Diskussion:Tractatus theologico-politicus
hallo, es ist mal wieder erstaunlich, wie sich bei einer oberflächlichen dartsellung eines phil. werkes der fehlerteufel einschleicht und die darstellung bestimmt: - der satz "Zudem verteidigt Spinoza mit dem tractatus seine schrift über die ethik, die ihm iene harte kritik eingebracht hatte" ist extrem irreführend, denn wie soll man eine schrift (die ethik, 1677 tats. postum veröffentlicht) bereits 7 jahre vor ihrer veröffentlichung verteidigen können? - die offenbarung der schrift soll durchaus "massstab menschlichen handelns" sein, nur ist das einzige was die schrift offenbart habe, der gehorsam gegenüber gott, der in der nächstenliebe bestünde (vgl.bspw. s.69) - die religion des islam taucht gerademal an zwei stellen der vorrede auf, "Am besten ist dies (dafür zu sorgen, dass religion bedeutungsvoll erscheine) den Türken gelungen, die selbst eine bloße Erörterung über sie für Sünde halten..." S.5 (Meiner-Ausgabe) und "Schon lange ist es soweit gekommen, daß man jeden, ob Christ, Türke, Jude oder Heide, nur an seiner äusseren Erscheinung ... erkennen kann... Im übrigen ist der Lebenswandel bei allen der gleiche." S.7, klingt nicht nach einer sonderlich tiefen erörterung des islams - Prophezeihungen werden nicht in das reich der legende verbannt, sondern auf die anschauungen und vorstellungen des prophetten reduziert die in spekulativen dingen irren können, bezügl. des alleinigen inhalts der "wahren" religion (gehorsam gegenüber gott, nächstenliebe) aber sehr wohl wahr gesprochen hätten. "Deshalb hat nicht alles, wovon es in der schrift heisst, gott habe es jemandem gesagt, als Prophetie und übernatürliche erkenntnis zu gelten, sondern bloss das, von dem die schrift ausdrücklich erklärt ... dass es Prophetie oder offenbarung gewesen ist."S.17 - so spricht niemand für den Prophetie in das reich der legenden gehört - Wunder u. übernatürliche Phänomene (wobei ich nicht weiss, was der zweite titel hier soll: "Man nimmt nämlich an, gott sei so lange nicht tätig, wie die natur in gewohnter ordnung tätig ist, und umgekehrt, die macht der natur und die natürlichen ursachen seien so lange ausser wirksamkeit, wie gott tätig ist." S.93 - nach dieser vorstellung wären wunder übernatürliche phänomene) also: Wunder werden ebenfalls auf die anschauungen und vorstellungen reduziert (und nicht ins reich der legenden verbannt): "... dass das wort wunder nur mit beziehung auf die menschlichen Anschauungen verstandcn werden kann und nichts anderes bedeutet als ein werk, dessen nat. ursache wir nicht nach dem bsp eines anderen gewohnten dinges erklären können oder wenigstens der nicht erklären kann, der von einem wunder schreibt oder spricht."S.96 - ebenso ist die aussage, spinoza habe die auserwähltheit der juden als "konstrukt des judentums, das diesem geholfen habe..." betrachtet schlicht falsch. "wenn daher die schrift...sagt, gott habe sie (die hebräer)... auserwählt...so redet sie bloss nach ihrer (der hebräer)fassungskraft"S.49 also wieder bezogen auf die schon öfter gefallenen "Anschauungen und vorstellungen". und weiter: "daraus lässt sich nun leicht entnehmen, was man unter gottes auserwählung zu verstehen hat. da niemand etwas tut, es sei denn nach einer vorbestimmten natur, d.h. nach der ewigen leitung gottes, so wählt sich folglich niemand eine lebensweise noch führt er etwas aus, es sei denn aus besonderer berufung gottes, der ihn zu diesem werke oder zu dieser lebensweise vor anderen auserwählt." S.51 (wikipedia scheint von gott auserwählt zu sein halbwahrheiten unter das volk zu bringen). ausserdem verfügt das werk neben den kapiteln 1 (prophetie),3(beruzfung der hebräer) und 6(wunder) noch über die kapitel 2,4,5,7-20. im 14.Kapitel taucht dann urplötzlich auf: "schliesslich möchte ich noch, da das HIER dargelegte den HAUPTGEDANKEN meines traktates bildet... den leser dringend bitten, diese beiden kapitel mit GRÖSSTER AUFMERKSAMKEIT zu lesen..."S.220 ???? Alex
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BearbeitenBitte den Link zur Uni Haifa aktualisieren. (nicht signierter Beitrag von FrecheEnte (Diskussion | Beiträge) 21:14, 16. Okt. 2014 (CEST))