4Q - 2Ok - gT"
Das ist so ähnlich formuliert wie bei der affinen Ebene: "Es gibt 3 Punkte, die nicht auf einer Geraden liegen." Hier werden auch keine Punkte definiert, sondern nur Beziehungen zueinander. Was bei den Axiomen des Intervallraum wichtig ist, dass sie aus dem Hören ermittelt werden können.--Joachim Mohr (Diskussion) 19:56, 29. Mai 2020 (CEST)Beantworten

Also näher läge für mich eine Betitelung à la »Herleitung der 53-Skala aus zwei ganzzahligen Beziehungen«.
Übrigens ist bei mir:

  • 1 k = 22,64150943 Cent
  • 31 k = 701,8867925 Cent
  • 17 k = 384,9056604 Cent

Hab ich's richtig verstanden ? - Nomen4Omen (Diskussion) 21:10, 29. Mai 2020 (CEST)Beantworten

Deine Betitelung werde ich einarbeiten, vielleicht als unterabschnitt von Beispiel 2. Du hast richtig gerechnet 1k=1200/53. Q=31k unterscheidet sich dann vom Wert der reinen Stimmung Q=1200*log2(3/2)=701,955 und gT=31k bzw. 200*log2(5/4)=386,31 um weniger als 2 Cent. --Joachim Mohr (Diskussion) 08:46, 30. Mai 2020 (CEST)Beantworten
Danke. Ja, so ist's schlichter gesagt – und trifft mE genauso zu.
Dann noch vllt der Hinweis: Mit , (Komma) vor und hinter Buchstaben ist hier vllt ganz große Sorgfalt geboten mit den entsprechenden Leerstellen. Bspw solltest Du, wenn Du ein musikalisches Komma (oder sonst ein musikalisch gemeintes Satzzeichen) vor einem Buchstaben haben möchtest, unbedingt eine Leerstelle davor setzen. Da stolpere ich inbes im Abschnitt "Die Tonleitern der reinen Stimmung im Quintenzirkel" drüber: bspw hast Du dort:
Bezeichnung,x (Tiefkomma x)     statt evtl     Bezeichnung ,x (Tiefkomma x)
Bei,es-Moll ,,c und ,,d statt evtl bei ,es-moll ,,c und ,,d
bei,b-Moll ,,g und ,,a statt evtl bei ,b-moll ,,g und ,,a
usw
("statt evtl" sage ich, weil ich mir nicht ganz sicher bin.)
Eine andere Möglichkeit, solche besondere Zeichensetzung deutlich zu machen, wäre alternativ evtl die typografische Klammerung per <code></code>.
Besten Gruß und nichts für ungut! - Nomen4Omen (Diskussion) 12:27, 30. Mai 2020 (CEST)Beantworten
Danke für den Hinweis. --Joachim Mohr (Diskussion) 14:35, 30. Mai 2020 (CEST)Beantworten

Intervallraum und Homomorphismus

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Lieber @Joachim Mohr:
ich versuche, mir aus dem Abschnitt Tonstruktur (mathematische Beschreibung)#Beispiel 3 (Das Quint Terz-System)​ und dem Homomorphismus einen Reim zu machen. Ist es nicht so, dass Du schon die ganze Zeit einen Homomorphismus verwendest, nämlich den Logarithmus?

Die Frequenzverhältnisse sind (zumindest bei Pythagoras) alle rational und positiv, also aus  . Wegen   kann man dort logarithmieren. Es gibt also eine Abbildung, die als Logarithmus bekannt und ein Homomorphismus ist,  , die die multiplikative Gruppe der positiven rationalen Zahlen in die additive Gruppe der reellen Zahlen wirft. Mir scheint, dass es sich beim Bild   um Deinen Intervallraum handelt. Der Logarithmus ist injektiv, weshalb er auf   umkehrbar ist. Seine Umkehrung ist die Exponentiierung zu Basis  , nämlich  . Diese Umkehrabbildung ist ebenfalls ein Homomorphismus und nach meinem Dafürhalten der von Dir postulierte Homomorphismus. Besten Gruß!

PS: Nimmt man als Basis   die eulersche Zahl, dann sind alle Logarithmen von positiv rationalen Zahlen außer der   transzendent, und die additive Gruppe   ist isomorph zur additiven Gruppe, die von den   erzeugt wird. (Letztere fällt übrigens mit der direkten Summe   über die von den Logarithmen der Primzahlen gebildeten freien Gruppen zusammen. Das trifft sich ziemlich mit der Formulierung   weiter oben im Abschnitt #Mengenschreibweise.) In diesem Intervallraum ist   Nimmt man aber als Basis   dann ist   - Nomen4Omen (Diskussion) 19:29, 7. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

