Diskussion:Würger vom Lichtenmoor
Herkunft
BearbeitenUnd wo kam dieser Wolf her? Der Wolf war damals in Deutschland doch schon lange ausgestorben, oder nicht? --::Slomox:: >< 02:39, 19. Apr. 2010 (CEST)
- In der BRD war der Wolf als Standwild ausgerottet. In den Wirren des 2. Weltkrieges breitete sich der Wolf in Osteuropa aber stark aus und etablierte sich dort wieder. So wurden dann gerade in der DDR auch immer wieder Wölfe festgestellt (also geschossen). Für Wölfe ist das keine Distanz, von Polen (wo es damals auch Rudel gab) via Ostdeutschland nach Niedersachsen zu wandern - das tun sie ja auch heute noch, wo die Landschaft schon viel stärker zerschnitten ist. --Canis85 11:26, 19. Apr. 2010 (CEST)
- Der 1948 erlegte Würger vom Lichtenmoor Quelle mit Fotos [1] - Sciencia58 (Diskussion) 20:51, 6. Feb. 2017 (CET)
Bauklotz
BearbeitenWelche Inhalte werden denn angezweifelt, daß man unbedingt den Bauklotz im Artikel ablassen muß? --M@rcela ¿•Kãʄʄchen•? 17:49, 31. Mai 2013 (CEST)
- Das frage ich mich ehrlich gesagt auch. Ich habe den Artikel auf Basis der ausführlichen und gut recherchierten Zeit-Reportage vor einiger Zeit überarbeitet, wieviele Einzelnachweise sollens denn sein für diesen ja nun nicht allzu langen Artikel? --bennsenson - reloaded 10:49, 2. Jun. 2013 (CEST)
- Du hast Recht. Mein Revert war eine überschießende Reaktion auf die massenhafte Entfernung von begründeten Wartungsbausteinen durch einen Benutzer. Entschuldigung. --Polarlys (Diskussion) 21:48, 3. Jun. 2013 (CEST)
Defekter Weblink
Bearbeiten{{nicht archivieren|Zeigen=nein}}{{Defekter Weblink|Bot=GiftBot|Lauf=2015-10 |1=wba=20110920082326 http://www.ahlden.de/wolfstein.htm }} – GiftBot (Diskussion) 19:08, 8. Jan. 2016 (CET)
- Weblink wurde aktualisiert. -- ErledigtVogelfreund (Diskussion) 22:59, 8. Jan. 2016 (CET)
Währungsreform und Wolfsabschuss
BearbeitenDie Währungsreform kam am 21. Juni 1948. Am 27. August desselben Jahres 1948 also im selben Sommer wurde ein Wolf geschossen. Im Artikel steht, die rätselhaften Verluste hätten durch die Entspannung auf dem Lebensmittelmarkt nach der Währungsreform stark nachgelassen. Die Erlegung des Wolfs und die Entspannung auf dem Lebensmittelmarkt waren gleichzeitig. Ist es gerechtfertigt, das deutliche Nachlassen der Verluste ausschließlich der Währungsreform zuzuordnen und den Wolf als "fiktives" Raubtier zu bezeichnen? Ist es gerechtfertigt von einem "Höhepunkt der Hysterie" zu sprechen, wenn doch - wie sich im Sommer 1948 herausstellte (C1-Nachweis [2]) ein Wolf in diesem Gebiet lebte? Die Inschrift auf dem Gedenkstein lautet: "An dieser Stelle wurde am 27. August 1948 der Würger vom Lichtenmoor ein starker Wolfsrüde vom Bauern Hermann Gaatz aus Eilte erlegt." Sciencia58 (Diskussion) 09:40, 8. Dez. 2017 (CET)
Elektrozäune mit Untergrabeschutz unten und Breitbandlitze oben sowie Herdenschutzhunde (siehe auch Herdenschutz) gab es damals in Niedersachsen nicht. Warum soll Wölfi sich da nicht am reich gedeckten Tisch bedient haben? Und der eine oder andere Viehdieb ebenso? Sciencia58 (Diskussion) 09:50, 8. Dez. 2017 (CET)
Absatz Erste Berichte: "Das Jagdrevier, das dem „Würger“ zugeordnet wurde, war ein rund 30 Quadratkilometer großes Gebiet in den Landkreisen Neustadt, Fallingbostel und Nienburg mit Zentrum im kaum besiedelten Lichtenmoor. Im Winter 1947/48 wurden dort zahlreiche Wildtiere gerissen und ein „großer, grauer Hund“ gesichtet, der später mit dem Wolf in Verbindung gebracht wurde. Als im Frühjahr die Weidetiere ins Freie getrieben wurden, fielen erste Schafe und Rinder dem unbekannten Jäger zum Opfer. Bei mehreren der getöteten Rinder fiel das jeweils gleiche, ungewöhnliche Muster der Verletzungen auf: Die rechte Hinterkeule war aufgerissen, woran das jeweilige Tier verblutete. Dabei waren die Wundränder ungewöhnlich glatt, eher wie mit einem Messer geschnitten als von Raubtierfängen aufgerissen. Einige Schafe waren sogar auf der Weide vollständig aus dem Fell geschlagen worden, was eindeutig auf Menschenhand hinwies."
