Diskussion:Vorsteher der Phylen von Oberägypten

Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Sinuhe20 in Abschnitt Corvée

Phylen

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Mir ist leider nicht ganz verständlich, was mit "Phylen" gemeint ist, oder sollen es hier die Pylone sein? Letzteres kann ich mir aber im Grunde nicht denken, da im Artikel die Erläuterung "Der Titel scheint an die Beamte vergeben worden zu sein, die Arbeitskräfte in Oberägypten für Zwangsarbeiten (Corvée), die für königliche Projekte wie den Pyramidenbau, gebraucht wurden, rekrutierten." dazu zu finden ist. Grüße -- Muck 07:32, 31. Jan. 2012 (CET)Beantworten

schau hier nach: Phyle (Altes Ägypten) Gruss -- Udimu 07:37, 31. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Danke, Gerne! Also, am besten immer gleich korrekt verlinken, bevor die Unwissenden darüber stolpern ... ;-) -- Grüße -- Muck

Corvée

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Kann man die Zwangsarbeiten im Alten Ägypten einfach mit den Corvée gleichsetzen? Bei den Corvée handelt es sich ja um unbezahlte Arbeit, vom Staat verpflichtete Arbeiter wurden aber nachweislich entlohnt (siehe LdÄ I → Arbeiterversorgung und -entlohnung).--Sinuhe20 16:15, 14. Feb. 2012 (CET)Beantworten

also auch Corvée wurde bezahlt, da ja die Arbeiter versorgt werden mussten, das gilt doch sogar für Sklaven, die ja auch gewisse Rationen bekamen, einfach weil sie ja von irgendetwas leben mussten. Roth, die ich referriere, spricht ausdrücklich von Corvée (ist jedoch erst im Mittleren Reich mit der Grossen Einzäumung mit Sicherheit belegt: Papyrus Brooklyn 35.1446). Gruss -- Udimu 08:53, 15. Feb. 2012 (CET)Beantworten
Na gut, wenn man davon absieht ist ein Vergleich mit den Corvée schon gerechtfertigt, da es sich auch um eine Art staatlichen Frondienst handelt. Wobei die Arten von Frondiensten im Alten Ägypten sehr vielfältig waren und sich sogar im AR und MR unterschieden. Im AR gab es „Dienstverpflichtungen“ (wnwt) die von den „Hörigen“ (mrt) vollzogen wurden. Die Aufgaben reichten von Arbeiten auf den Domänen und Feldern über Steintransport für den Bau der Pyramiden bis hin zur mithilfe bei Expeditionen (auch militärische Aufgaben, eine richtige Berufsarmee gab es zu der Zeit noch nicht). Im MR gab es dann die ḥsbw (nach Hannig: „Eingeschriebener, Rekrut“), die anscheinend ähnliche Dienste geleistet haben und von staatlicher Stelle versorgt wurden. Dann gab es noch die h3w („Pflichtarbeiter“), die möglicherweise keine normalen Fronarbeiter waren, sondern z.B. fest für den Tempeldienst zugewiesen wurden. (LdÄ II, S. 333) Im Neuen Reich existierte dann auch noch der bḥ („Frondienst“), der Bau- und Feldarbeiten einschloss. Die oben genannten ḥsbw muss man aber im MR von den meist aus dem Ausland stammenden (im Papyrus Brookyln genannten) Strafgefangenen (ḥmwt, ˁ3mwt) unterscheiden, die parallel dazu eingesetzt wurden, aber anscheinend einen etwas anderen Rechtsstatus hatten. Interessant ist wiederum, dass im NR bei der Arbeit für den Amuntempel nicht mehr zwischen „Hörigen“ und „Sklaven“ unterschieden wurde.(LdÄ V, S. 985) Alle Frondienste haben aber die Gemeinsamkeit, dass die Arbeiter sich dieser nicht entziehen durften und bei einer Flucht hart bestraft wurden (im späten MR: Gefängnis, lebenslängliche, vererbbare Zwangsarbeit) (LdÄ II, S. 276-277, → Flüchtling und Flucht aus Arbeitsverhältnissen) --Sinuhe20 11:15, 15. Feb. 2012 (CET)Beantworten
Wenn man sich das Ganze mal näher betrachtet, müsste man sich fragen, ob diese staatliche „Zwangsarbeit“ nicht eher der heutigen Wehrpflicht und dem Zivildienst gleichkommt (die ja nach internationalem Recht nicht als Zwangsarbeit eingestuft werden).--Sinuhe20 14:45, 15. Feb. 2012 (CET)Beantworten
also zumindest im Papyrus Brooklyn 35.1446 gibt es Sippenhaft, wenn ein Arbeiter entflieht: dass heisst ein Arbeiter rennt von der Arbeit weg und die Behörden kassieren als Pfand die ganze Familie ein um den Arbeiter zurück zufordern. -- Udimu 15:28, 15. Feb. 2012 (CET)Beantworten
Wenn sich der Arbeiter mit seinen Verwandten nicht gut verstand, gewann er also gleich doppelt. :) --Sinuhe20 00:39, 16. Feb. 2012 (CET)Beantworten