Freiwilliger Eintritt in die "Großgemeinde" Kolitzheim?

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Im Artikel steht bislang nur nüchtern, dass Zeilitzheim 1978 Teil der Gemeinde Kolitzheim wurde. Wieso ausgerechnet von Kolitzheim? Stammheim und Unterspießheim etwa, die auch Teil jener Kommune sind sind doch viel größer, wieso wurde ausgerechnet Kolitzheim der namensgebende Ort? Trat Zeilitzheim freiwillig seine Selbsständigkeit ab? Wieso machte man es nicht so wie andere Orte im Lkr. Schweinfurt, etwa Frankenwinheim oder Dingolshausen, die sich mit weiteren Dörfern und der Stadt Gerolzhofen zu einer Verwaltunggemeinschaft zusammenschlossen, aber ihre demokratisch legitimierte Souveränität behielten? (nicht signierter Beitrag von 85.212.74.207 (Diskussion) 12:02, 24. Mai 2015 (CEST))Beantworten

Weil die Gebietsreform, systemlos, ideenlos und uninspiriert von einer verwaltungs-technokratischen Politik durchgeführt wurde. Historische Belange oder der Erhalt von Weinorten spielten keine Rolle. Zeilitzheim als Weinort verschwand. Kolitzheim wurde zum zehntgrößten Weinort Frankens, obwohl es in Alt-Kolitzheim keinen einzigen Weinberg gibt. Dann kam auch noch die Flurbereinigung der Weinberge und die Einführung von Großweinlagen (Großpanschlagen) hinzu. Und so wurde fränkische Eigenart und Heimat missachtet und zerstört. Das Schulfach Heimatkunde wurde auch noch abgeschafft und Unwissenheit für die Zukunft zementiert. Der Freistaat nennt das heute "Heimatpflege". Die Entwicklung ist gefährlich für die Demokratie, weil dann Rechte mit Heimattümelei kommen. Die Gebietsreform war zudem oft unpraktisch. Man denke nur an die kommunale Zersplitterung Schweinfurts, die teurer und uneffektiver ist, die Zersiedelung fördert und der Wirtschaft schadet, mit vielen Ansprechpartnern und überforderten Dörfern. Oder WÜ, wo es zwar Eingemeindungen gab, aber systemlos. Vororte, die funktional zur Stadt gehören wurden z. T. eingemeindet, wie Lengfeld oder Versbach, z. T: aber nicht, wie Gerbrunn und Höchberg. Das ist alles nicht nachvollziehbar und erschwert die Orientierung enorm. Die Gebietsreform war in jeder Hinsicht ein bayerischer Pfusch - woanders auch, z. B. Villingen-Schwenningen. Baden + Württemberg, zwei völlig unterschiedliche Kulturen in einen Topf. Da wird's einem schlecht.
Das es auch anders geht zeigt, wie du oben erwähntes, Gerolzhofen und auch das Weinland Rheinland-Pfalz. Dort wurden Verbandsgemeinden eingeführt und die Weinorte blieben selbständig. Aber in München, mit einer völlig anderen, altbayerischen Kultur, dachte man bei der Gebietsreform nicht an Weinorte und versteht das auch nicht.
Man hätte sogar bei der Gebietsreform alte, historische Strukturen zusätzlich pflegen können, durch Wiedereinführung der alten Amtsgerichtsbezirke. Die alten Amtsstädtchen, wie Volkach oder Arnstein, wären wie GEO, Sitz der Verwaltungsgemeinschaften und alle Dörfer im Amtsgerichtsbezirk blieben selbständig. Escherndorf als Weinort wäre nicht verschwunden. Wo Orte baulich mit dem Hauptort zusammengewachsen sind, wie Astheim oder im Falle Schweinfurts (Sennfeld, Dittelbrunn, etc.) sollte man sie jedoch eingemeinden.
In Frankreich hat man ein ähnliches System, das etwa in der Größe den alten Amtsgerichtsbezirken entspricht, mit den Cantons. In jedem Canton-Hauptort ist eine Polizeistation und i.d.R. ein Hotel, Restaurant, Cafe, Tankstelle und Wochenmarkt. Ein kleines, ländliches Zentrum, oftmals idyllisch und ideal für Touristen für einen kürzeren Aufenthalt. Auf den Michelin 1:200.000-Karten sind die Canton-Orte zur Erkennung nur in Großbuchstaben geschrieben. Kurzum ein System das Praxis und Heimatpflege verbindet. Die Deutschen können keine Landesplanung. Die Politiker sind meist Juristen und meilenweit von solchen Ideen entfernt. --Kim117 (Diskussion) 09:35, 27. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Dieser Baustein verhindert die automatische Archivierung dieses Abschnitts und seiner Unterabschnitte. Grund: Das Anliegen dieses Abschnitts wird vmtl. noch längere Zeit bestehen bleiben.--Kim117 (Diskussion) 21:17, 27. Aug. 2018 (CEST)Beantworten