Ich möchte da mal einen Hinweis geben. Zitat aus Meyer Konversationslexikon :
"Der hennebergische Dialekt herrscht östlich der obern Fulda bis fast zur obern Saale und umfaßt vorzugsweise die gesamte Werragegend oberhalb Salzungen bis Themar, über welches hinaus er schon fränkische Elemente aufnimmt. Er charakterisiert sich durch die Bewahrung des altdeutschen û; welches sowie das altdeutsche î hier und auch in einem großen Teil Thüringens und Hessens nicht in das neuhochdeutsche au, resp. ei übergegangen ist; ferner durch die Verwandlung der Endsilbe ung in ing, des w am Anfang eines Wortes (häufig) in b, des ei in ê und der Endsilben agen in ö, z. B. Hus statt Haus, Méning statt Meinung, bie statt wie, Wö statt Wagen, geschlö statt geschlagen. Statt des n am Ende läßt er häufig einen bloßen Nasenhauch hören. Dichterisch wurde dieser Dialekt in neuerer Zeit vielfach ausgebeutet. Einzelne Gedichte brachte schon das "Koburg-Meiningische Taschenbuch" (1804 ff.). Gedichtsammlungen veröffentlichten: Neumann (im Wasunger Dialekt), Mylius (in Themarer Mundart); einzelne Gedichte: Klett ("Gaul böck dich", im Suhler Dialekt), Reinhard und Deckert (in Schleusinger Mundart), Wucke (im Salzunger Dialekt), Schneider (im Meininger Dialekt) u. a. Ein hennebergisches Idiotikon gab Reinwald, von einem andern veröffentlichte Brückner Proben. Vgl. Spieß, Beiträge zu einem hennebergischen Idiotikon (Wien 1881)"
Also kann ich noch immer nicht begreifen wie man Salzungen (und wer den hiesigen Dialekt kennt versteht mich!) auch nur im geringsten mit "obersächsisch" in Verbindung bringen kann. Klar "rollt" man hier das R nicht mehr, aber der Dialekt ist in den Worten und den nicht vollzogenen Lautverschiebungen doch wirklich viel mehr hessisch / fränkisch anzusiedeln. Thüringische Teile besitzt er sicher auch mehr als genug. Schaut man sich die alte L-Karte Frankens an ist die nördliche Rhön bis an die Werra ja auch genau das 3-Länder-Eck, mal fuldisch, mal fränkisch und nun eben auch mal thüringisch. Jeder der diese Gegend kennt merkt, dass man abrupt oberhalb Waldfisch eine Veränderung im Dialekt vernimmt. Spätestens oberhalb des Rennsteigs ( außer Ruhla ) gibt es keinerlei südthüringischen Einfluss mehr. Ein Eisenacher wir einen "Platt" schwaotsenden Sälzinger so gut wie überhaupt nicht verstehen. Hier sollte nicht nur Apfel und Wein zu Rate gezogen werden sonder die Aussprache an sich. Interessant ist auch , dass im Thüringer Wörterbuch die Barchfelder Mundart als Bsp. des Henneberger Dialekts aufgeführt wird. Salzunger, Immelborner und Barchfelder Dialekt können echt nur Einheimische unterscheiden, da er nahezu identisch ist.
Gruss,--Willhelm01 19:42, 1. Mär. 2007 (CET)