@Lieber Nomen4Omen, Du gehst von der multiplikativen Gruppe der Frequenzverhältnisse aus.
Hier ist es gerade der additiv geschriebene Intervallraum (eine archimedisch geordnete geordnete Gruppe), von dem die Rede ist. Intervalle werden addiert (große Terz + Kleine Terz = Quinte).
Nun wissen wir: Intervallen kann man Frequenzverhältnisse zuordnen. Das ist mein Homomorphismus f. Diese Zuordnung ist exponentiell:
Ok->2, 2Oh->4, 3Ok->8 usw.
Wenn Du von den Frequenzverhältnissen ausgehst, dann kommst Du zur Umkehrung der Exponentialfunktion, den Logarithmus.
Schau Dir Beisiel 2 (53-Skala) an. Hier siehst Du: Musiker denken additiv und nur durch einen glücklichen Zufall konnte man Intervallen Quotienten zuordnen, da Pythagoras schon Saieninstrumente kannte. Und nur deshalb konnte Pythagoras nachweisen, dass bei Aristoxenos das Axiom 2 1/2 Ganztöne = Quarte, die dieser durch Hören gewann, nicht genau stimmte --Joachim Mohr (Diskussion) 15:12, 8. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
@Joachim Mohr:
Ist gut.
  1. Also, ob Musiker zuerst additiv denken, und sich nachher freuen, wenn sie ein schönes Frequenzverhältnis dazu finden, da bin ich doch sehr skeptisch. Eher glaube ich, dass sie das Frequenzverhältnis 2:1 immer als "fast" den gleichen Ton empfunden haben (es sind ja allermeistens ganzzahlige Oberschwingungen mit dabei, z.B. auch der Oberton mit 3-facher Frequenz). Zugegeben, wenn man kein absolutes Gehör hat, dann erkennt man ein Tonintervall im Charakter des Zweiklangs fast besser als die wahre Tonhöhe.
  2. Auch Du bist in Deinem Artikel (wie ich und wie Pythagoras) von den Frequenzverhältnissen ausgegangen. Denn die transzendenten Zahlen, die bei den Intervallen herauskommen, können von den Musikern wohl kaum "empfunden" werden. Fazit: Bei den Musikern und bei Dir sind die Frequenzverhältnisse das Primäre. Das sind Quotienten, Brüche und rationale Zahlen. Ich denke, wenn man einen Dreiklang singen möchte, singt man bspw. die Frequenzverhältnisse Tonika=1, gTerz=5/4, Quinte=3/2, und nicht  . Wenn man in der Gruppe einen Kanon anstimmen muss, dann singt man in Gedanken mal vom einen und mal von einem anderen Ausgangston aus und prüft, ob man zu hoch oder zu tief wird. Ich habe dabei überhaupt nicht ein additives Empfinden.
  3. Wir sind uns völlig einig, dass man vom auf logarithmische Weise aus Frequenzverhältnissen gewonnenen Intervallraum exponentiell zu den Frequenzverhältnissen kommt.
Beste Grüße, - Nomen4Omen (Diskussion) 20:47, 8. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
Eine Antwort kann ich mir nicht verkneifen. Wenn der Chorleiter ruft: "Bitte statt F ein ein Fis", sagt er dann dazu: "Bitte um 16/15 höher"? Nein! Er sagt: "Bitte einen Halbton höher". Heutzutage hört man in Halbtonschritten und wenn es darauf ankommt in Ausnahmefällen, kleinere oder größere. Siehe: Passus duriusculus. LG --Joachim Mohr (Diskussion) 10:33, 9. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
Du hast Recht! Du hast geschrieben: Musiker »denken« additiv. Also eigentlich subtraktiv. Denn sie haben ein „Gefühl“ für den Frequenzunterschied, will heißen: das Frequenzverhältnis. »denken« ist OK und »sprechen« auch, aber beim »hören« sind's Frequenzverhältnisse. Besten Gruß! - Nomen4Omen (Diskussion) 12:06, 9. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
Übrigens habe ich oben das Frequenzverhältnis F-Fis (16/15) falsch angegeben. Es ist ja nicht der diatonische sondern ein chromatischer Halbton mit dem Frequenzverhältnis 9/8*15/16 = 135/128. Dem Verhältnis sieht man aber nicht an, dass der chromatische Halbton ein Komma kleiner als der diatonische Halbton ist. LG --Joachim Mohr (Diskussion) 16:04, 9. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

Oberschwingungen und Oktave

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Im Artikel fehlt mir total der Begriff der Oberschwingung, der Obertöne – auch einen Abschnitt „Siehe auch“ mit einem entsprechenden Link gibt es nicht. Es ist ja so, dass man beim Anschlagen einer Klaviertaste IMMER einen Haufen sich überlagernde Schwingungen erzeugt, dass man einen Ton mit einer einzige Frequenz normalerweise gar nicht zustande bringt. Selbst, wenn man sich die allergrößte Mühe gibt, eine einzige Frequenz zu singen, scheppert die Fensterscheibe auch in ein paar anderen Frequenzen mit.

Ich bin überzeugt, dass Pythagroras sowas schon ahnte (obwohl ich natürlich keine Literaturstelle dazu aus dem Ärmel schütteln kann), und dass er sich auch deshalb vorwiegend mit den „reinen“ Frequenzverhältnissen, die sich durch kleine rationale Zahlen ausdrücken lassen, beschäftigt hat.

