Diskussion:Victoria Villarruel

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Kolja21 in Abschnitt Weblink Catholic News Agency ungeeignet
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Hallo Kolja21, dass die CNA eine einseitige katholische Perspektive einnimmt ist fast schon geschenkt. Der Weblink schreibt wörtlich: "Sie stammt aus einer Offiziersfamilie und setzt sich für Opfer von Terrorismus ein". Das ist eine massive geschichtsrevisionistische Perspektive auf die argentinische Militärdiktatur. Villarruel verleugnet, dass das Militär während der Diktatur systematisch Menschenrechtverbrechen begangen hat und behauptet stattdessen, dass das Militär ja nur gegen linke Terroristen habe vorgehen müssen. Sie möchte, dass es einen Gedenktag zu Ehren der Militärs, die während der Militärdiktatur ums Leben gekommen sind gibt. Das ist untragbar und ich entferne den Weblink wieder. Grüße --X2liro (Diskussion) 13:48, 25. Nov. 2023 (CET)Beantworten

Bezüglich der Haltung von V. zur argentinischen Militärdiktatur ist es wichtig zu betonen, dass sie sich für die Anerkennung der Opfer von Terrorismus in den 1970er Jahren einsetzt​​. Ihr Engagement in diesem Bereich und ihre Teilnahme an Gedenkveranstaltungen für Opfer von linken Guerillagruppen​​ sollten nicht als Leugnung der Menschenrechtsverbrechen des Militärs während der Diktatur missinterpretiert werden. Es scheint, dass ihr Fokus eher auf den Opfern des Terrorismus liegt, was eine Perspektive ist, die in der öffentlichen Debatte oft weniger Beachtung findet. Insofern ist hier nicht von einer "massive(n) geschichtsrevisionistische(n) Perspektive auf die argentinische Militärdiktatur" auszugehen und eine reine persönliche Behauptung ohne weitere Kenntnis der innenpolitischen und vor allem historischen Gegebenheiten Argentiniens. Der CNA-Bericht ist sicherlich aus einer relgiösen Perspektive verfasst, aber eben nicht einseitig, gar untragbar. --DOCMO audiatur et altera pars 14:05, 25. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Hallo Docmo und Kolja und Mitlesende. Victoria Villarruel gibt an, dass sie eine „memoria completa“ haben möchte. Sie hat dazu zwei Bücher geschrieben und gründete wegen der Wiederaufnahme von Gerichtsverfahrn gegen Miliätrs im Jahr 2003 das CELTYV. Dieses Centro gehört zur Asociación Unidad Argentina (AUNAR), die u.a. vom ehemaligen Geheimdienstchef der Militärdiktatur (und damit Verantwortlichen für zahleiche Verschwundene) gegründet wurde [1], [2]. Villarruel und ihre Organisation fügen sich in eine geschichtsrevisionistische Position namens „Negacionismo“ ein [3], [4], [5]. Villarruel verfolgt die These, dass die linken Guerillas und nicht die Militärs die Menschenrechtsverbrechen begangen haben („consideran que fueron las guerrillas y no los militares quienes cometieron los crímenes contra la humanidad durante la dictadura“ [6]). Das Ziel der Negacionistas ist es die Verbrechen der Militärdiktatur zu relativieren, durch die Behauptung, die Zahl der Opfer würde zu hoch angegeben werden, und durch die Behauptung, die Opfer wären nicht unschuldig gewesen, und durch die Behauptung, das Militär habe sich primär in einem Krieg gegen linke Terroristen befunden und die linken Terrorgruppen hätte ebenfalls viele Menschen getötet, darunter unschuldige Militärs. Damit hätte es laut Villarruel keinen Staatsterrorismus gegeben [7], [8]. Die ESMA-Gedenkstätte (die bekannteste Foltereinrichtung ist heute eine Gedenkstätte) hält Villarruel für eine Desmemoria (Ent-Erinnerung) und möchte sie umgestalten, indem sie die dort stattgefundenen Gräueltaten relativiert [9], [10]. Sie betreibt eine Täter-Opfer-Umkehr („En efecto, al poner mayor énfasis en lo que pasaron los militares, se refuerza la idea de que fueron víctimas de la agresión del “enemigo subversivo”; [11] . Sie nahm an Demonstrationen gegen die Wiederaufnahme von Prozessen gegen Militärs (Anfang 2000er) teil, in denen die verurteilten Militärs als „politische Gefangene“ bezeichnet wurden [12].
Den Vorwurf, dass dies meine "rein persönliche Behauptung ohne weitere Kenntnis der innenpolitischen und vor allem historischen Gegebenheiten Argentiniens" ist, lass ich nicht auf mir sitzen. Sehr viele Beobachter (s. Quellen zuvor) schätzen Villarruels Betonung der Opfer durch Montoneros und ERP als neagationistisch ein, um gleichzeitig die Verbrechen der Militärs zu relativieren. Hier dann einen Weblink anzubringen, der überhaupt keinen Kontext in Sachen CELTYV bietet, aber schreibt „[Sie] setzt sich für Opfer von Terrorismus ein.“ ist absolut revisionistisch und ungeeignet. --X2liro (Diskussion) 16:21, 25. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Hallo X2liro, im Moment befinden sich unter Weblinks 0 Links. Das ist ebenso ausgewogen wie unergiebig. Dass du den Leser vorschreibst, was sie lesen dürfen, mag gut gemeint sein, widerspricht aber allen wissenschaftlichen Gepflogenheiten. Was würdest du sagen, wenn dir eine Bibliothek ein Buch mit dem Hinweis: "Dieses Werk ist tendenziös und schädlich für Sie!" nicht ausleihen würde? Selbstverständlich sollte man wissen, was eine einflussreiche Nachrichtenagentur wie die Catholic News Agency über Victoria Villarruel schreibt. Man muss es sogar, wenn man verstehen will, warum diese Frau es zur designierten Vizepräsidentin Argentiniens geschafft hat. --Kolja21 (Diskussion) 21:48, 25. Nov. 2023 (CET)Beantworten