Der große graue Hund war der Grauwolf. Es hatte also 1947 schon Sichtungen gegeben (C3-Nachweis). Der wurde nicht "mit dem Wolf in Verbindung gebracht", sondern es handelte sich um ein Individuum. Nachdem es erlegt war, war der Spuk vorbei. Die ersten ins Freie getriebenen Schafe und Rinder fielen keinem "unbekannten Jäger" zum Opfer. Ein Jäger ist ein Mensch. Jäger erlegen Schalenwild, aber sie reißen es nicht. Bei Tieren spricht man von Beutegreifern. Eine aufgerissene Hinterkeule ist kein ungewöhnliches Muster, denn Wölfe beißen große Tiere typischerweise von hinten in die Schenkel und in die Geschlechtsteile, weil das Tier hinten kaum Gegenwehr leisten kann. [3] Wenn Fleischstücke herausgerissen werden, können die Wundränder glatt sein. Spuren der "Fänge" eines Raubtieres waren nicht zu erwarten, denn die Fänge sind die Tatzen mit den Krallen, damit greifen nur Großkatzen an aber Wölfe nicht. Man spricht bei Wölfen zwar von Fangzähnen, das sind die Canini. Diese hinterlassen typischerweise saubere glatte Risswunden. Deshalb spricht man von Wolfsrissen. Bei den aus dem Fell geschlagenen Tieren waren selbstverständlich Viehdiebe am Werke gewesen. Ein Viehdieb schneidet nicht einem lebenden Rind ein Stück aus der Keule und lässt es lebend liegen und verbluten. Dann schon eher mitnehmen und in der eigenen Scheune heimlich schlachten. Sciencia58 (Diskussion) 10:45, 8. Dez. 2017 (CET)
Zu erwähnen wäre im Artikel noch, dass aus der Sicht der Bevölkerung eventuell auch ein Vielfraß als Ursache in Frage gekommen wäre. [4] Sciencia58 (Diskussion) 10:35, 8. Dez. 2017 (CET)
Am 13. Juni 1948 noch vor der Währungsreform wurde wegen dieses Tieres die größte Treibjagd veranstaltet, die es je in Niedersachsen gegeben hatte mit 1500 Treibern. Ich glaube nicht, dass der Wolf auf einen Baum geklettert ist. Sie haben ihn nicht erwischt, also muss er den Treibern weiträumig ausgewichen sein und sich vorläufig aus dem Gebiet entfernt haben. Somit ist der deutliche Rückgang der Verluste schon kurz nach der Währungsreform vom 21. Juni auch mit der vorübergehenden Abwesenheit des vergrämten Wolfes zu erklären, wobei ich die ebenso stattgefundenen illegalen Schlachtungen und den Viehdiebstahl nicht in Abrede stellen will. Sciencia58 (Diskussion) 11:01, 8. Dez. 2017 (CET)
- „Ein Viehdieb schneidet nicht einem lebenden Rind ein Stück aus der Keule und lässt es lebend liegen und verbluten“. Ich glaube durchaus, dass da Taktik hinter diesem Vorgehen stecken könnte. Wie unter "heutige Bewertung" geschildert, „da die offiziell vom „Würger“ gerissenen Tiere nicht zu Nahrungsmitteln verarbeitet werden durften und damit nicht von den entsprechenden Kontrollen erfasst wurden. Dies eröffnete die Möglichkeit, das Fleisch illegal zu verwerten und auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen“. Sprich: du lässt ein Tier auf der Weide verbluten, der Vorfall wird den Behörden offiziell mitgeteilt (ich nehme mal stark an, die Viehbestände waren von den Besatzungsbehörden akribisch erfasst, um Schwarzhandel zu unterbinden); da aber ein von einem Tier gerissenes Rind eben nicht mehr für den menschlichen Verzehr sondern ein Fall für den Abdecker wurde, „verschwand“ es quasi offiziell genehmigt aus irgendwelchen Bestandslisten, konnte in aller Ruhe verarbeitet werden. Ein Tierdiebstahl hingegen mit heimlicher Schlachtung - zumal in diesem Ausmaß - hätte zu viel Aufmerksamkeit und Verfolgung durch die Behörden verursacht. --Vexillum (Diskussion) 11:42, 8. Dez. 2017 (CET)