Die Oktave ist der erste Oberton, und ich vermute, dass hieraus ihre überragende Bedeutung als Skaleneinheit kommt – alle anderen musikalischen Intervall-Einheiten werden auf sie bezogen. Das muss eigentlich begründet werden, und ich meine, ich hätte mal gelesen, dass die Oktave als der „gleiche Ton“ empfunden wird (kann allerdings auch hier keine Literaturstelle dazu aus dem Ärmel schütteln). Allerbeste Grüße, –Nomen4Omen (Diskussion) 18:00, 5. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Das steht hier wie ich finde alles zurecht nicht. Denn dieser Artikel geht um die Struktur der Töne zueinander, nicht um die einzelnen Töne. Die gibt es bei natürlicher Erzeugung in der Tat nicht ohne Obertöne, speziell beim Singen kommen noch die Formanten dazu. Aber das ist alles eine andere Baustelle. Gruß, --Matthias Lorenz (Diskussion) 10:24, 6. Mär. 2022 (CET)Beantworten
@Matthias Lorenz. ich sehe gerade. Wir haben gleichzeitig dasselbe erklärt! --Joachim Mohr (Diskussion) 10:30, 6. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Nach Winfried Neumaier (siehe Literatur in Anm. 1) kann man die Tonstruktur ohne Akustik darstellen. Eine Tonstruktur ist ähnlich aufgebaut wie der Affine Raum. Beim affinen Raum hat man eine Menge A - Punkte genannt - und zugeordnete Punktepaare - Vektoren genannt. Es wird nicht gesagt, was ein Punkt ist (Bei Euklid: "Was keinen Teil hat").
Bei der Tonstruktur hat man eine Menge - Tonraum genant - und zugeordnete Tonpaare - Intervalle genannt -, für die gewisse Gesetze gelten. Zum Beispiel folgt aus "Große Terz + kleine Terz = Quinte" auch die Beziehung "kleine Terz + große Terz = Quinte" - Kommutativgesetz genannt. Es muss nicht gesagt werden, was ein Ton und Intervall ist. Es muss auch nicht gesagt werden, wie ein Ton erzeugt wird (Klavier oder Waldhorn). Auch nicht, welchen Obertönen da mitschwingen oder den zugehörigen Einschwingvorgang. --Joachim Mohr (Diskussion) 10:29, 6. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Großartige Rechtfertigung! Wirklich großartig!
Vielleicht hätte ich es andersherum aufziehen sollen. Nämlich, dass Ihr nichts drin habt, was die geradezu monopolartige Stellung der Oktave (in der Musik und in Eurem Artikel) motiviert. Ein Intervall, auf die Ihr/man alle anderen Intervalle größenmäßig bezieht, z.B. mit dem Cent, Quintenzirkel, 53-Skala etc., die neue Graphik mit dem Oktavenkreis. Da könnte man/Ihr sich doch fast ein bisschen fragen, woher das kommt. Wenn Ihr wirklich den Mathematiker heraushängen wollt (was Ihr oben in Euren Antworten zu 100% tut!), müsst Ihr unbedingt die natürlichen Logarithmen nehmen, die sich auf das Intervall mit dem Frequenzverhältnis der Eulerschen Zahl   beziehen! Warum habt Ihr – warum hat man – nicht das  -Intervall genommen?
Bitte, singe mir doch mal jemand ein  -Intervall für die Tonstruktur (in ihrer jetzt endlich richtigen mathematischen(!!) Beschreibung) vor! (Irgendwie ist die «Menge» (s.o.) der leicht gerundeten Zweierlogarithmen von rationalen Zahlen «Große Terz + kleine Terz = Quinte» (s.o.) ja sowas von banal, auch mathematisch.)
Bitte kommt mir jetzt nicht damit, dass die Zweierlogarithmen fast so wichtig seien wie die natürlichen. Fraglos sind sie und die Zehnerlogarithmen auch wichtig, was aber mit Musik, Akustik etc. (so wie Eure obigen Antworten) nichts zu tun hat und in keiner Hinsicht zur Begründung der geradezu monopolartigen Stellung der Oktave in der Musik (und ihrer arithmetischen Struktur) ausreicht. Allerbeste Grüße, –Nomen4Omen (Diskussion) 18:14, 6. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Tja, da empfiehlt sich wohl mal ein Blick in den Artikel Oktave, der sich mit ihrer Sonderstellung befasst. Ansonsten: Wenn es jemand gibt, der die Tonstruktur aufgrund des natürlichen Logarithmus dargestellt hat und der hier fehlt, dann sollte das natürlich rein. Aber dieser Artikel (wie alle) stellt ja nur das bestehende Wissen dar. --Matthias Lorenz (Diskussion) 18:30, 6. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Danke für Deinen Tipp, «mal ein Blick in den Artikel Oktave» zu werfen. Habe ich gemacht!
