Diskussion:Walter Findeisen (Schriftsteller)

Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von 84.180.203.248 in Abschnitt Nationalsozialistische Texte

Nationalsozialistische Texte

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Eine kleine Anmerkungen hätte ich zu folgender Aussagen aus dem Artikel zu machen:

"Im Erzgebirgischen Heimat-Kalender, der im Drei-Tannen-Verlag Roland Fiedler Olbernhau i. Erzgeb. herausgegeben wurde, veröffentlichte Walter Findeisen z.B. 1940 solche nationalsozialistischen Texte wie: NSV Kindertagesstätten im Erzgebirge oder Nationalsozialistischer Vormarsch 1938/39 - Politischer Jahresrückblick unter besonderer Berücksichtigung des Befreiuungskampfes unserer Sudetendeutschen Brüder."

Ob Findeisen mit den Nazis sympathisiert hat, selbst einer war oder nur im Strom mitgeschwommen ist, kann ich nicht beurteilen, da mir dazu die Hintergrundkenntnisse zu seiner Person fehlen. So losgelöst aus dem Zusammenhang ist diese obirge Aussage meiner Meinung nach allerdings nicht in einem Lexikon zu vertreten.

Nach der Übernahme der Regierungsgewalt durch Hitler 1933 wurde die deutsche Presselandschaft recht schnell auf NS-Linie getrimmt. Selbst etwa "Der Textilarbeiter", eine (bis dahin) sozialdemokratische Gewerkschaftszeitung, die zuvor noch gegen die Nazis gewettert hatte, ist plötzlich über Nacht "braun". Für Kalender gilt diese Einflussnahme ab dem Jahrgang 1934 (die Kalender wurden jeweils im Vorjahr zusammengestellt und veröffentlicht, der Jahrgang 1933 war zum Zeitpunkt der Machtergreifung schon gedruckt und ausgeliefert.) Als Beispiel herausgegriffen sei der Zwickauer Tageblatt-Kalender, in dem die Huldigung an das NS-Regime schon im 1934er Jahrgang (u.a. mit Abdruck eines Führerbildes) beginnt.

Findeisens Kalender ist im Jg. 1934 dagegen noch frei von Propaganda. Er scheint also zumindest kein großer Nazi-Verehrer gewesen zu sein, sondern deren Politik zunächst aus seinem Kalender herausgehalten zu haben. Dass sich 1938 in einem in Deutschland herausgegebenen Kalender NS-Propaganda finden lässt, ist dagegen "normal". (So normal, wie so etwas eben sein kann.) Im Artikel zu Findeisen diese Tatsache jetzt völlig isoliert herauszustellen, lässt bei einem Leser ohne weitere Hintergrundkenntnisse leicht den falschen Schluss zu, dass die NS-Propaganda in Findeisens Kalender eine Besonderheit war, die es bei anderen Kalender-Herausgebern nicht gab und Findeisen somit ein großer NS-Verehrer gewesen sei.

Wie schon geschrieben, weiß ich nicht, wie Findeisen zum Nazi-Regime stand, aber wenn man die NS-Propaganda in seinem Kalender anspricht, müsste dies umfangreicher geschehen, inklusive den Hinweisen darauf, dass in seinem Erzgebirgischen Kalender die Aufnahme von Propaganda-Material erst später als bei anderen erfolgt ist und zudem zu dieser Zeit solche Propaganda-Artikel in der Presse zum Standard gehört haben. (Eventuell sogar verpflichtend waren?). Da ich aber keine Litaratur zu diesem Thema besitze, auf die ich mich berufen könnte, und ich nicht weiß, inwieweit ein solche Artikel-Ergänzung/Umarbeitung, die sich nur auf die Kalender selbst stützt, schon wieder als "Theorienfindung" abgetan werden kann, stelle ich das ganze Thema hier erstmal zur Diskussion. (nicht signierter Beitrag von 84.180.203.248 (Diskussion) 15:41, 12. Feb. 2013 (CET))Beantworten