Diskussion:Zeche
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BearbeitenOffenbar bezeichnet "Zeche" nicht ursprünglich einen Bergbaubetrieb bzw. ein Bergwerk, es gibt da eine teilweise ältere und größere Bedeutungsvielfalt von "Anordnung", "Veranstaltung" bis zu "Genossenschaft".
Die Zeche in der Kneipe hat möglicherweise einen etwas anderen Ursprung und geht nicht auf "Zeche" als "gemeinsamer Schmaus" zurück.
Da ich nur einen kleinen Etymologie-Duden zurate gezogen habe, hoffe ich, jemand kann das kompetent korrigieren. Die derzeitige Version des Artikels ist zumindest fragwürdig. Rainer ... 19:13, 6. Dez 2005 (CET)
- Das Wort Zeche kommt - nach Friedrich Kluge, Etymologisches Wtb. d. dt. Sprache, Berlin 1960, S. 878 - aus dem Mittelhochdeutschen und Mittelniederdeutschen und bedeutet seit Ende des 12. Jh. Reihenfolge, Anordnung, Gesellschaft zu gemeinschaftlichen Zwecken, auch zu gemeinsamem Essen und Trinken, in bergmännischer Bedeutung seit 1471 in Freiberg in Sachsen (dem damals technisch führenden Bergbaugebiet). In dem Glossar des Standardwerkls von W. u. G. Hermann "Die alten Zechen an der Ruhr" heißtes auf S. 325: "Zeche = Bergwerk. Die Bezeichnung Zeche ist alt und will ausdrücken, dass sich mehrere Personen zusammen tun mussten, um mit gemeinsamem Geld die Bergwerksunternehmen zu betreiben. Sie alle bezahlten 'die Zeche'. Das Wort wird heute in ähnlicher Bezeichnung in der allgemeinen Umgangssprache verwendet".
- Literatur: Hermann, Wilhelm und Gertrude: Die alten Zechen an der Ruhr. 5., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Königstein i. Ts. 2003, ISBN 3-7845-6993-5. [1].
Ich halte es für vernünftig, die Erklärung: Der Ausdruck Zeche (mittelhochdeutsch: Ordnung, Reihe) um den Begriff "Zeile" zu ergänzen.
Hinweis
BearbeitenIn der Tat scheint mir die Wortbedeutung in diesem Zusammenhang eher in Richtung Genossenschaft, Zunft oder Bruderschaft zu gehen. Heute wird ja allgemein meistens von Bergwerken gesprochen. Im 19. Jahrhundert findet man aber den Begriff Zeche bei den Bergwerksbezeichnungen offenbar im Gegensatz zum Begriff Gewerkschaft (was damals kein Arbeitnehmerinteressenverband sondern die besondere Form eines Unternehmens war). Nun liegt für mich die Vermutung nahe, dass es sich bei einer Zeche um die im Vergleich zur Gewerkschaft etwas "informellere" Art eines Bergwerksunternehmens gehandelt haben könnte. Ich versuche das in Erfahrung zu bringen und würde mich deshalb über Hinweise freuen. --Weery 17:21, 17. Jan 2006 (CET)
- Ich werd auch mal nachschauen ob ich die genaue Etymologie herausfinde. Dass es sich bei "Zeche" wirklich um einen inoffizieller Begriff für eine bergrechtliche Gewerkschaft handelt (oder was meinst du mit "im Vergleich zur Gewerkschaft etwas "informellere" Art eines Bergwerksunternehmens"?) bezweifel ich jedoch. Eher würde ich auf die Gewerkschaft als Leitung/Vorstand der Zeche verstehen, die Zeche selbst eher als unmittelbar ausführenden Betrieb. gruß ••• ?! 19:47, 17. Jan 2006 (CET)
- Habe nachgeschaut im "Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bde. [in 32 Teilbänden]. Leipzig: S. Hirzel 1854-1960", im Web erreichbar unter www.dwb.uni-trier.de. Dort liest man unter Punkt 8 zum Begriff ZECHE: "(...) der begriff des besitzes einer bergmännischen gewerkschaft, des ihr verliehenen feldes". Ich interpretiere das so, dass wir es bei einer Zeche mit Bergwerkseigentum (synonym) zu tun haben. --Weery 19:35, 18. Jan 2006 (CET)
- Sehr gut. Bergwerkseigentum ist aber nicht = Grundeigentum. Am Anfang des Beitrages wird als Bedingung angegeben: mehrere hektar Grundstück. Viel eher war es so, dass einer Gewerkschaft ein Steinkohlenfeld, also die Gewinnung von Bodenschätzen verliehen wurde. Sich mit dem Grundstückseigentümer dann auf Kauf, Pacht zu einigen bzw. die Tradde für Schächte zu zahlen ist eine andere Geschichte. Zu einem Grubenfeld gehört immer eine Gewerkschaft (kann natürlich auch eine Person mit allen anteilen sein. --Alterbergbau 22:25, 31. Dez. 2006 (CET)
- Das korrekte Lemma zur Beschreibung des Betriebs einer Zeche ist also Steinkohlebergwerk. Die Zeche beschreibt mehr oder minder das, was man auch unter Gewerkschaft versteht. Tja. -- Simplicius ☺ 02:29, 5. Mär. 2007 (CET)
Die größten Zechen
BearbeitenDie größten Zechen sind :
- Zeche Ensdorf, Saarland, 6.000 Mitarbeiter
- Zeche Prosper Haniel, Bottrop , 4.000 Mitarbeiter
- Zeche Auguste-Viktoria, Marl, 3.800 Mitarbeiter
- Bergwerk West, Kamp-Lintfort, 3.500 Mitarbeiter
- Bergwerk Ost, Hamm, 3.000 Mitarbeiter
- Zeche Walsum, Duisburg, 2.750 Mitarbeiter, gefährdet
- Bergwerk Ibbenbüren, 2.600 Mitarbeiter
- Bergwerk Lippe, Gelsenkirchen, 2.400 Mitarbeiter
Ede1 07:08, 6. Feb. 2007 (CET)
Hallo Ede, die genauen Betriebsdaten (Mitarbeiter, Abbau, Stilllegung) sind im Artikel zur DSK besser aufgehoben, als im allgemeineren Artikel Zeche. Die Liste in der Einleitung des Artikels sollte da ausreichen. Im Übrigen sind das nicht die größten Zechen, sondern die letzten betriebenen in Deutschland. gruß ••• ?! 09:12, 6. Feb. 2007 (CET)