Und habe nachgeschaut, ob das auch im besprochenen Artikel «Tonstruktur (mathematische Beschreibung)» empfohlen wird. Ergebnis: Kein einziges – wiederhole: kein einziges – Vorkommen von «[Oktav» im Text! --Nomen4Omen (Diskussion) 21:01, 6. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Gehen wir einmal davon aus, dass wir - wie Arsistoxenos - nichts von Proportionen wissen. Dann können wir beobachten, dass eine Quinte kleiner ist als eine Oktave und zwei Quinten größer als eine Oktave. Quinte und Oktave müssen wir nicht innerhalb des Tonsystems definieren. --Joachim Mohr (Diskussion) 09:51, 7. Mär. 2022 (CET)Beantworten
In dem Artikel wird ja nicht nur etwas von Arsistoxenos erzählt, sondern Ihr habt ihm den Titel «Tonstruktur (mathematische Beschreibung)» gegeben und nehmt anstelle der natürlichen Logarithmen (wie es Mathematikern, die Ihr seid und sein wollt und herausstreicht) gut anstehen würde, die Zweierlogarithmen, verwendet im Artikel 129 mal den Begriff «Oktav». Ohne zu sagen warum.
Und gewissermaßen als Nebenprodukt würde dabei abfallen, warum Ihr als Mathematiker ausgerechnet die Zweierlogarithmen – und nicht die natürlichen oder die Zehnerlogarithmen – nehmt.
Es gibt viele WP-Artikel, die was zum Warum sagen. Ihr gehört nicht dazu.
Allerbeste Grüße, –Nomen4Omen (Diskussion) 11:31, 7. Mär. 2022 (CET)Beantworten
In allen Musikkulturen ist die Oktave ein grundlegendes Intervall. Warum das so beobachtet wird, muss nicht in der Struktur des Intervallraums erklärt werden. ("Beim Singen eines Liedes singen Männer eine Oktave tiefer als Frauen"). Und seit man Tönen mit physikalischen Mitteln eine Frequenz zuordnen kann, kann man feststellen, dass das Frequenzverhältnis von n Oktaven das Frequenzverhältnis von 2n ist. 12 Quinten sind ungefähr 7 Oktaven, also eine Quinte = 7/12 Oktave. Und damit kommt man ganz natürlich nicht zum natürlichen Logarithmus, sondern zum Zweierlogarithmus lb. Beispiel: Intervallgröße eine Intervalls mit dem Frequenzverhältnis 32 ist lb(32) Oktaven = 5 Oktaven. --09:28, 8. Mär. 2022 (CET) --Joachim Mohr (Diskussion) 09:28, 8. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Das ist jetzt echt schön, dass Du das hier feststellst: «In allen Musikkulturen ist die Oktave ein grundlegendes Intervall.» Im Artikel wird das nicht festgestellt. Es wird nicht einmal auf einen Artikel verwiesen, in dem das festgestellt wird. Es wird einfach unterstellt, dass jeder weiß oder zu wissen hat: «In allen Musikkulturen ist die Oktave ein grundlegendes Intervall.» Und deshalb kann man den ganzen Artikel darauf aufbauen. Dass sich alle anderen Intervalle am Intervall der Oktave zu messen haben. Dass die Oktave das einzige Intervall ist, das in jeder im Artikel vorkommenden Skala sich durch ein mathematisch exaktes Frequenzverhältnis auszeichnet, wogegen die anderen manchmal nur angenähert und gerundet sind. M.a.W., dass alle Skalen auf die Oktave bezogen sind. Irgendwie doch eigentlich komisch.
Allerbeste Grüße, --Nomen4Omen (Diskussion) 12:14, 8. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Die Tonleitern der reinen Stimmung im Quintenzirkel