- Wenn ein Tier hinten verletzt wird, brüllt es vor Schmerzen und kann dadurch den Täter verraten. Deshalb würde ein Viehdieb das nicht machen. Er würde das Tier töten und es ganz oder Teile davon mitnehmen, oder er würde es lebend unverletzt mitnehmen. Da Weidetiere bei Raubtierangriffen fliehen und manchmal nicht mehr gefunden werden, kann man auch das Verschwinden eines Tieres einem Raubtier unterschieben. Verletzen und brüllen lassen, das machen Perverse, denen es nicht um Nahrungsmittelbeschaffung geht, sondern die ihre psychische Krankheit auf die Weise ausleben, z. B. Pferderipper. Die machen das nicht sobald die Tiere im Frühling ins Freiland getrieben werden, sondern irgendwann, meist nachdem sie die Tiere lange heimlich beobachtet haben. Sie wählen einen Zeitpunkt, an dem niemand in der Nähe ist, der das Schreien des Tieres hören würde. Warum wurde das Raubtier denn "Würger" genannt? Ganz einfach: Halsverletzungen. Würgen kann man ein Beutetier nur am Hals. Es mag sein, dass Leute die eine illegale Verwertung mit einen vorgetäuschten Wolfsriss planten, Tiere am Hals aufgeschlitzt haben. Wenn die Kehle verletzt ist, können sie nicht schreien und sie ersticken nach einem Todeskampf von ungefähr 10 Minuten je nachdem. Die Technik nennt man Schächten. Von Fleischwunden an der Hinterhand kann ein Tier nicht verbluten. Es würde tagelang herumliegen und langsam an den Folgeerkrankungen verenden. Dann ist das Fleisch nicht mehr genießbar. Fleisch zum Essen muss vom fisch getöteten Tier sein. Deshalb durfte Fleisch von gerissenen Tieren nicht mehr zu Nahrungsmitteln verarbeitet werden. Ein hinten verletztes erst nach Tagen verendetes Tier eignet sich nicht für eine illegale Schlachtung. So etwas sind typische Wolfsrisse. Wenn es geschächtet wurde und dann hinten noch etwas gemacht wurde, damit es wie ein Raubtierriss aussieht, ist es nicht an den Verletzungen an den Schenkeln gestorben. Der Würger vom Lichtenmoor war ein Wolf mit dem natürlichen Nahrungsbedarf von rund 1 Tonne Fleisch pro Jahr, dem auch anthropogene Verschwindungen von Weidetieren untergeschoben wurden. Verluste die über seine Tonne Fleisch pro Jahr hinaus gingen - Wild eingerechnet -, müssen andere Ursachen gehabt haben. Sciencia58 (Diskussion) 14:10, 8. Dez. 2017 (CET)
- Alles richtig, keine Frage, und ich will auch nicht Deine Kenntnis in diesem Gebiet in Abrede stellen. Lass mich dennoch bitte auf den Umstand hinweisen, das einerseits das Gebiet sehr weitläufig ist, das Brüllen der Tiere mitunter nicht dazu führt, das gleich um die Ecke der Eigentümer aufkreuzt, und das immerhin damals keine Skrupel im Schwarzmarkt herrschte. Da ging Profit ganz klar vor Hygiene. --Vexillum (Diskussion) 16:10, 8. Dez. 2017 (CET)
- Ich habe noch Zweifel, ob die Verletzung an der Keule wirklich die Todesursache war, aber es spielt keine Rolle. Da muss ein brutaler Kerl zugange gewesen sein. In dem Zeit-online-Artikel verwendet der Autor auf Seite 4 ironisch den Namen "Würger" für den Kerl, der die Rinder abgemurkst hat. Trotzdem wäre es vielleicht besser, im Wikipedia-Artikel erstmal zu sagen, dass der echte Würger vom Lichtenmoor ein Wolf war, und dann dass die Viehdiebe seine Anwesenheit ausgenutzt haben. Vielleicht hat der Würger vom Lichtenmoor trotz seines eigenen Konsums damals Menschenleben gerettet. Sciencia58 (Diskussion) 17:30, 8. Dez. 2017 (CET)