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Tonhöhen der rein gestimmten Dur- und Molltonarten im Oktavkreis. Mit den 53 durch Kreismarken bezeichneten Tönen (Außenbereich der Graphik [1]) sind 15 Durtonleitern mit den Quinttönen cb|gb...c ...f#|c# als Grundtöne spielbar, ebenso die 45 parallelen Tonleitern der drei Mollmodi, deren Grundtöne ,ab|,eb...,a...,d#|,a# eine kleine Terz tiefer als die Quinttöne liegen. Die Tonleitern im Innenbereich illustrieren die Tonabstände an den Tonarten C-Dur und drei Mal ,a-Moll.

Bestehen Einwände dagegen, die maßstäbliche Graphik in den Abschnitt aufzunehmen? --Modalanalytiker (Diskussion) 16:26, 20. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Das ist aber ganz schön ausgeklügelt (Aber eine gute Idee mit schwarz rot grün blau. Ich habe nichts dagegen. --Joachim Mohr (Diskussion) 17:30, 20. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Coole Sache! Zweierlei finde ich mit dem Quintenzirkel im Blick allerdings merkwürdig: 1. Das "c" an der Seite (statt oben). 2. Die Aufwärtsbewegung gegen den Uhrzeigersinn statt mit ihm. Wenn das nicht tierisch viel Arbeit ist, fände ich es schön, das zu ändern, dann lässt es sich (jedenfalls für Musiker) wahrscheinlich leichter lesen.
Ein anderer Punkt: Den Platzgewinn für "c#" statt cis finde ich vernachlässigbar. Die Systematik wird mit "is" und "es" genauso deutlich und auch da würde die Lesbarkeit (mindestens für Musiker) gewinnen. Gruß und D--Matthias Lorenz (Diskussion) 18:09, 20. Feb. 2022 (CET)ank,Beantworten
Danke für das Kompliment, Joachim Mohr und Matthias Lorenz. Umstellung auf "is" und "es" ist kein großes Problem, die Verlegung von c auf den Scheitel bedeutet dagegen richtig viel Arbeit. Meine Überlegung war, dass jeder zuerst das c sucht und sich dann freut, dass der höhere Ton d auch in der Graphik höher liegt. --Modalanalytiker (Diskussion) 21:38, 20. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Und noch drei andere Punkte:
  1. In der cent-Tabelle fehlt m. E. der Ton ,des.
  2. "Im harmonischen Moll sind noch die 6. und 7. Stufe zu betrachten:" Änderungsvorschlag: Im harmonischen Moll ist noch die 6. Stufe und im melodischen Moll zusätzlich die 7. zu beachten.
  3. "Beim Übergang in die Molltonart sind folgende Töne einzufügen:" M. E. ist hier eine Erläuterung nötig, warum der vorher beschriebenen Mollreihe auf Tiefkomma-Grundtönen noch eine weitere auf Basis der anfangs festgesetzten Dur-Grundtöne (ohne Kommata) hinzugesellt wird. Wenn ich diese weitere Mollreihe sehe , frage ich mich nach der dazu parallelen Dur-Reihe u. s. w.. Ist das im Sinne des Erfinders? --Modalanalytiker (Diskussion) 21:38, 20. Feb. 2022 (CET) --Modalanalytiker (Diskussion) 16:09, 21. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Nachfrage zu Punkt 3: Gehören zum Tonsystem der reinen Stimmung zwei Mollreihen, nämlich neben der auf den Tönen der 1. Oberterzeihe basierenden auch die, welche - wie die aufgeführten Durtonleitern - auf den Tönen der Quintenreihe beruht? Ich kenne keinen Grund dafür. Wenn niemmand hier einen Grund nennt, würde ich den entsprechenden Text im Artikel entfernen. --Modalanalytiker (Diskussion) 21:18, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Nur zur Klarstellung: Es geht mir nicht darum, ob das d höher als das c liegt. Sondern darum, dass im Quintenzirkel - der für uns Musiker nun mal "normal" ist - die aufsteigenden Quinten im Uhrzeigersinn gehen, die absteigenden gegen den Uhrzeigersinn. Bei der Grafik steigen aber die Töne gegen den Uhrzeigersinn an. Das macht sie unhandlich zu lesen. Auch bei der Uhr selber heißt "aufsteigend" ja im Uhrzeigersinn, jeder Drehregler führt im Uhrzeigersinn zu den höheren Werten, gegen den Uhrzeigersinn zu niedrigeren. Wahrscheinlich reicht die Erwartung einer bestimmten Richtung also über Musikerkreise hinaus.
MaW: Eigentlich müsste man die Richtung umdrehen (und dann wäre die Verlegung des c die kleinste Arbeit). --Matthias Lorenz (Diskussion) 22:00, 20. Feb. 2022 (CET)Beantworten
@Matthias Lorenz: Dann richte auch ich mich nach dieser Erwartung. --Modalanalytiker (Diskussion) 23:46, 20. Feb. 2022 (CET)Beantworten
@Modalanalytiker: Großartig, vielen Dank! Ich denke der Nutzungswert der Grafik steigt damit deutlich. Tut mir leid, damit Arbeit für Dich angestoßen zu haben. Gruß, --Matthias Lorenz (Diskussion) 09:15, 21. Feb. 2022 (CET)Beantworten
 
Tonhöhen der rein gestimmten Dur- und Molltonarten im Oktavkreis. Mit den 53 durch Kreismarken bezeichneten Tönen (Außenbereich der Graphik [2]) sind 15 Durtonleitern mit den Quinttönen ces|ges...c ...fis|cis als Grundtöne spielbar, ebenso die 45 parallelen Tonleitern der drei Mollmodi, deren Grundtöne ,as|,es...,a...,dis|,ais eine kleine Terz tiefer als die Quinttöne liegen. Die Tonleitern im Innenbereich illustrieren die Tonabstände an den Tonarten C-Dur und drei Mal ,a-Moll.
Hier ist die Graphik im Uhrzeigersinn mit c am Scheitel. Bitte nochmal nachschauen, ob etwas auffällt. --Modalanalytiker (Diskussion) 12:38, 21. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Großartig - vielen Dank im Namen der WP-Community! Ich sehe da keine Probleme mehr. Gruß, --Matthias Lorenz (Diskussion) 20:41, 21. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Ich schließe mich dem Lob an! --Joachim Mohr (Diskussion) 08:34, 22. Feb. 2022 (CET)Beantworten
  1. Die Tiefkommata bei den Tonnamen greifen die Bezeichnungen im Eulerschen Tonnetz auf. Zur Betonung der Systematik der Tonnamen und zu ihrer Verkürzung werden die Versetzungszeichen # und b statt der Nachsilben is und es verwendet, außerdem der Tonname hb für b. Die Farbe der Tonnamen korrespondiert mit jener der Kreismarken.
  2. Die Tiefkommata bei den Tonnamen greifen die Bezeichnungen im Eulerschen Tonnetz auf. Die Farbe der Tonnamen korrespondiert mit jener der Kreismarken.

Neue Zeichnung

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Die 53 Töne im Eulerschen Tonnetz, mit denen alle Dur- und Moll-Tonarten in reiner Stimmung spielbar sind. Die römischen Ziffern bei den beispielshalber eingetragenen Tonleitern ordnen die Tonleiterstufen den Tonnamen zu. Alle 60 Tonleitern ergeben sich durch horizontales Verschieben der Schemata innerhalb des Netzes. Die Gruppe der 15 Dur-Tonleitern erstreckt sich von ces-Dur (7) bis cis-Dur (7), die der 3 mal 15 Molltonarten von ,as-Moll (7) bis ,ais-Moll (7). Die grau dargestellten Töne werden für die angegebenen Tonleitern nicht benötigt.

Beim Durchdringen des Tonschungels der reinen Stimmung hat mir das Eulersche Tonnetz sehr geholfen. Vielleicht würde die Zeichnung auch anderen nützen. Gibt es Einwände, sie vor oder nach dem Oktavkreis in den Artikel zu stellen? --Modalanalytiker (Diskussion) 21:38, 25. Feb. 2022 (CET) --Modalanalytiker (Diskussion) 11:09, 6. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Ich frage mich, ob das nicht bei Eulersches Tonnetz besser aufgehoben wäre. Das ist ja verlinkt und vielleicht muss an in diesem Artikel hier nicht in jedes Detail gehen. --Matthias Lorenz (Diskussion) 21:52, 25. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Aenderungen durch Meyerich pruefen

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Am 5. und 6.4.23 hat Benutzer:Meyerich hier Veraenderungen vorgenommen, die ich als musikalischer Laie nur zum Teil revertiert habe. Ich bitte die Fachleute, diesen Edit kritisch zu pruefen. Danke, -- Juergen 195.192.218.153 21:06, 10. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Ich habe och weiter entfernt.
"Die Oktave ist das Intervall, das zwischen Frauen- und Männerstimmen besteht, wenn sie gemeinsam ein Lied singen, wenn man den Eindruck hat, dass sie dasselbe singen, obwohl Männer eine Oktave tiefer singen als Frauen; dieses ist eine Eigenschaft der menschlichen Stimme und des menschlichen Ohres.
Das gilt auch für die Wahrnehmung der Töne von Instrumentenfamilien, wie Streich- und Blasinstrumente. Es hängt jedoch von der Tonerzeugung ab, ob eine Verdoppelung der Schwingungszahl zwischen tiefer und hoher Stimme besteht, die den Eindruck einer Oktave erzeugt; anders ist das zum Beispiel bei indonesischen Gamelang-Orchestern. Man kann auch synthetische Oktaven erzeugen, bei denen die Oktave statt einer Verdoppelung um das 2.1-Fache gestreckt ist."
Die Erhörung um das 2,1-fache klingt schauerlich. --Joachim Mohr (Diskussion) 18:49, 13. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Soll das heißen, ein indonesisches Gamelang-Orchester klingt schaurich? für mich ist dieses Urteil eine kulturelle Anmaßung.
Ich hatte die Quelle angegeben, die jemand wieder herausgestrichen hatte. William A. Sethares "Tuning, Timbre, Spectrum, Scale", Springer-Verlag (1997) --Meyerich (Diskussion) 23:50, 13. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Ich will nicht behaupten, dass ein Gamelang-Orchester schaurig klingt.
Wir haben es aber hier mit europäisher Musiktradition zu tun. Und Deine Behauptung, mann kann das Frquenzverhältnis der Oktave auf das 2,1-Fache strecken, das find ich schaurig. Höre Dir das hier an! https://kilchb.de/tmp.php --Joachim Mohr (Diskussion) 18:21, 14. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
@Joachim Mohr : sieh und hör Dir mal auf youtube.com das Video https://www.youtube.com/watch?v=ksX-saQVL40 an, da kann (mMn) keine Rede von "schaurig" sein.
Ein kleiner Hinweis: eigentlich paast weder ein Gong noch ein Xylophon zu einem klassischen Orchester, da die Obertöne nicht harmonisch sind. --Meyerich (Diskussion) 13:56, 15. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Der Sprecher in dem Youtube-Votrag betont deutlich, dass die Musik bei indonesischen Gamelang-Orchestern mit ihrer unharmonischer Stimmung unvergleichbar mit der westlichen Musik ist. Deshalb gehört die Stimmung bei Gamelang-Orchesten hier nicht her. Bei der Tonstruktur werden die klassischen Intervalle Oktave, Quinte, Quart, Terz usw. besprochen und das ist wegen dem pythagoreischen und syntnischem Komma verzwickt genug. --Joachim Mohr (Diskussion) 15:38, 15. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Die Stimmung des Gamelang-Orchesters ist nicht unharmonisch, sondern die Folge der Partialtöne haben eine andere Verteilung als die sogenannte harmonische; dadurch ändern sich die Frequenzverhältnisse der Intervalle, die das Ohr als konsonant empfindet. "unharmonisch" und "nicht harmonisch" bedeuten eben nicht dasselbe.
Die Stimmung des Gamelang-Orchesters muss hier nicht in aller Ausführlichkeit besprochen werden, dennoch erfordert ihre Beschreibung keine andere Mathematik und ein Hinweis, dass eine Oktave als konsonantes Intervall frequenzabhängig ist, gehört hier mit zu einer Abgrenzung, die auf der Höhe der modernen Erkenntnis ist. --Meyerich (Diskussion) 16:02, 15. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
"Eine Oktave als konsonantes Intervall ist frequenzabhängig", das bestreite ich energisch. Nein: Das Frequnzverhältnis der Oktave ist 2:1. Was meinen die Mitlesenden darüber? Bis dahin solltn wir unsere Diskussione beenden. --Joachim Mohr (Diskussion) 20:04, 15. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Das Frequenzverhältnis der Oktave ist 2:1. Ich glaube, das ist eine Definition und es müssten sich Belege dafür finden lassen. Und natürlich ist die Oktave, genauer der Oktavton, frequenzabhängig, weil seine Frequenz vom Grundton abhängt – es gibt quasi überabzählbar unendlich viele Oktaven, so wie es überabzählbar unendlich viele Grundtöne gibt. Aber die Oktave ist ein Intervall, und als solches ein Frequenzverhältnis und nicht: eine Frequenz. –Nomen4Omen (Diskussion) 20:30, 15. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Es geht ja hier um die "Oktave" mit dem Frequenzverhältnis 2,1, zum Beispiel 462:220. Und solche "Oktaven" sollen hier nicht betrachtet werden. Und dass zwei Töne im Abstand einer Oktave mit dem Frequenzverhältnis 2 als konsonant empfunden wird, hängt mit den Obertönen zusammen. Und eine "Oktave mit dem Frequenzverhältnis" 2,1 ist ein Mißklang. Weiter oben in der Diskussion wird auf das Beispiel https://kilchb.de/tmp.php verwiesen. --Joachim Mohr (Diskussion) 09:24, 16. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
"Oktave mit dem Frequenzverhältnis" 2,1 ist ein Mißklang. Das ist in der Absolutheit FALSCH; ob es ein Missklang ist, hängt vom Spektrum der Partialtöne (Obertöne) des Grundtons und des Oktavtons ab. --Meyerich (Diskussion) 10:20, 16. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Ist die Oktave ein physikalisches Maß (2:1) oder beschreibt sie ein prägnantes Phänomen der Wahrnehmung? Ich meine letzteres; denn wie der youtube-Beitragt
(https://www.youtube.com/watch?v=ksX-saQVL40) belegt, ist die Wahrnehmung der Konsonanz (bzw. der Dissonanz) von Intervallen von den Spektren der Partialtöne abhängig --Meyerich (Diskussion) 09:36, 16. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

──────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────── In der Musik ist die Oktave definiert mit dem Frequenzverhältnis zweier Töne von  . Punkt!
Haben in der Musik zwei Töne das Frequenzverhältnis  , dann handelt es sich nicht um eine Oktave.

Hat man ein konsonantes Objekt mit dem Frequenzverhältnis von   und es ist einem dieses Frequenzverhältnis wichtig, man hat also nicht aus Versehen oder Spaß völlig falsch gespielt, dann kann man das leider unfassbar traurigerweise nicht mit Oktave identifizieren, sondern muss sich einen anderen Namen ausdenken. Man kann es bspw. »Gamelang-Oktave« nennen (wenn dieser Begriff nicht schon mit etwas anderem vorbelegt ist) und kann dazu sagen, dass sie nicht weit von der musikalischen Oktave entfernt ist, aber ganz anders klingt, so wie auch die None ganz anders klingt als die Oktave. Das kann man sich bei youtube und sonstwo anhören, aber es klingt wie eine None halt anders als eine richtige Oktave. So einfach ist das.
Und das, obwohl alle, die Oktave, die Gamelang-Oktave und die None, »prägnante Phänomene der Wahrnehmung« sind, wie unvergleichlich präzise es nur ganz wenige Menschen zu formulieren in der Lage sind. --Nomen4Omen (Diskussion) 22:47, 16. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

In der Musik strukturiert die Oktave den Tonraum in sich gleichförmig wiederholende Teilräume; diese Makrostruktur sollte mit dem Begriff der Oktave beschrieben werden. Dass eine solche Oktave bei einem Tonraum, der aus Tönen mit sogenannten harmonischen Partialtönen besteht, das Frequenzverhältnis (2:1) hat, ist dann eine abgeleitete Größe.
Im Übrigen wählt man für die Quinte der mitteltönigen Stimmung, die 6 Cent kleiner ist gegenüber der reinen Quinte, auch keinen neuen Begriff. So sollte sich das Frequenzverhältnis der jeweiligen Oktave auch aus dem Kontext ergeben. --Meyerich (Diskussion) 10:40, 17. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Lieber Meyerich, die mitteltönige Quinte wird im Artikel Cent (Musik)#Anwendungen in der musikalischen Praxis ausführlich erwähnt – mit Klangbeispiel. Ich habe für Deine Gamelan-Oktave ein Intervall von 84,5 Cent gegen die richtige Oktave ausgerechnet. Das ist mit dem etwa dem 15-Fachen schon einiges mehr als die 5 Cent der mitteltönigen Quinte. Folgende Anregungen hätte ich für Dich:
  1. Bring doch Deine Gamelan-Oktave – mit Klangbeispiel – rein in den Artikel Cent (Musik).
  2. Mit Beleg, dass sie irgendwo Oktave genannt wird.
  3. Ich habe sie (die Gamelan-Oktave) in der englischen WP nicht gefunden. Wohl aber einen Artikel en:Gamelan mit sléndro, in dem die Oktave in 5 Intervalle aufgeteilt wird, und mit pélog, in dem sie in 7 Intervalle aufgeteilt wird. Keine Erwähnung einer Oktave, die 84,5 Cent größer wäre.
  4. Auch gibt es dort einen Begriff gamelang (mit einem g hinten wie bei Dir) nicht. Es dürfte sich aber wohl um die von Dir gemeinte Musik handeln.
--Nomen4Omen (Diskussion) 15:25, 17. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
@Nomen4Omen: es muss "Gamelan" heißen, danke für den Hinweis.
Ich hatte das Gamelan angeführt, weil die Töne der Instrumente keine harmonische Spektralzerlegung haben und dadurch die konsonanten Intervalle andere sind, als bei unseren Instrumenten. Um das aber zu verstehen, müsste der Zusammenhang zwischen Spektralzerlegung und Kon- bzw. Dissonanz erklärt werden.
Die westliche Tonstruktur kann verstanden werden als eine, die sich parallel zur Mehrstimmigkeit herausgebildet hat; das wäre herauszuarbeiten. Eine Melodie in pythagoreischer Stimmung klingt für sich nicht falsch intoniert.
Du schreibst:
Hat man ein konsonantes Objekt mit dem Frequenzverhältnis von 2,1 und es ist einem dieses Frequenzverhältnis wichtig, man hat also nicht aus Versehen oder Spaß völlig falsch gespielt, dann kann man das leider unfassbar traurigerweise nicht mit Oktave identifizieren, sondern muss sich einen anderen Namen ausdenken.
Das ist wohl ein Missverständnis. Wenn in einer Instrumentenfamilie ein konsonates Intervall mit dem Frequenzverhältnis 1:2.1 spielbar ist, dann wird aller Wahrscheinkeit nach das Intervall mit dem Frequenzverhältnis 1:2 dissonant klingen.
Ein Falschspielen in Deinem Sinne gibt es nicht. --Meyerich (Diskussion) 16:59, 17. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Ein Aller-, Allerletztes: Ich habe geschrieben: »nicht aus Versehen oder Spaß völlig falsch gespielt«. Also gibt es das tatsächlich bei mir nicht. --Nomen4Omen (Diskussion) 17:50, 17. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Also gibt es das tatsächlich bei mir nicht
Das habe ich auch nicht behauptet! Sondern, dass man es bei entsprechender Spektralzerlegung auch nicht kann. --Meyerich (Diskussion) 20:35, 17. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Zitat aus W.A.Sethares, Tuning, Timbre, Spectrum, Sale in meiner Übersetzung:
Da jede Gruppe von Instrumenten, die zusammen gespielt werden, in irgendeiner Weise kohärent gestimmt sein muss, kommen nur kompatible neue Instrumente in Frage, sobald eine Stimmung festgelegt ist. Die westliche Methode der Tonhöhenstandardisierung ist ein möglicher Ansatz, während die javanische Methode, jedes Gamelan-Ensemble als eigenständige musikalische Einheit zu stimmen, eine andere ist. Vielleicht erklärt dies, warum die Gamelan-Tradition überlebt hat und gedeiht, während andere, ebenso lebendige Musikformen absorbiert oder vereinnahmt wurden. Da sich die Tonleitern und Klangfarben des Gamelan so sehr von denen des Westens unterscheiden, lassen sie sich nicht effektiv in einem Ensemble kombinieren. --Meyerich (Diskussion) 08:28, 18. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Die mitteltönige Stimmung in additiver Schreibweise

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In der additiven Schreibweise für Intervalle, die seit Zarlino verwendet wird, sind die benachbarten Intervalle der reinen C-Dur-Tonleiter:

   c-d = 9 Teile, d-e = 8 Teile, e-f = 5 Teile, f-g = 9 Teile, g-a = 8 Teile, a-h = 9 Teile und h-c′ = 5 Teile.

In dieser Einteilung sind die großen Terzen c-e = f-a = g-h = 17 Teile rein (Frequenzverhältnis 5/4), die Quinten F-c = c-g = e-h= g-d′ = a-e′ = 31 Teile rein (Frequenzverhältnis 3/2) und die Oktave c-c′ = 53 Teile rein (Frequenzverhältnis 2/1).

Die reine Terz ist 386.3 Cent und die Terz in EDO53 (17 Teile) ist 384.9 Cent; die reine Quinte ist 702.0 Cent und die Quinte in EDO53 (31 Teile) ist 701.9 Cent; die Ausführungen sind also fehlerhaft.

Die Einteilung der Oktave in 53 Teile ist erst 100 Jahre nach Zarlino von Mercator eingeführt worden --Meyerich (Diskussion) 17:21, 17. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

In der Gesangslehre von Martin Agricola (1543) wird der Ganzton mit 9 Kommata und der Halbton mit 4 Kommat gewichtet (die reine große Terz ist noch nicht in Gebrauch). (Zitiert nach Bettina Gratzki, Die reine Intontion im Chorgesang). "Seit Zarlinos Zeiten" stammt von mir. Ich kenne mich aber in der Historie nicht gut aus. Jemand der sich besser auskennt, kann ruhig, diesen Satzteil abändern. --Joachim Mohr (Diskussion) 00:18, 18. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Aber dadurch wie die Diskrepanz zwischen reiner Stimmung (Zarlino) und der 53EDO-Stimmung (Mercator) nicht beseitigt. --Meyerich (Diskussion) 08:32, 18. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Klar. Es gibt einen kleinen Unterschied. Der beträgt aber weniger als ein Schisma (2 Cent). Und dieses kann mn in Geangsschulen vernachläsigen. --Joachim Mohr (Diskussion) 09:03, 18. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Man darf ihn (den Unterschied) aber nicht in theoretischen Erörterungen übergehen; deshalb ist hier sehr viel zu überarbeiten. ( nebenbei: das gilt auch für Joachim Mohrs private Internerseite) --Meyerich (Diskussion) 10:39, 18. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Der Unterschied wird ja im Abschnitt "Intervalltabelle mit Vergleich mit der reinen Stimmung" dargelegt. --Joachim Mohr (Diskussion) 11:55, 18. Apr. 2023 (CEST)Beantworten