Diskussion:Zwangsarbeitslager Annaberg
RAB wurde wegen der Besetzung Polens (1939) gebaut
BearbeitenBereits zum zweiten Mal wird die historische Einordnung der Baustelle am Artikelanfang mit dieser Begründung (1) Weder der Ort, noch die dortige Autobahn haben irgendwas mit der Besetzung Polens zu tun.. 2) Der Link erwähnt das Lager und die Autobahn nicht.. (Keine weiterführende Informationen) 3) Unnötige Phrasen gestrichen) gestrichen.
- Bisheriger belegter Text: "Das '''Zwangsarbeitslager Annaberg''' wurde 1940 durch die deutschen Behörden im Zusammenhang mit der [[Deutsche Besetzung Polens 1939–1945|Besetzung Polens nach 1939]] in [[Sankt Annaberg]] als ein KZ-ähnliches [[Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter-Lager]] errichtet. Der deutschsprachige Ortsname wurde im Verlauf des Zweiten Weltkriegs in Annaberg geändert. Nach 1945 heißt der Ort [[Sankt Annaberg|Góra Świętej Anny]]. Das Lager im damaligen [[Landkreis Groß Strehlitz]] gehörte ab Januar 1940 zur neu gebildeten [[Oberschlesien#Das_geteilte_Oberschlesien|Provinz/Gau Oberschlesien]]. Es war zunächst für den Einsatz von dazu gezwungen polnischen Arbeitskräften (Gefangenen) beim Bau einer neuen Reichsautobahn-Trasse nach Osten vorgesehen. Es war eines von 16 Arbeitslagern zum Ausbau der geplanten [[Autostrada A4 (Polen)|RAB 29]] von [[Breslau]] nach [[Katowice|Kattowitz (Katowice)]], heute im Verlauf der polnischen A4. "
Nun erscheint die Lage des ZAL "einfach so", um mal irgendwo ein Stück Autobahn zu bauen, ausgerechnet dorthin gekommen zu sein. Nicht nach dem Krieg von 1939. Die Streichung widerspricht den Informationen von Rudorff und Burchard und ist ihrerseits unbelegt. Der Einsatz poln. Zwangsarbeiter auf zum Teil deutschen Gebiet wird in der Literatur auch rückblickend auf die damaligen Kompetenzstreitigkeiten zwischen RAB-Direktion, Org. Schmelt, Gen.Gouv. und WVHA problematsiert. Und strategisch machte der Autobahnbau hier nur durch die Kriegspläne des NS-Regimes (dauerhafte deutsche Besiedlung des Ostens) Sinn und wurde erst durch den (vorläufigen) Sieg der Wehrmacht über Polen so möglich. Die Streichung ist auch widersprüchlich zur erhalten gebliebenen Erwähnung von der nun unverlinkten Umstrukturierung des Gaus Oberschlesien und als "eines von 16 Arbeitslagern zum Ausbau der geplanten RAB 29 von Breslau nach Kattowitz." Vorausgesetzt, die Lesenden erkennen, dass die Autobahnstrecke auch damals weitgehend über annektiertes poln. Staatsgebiet verläuft. Deshalb wäre bei Katowice ja auch die Erwähnung des damaligen und heutigen poln. Namens der Stadt durchaus sinnvoll. WP macht sich eben nicht einfach den damaligen NS-Standpunkt, der hinter der völkerrechtswidrigen Annektierung polnischen Staatsgebiets von 1939/40 steht, zu eigen.
Es wurden meines Erachtens von dem Benutzer also keineswegs "unnötige Phrasen gestrichen". Vielleicht zeigt dieser Eingriff sogar, dass es in dieser innereuropäischen Grenzregion auch heute sinnvoll ist, jedem Anschein von Missverständlichkeit vorzubeugen. Das kann hier erstmal außen vor bleiben. Ich beabsichtige, auf meine vorstehend genannte und begründete Textversion zu revertieren. --seh und, 09:29, 24. Jan. 2017 (CET)
- 1) Die Erwähnung der Besetzung Polens suggeriert Annaberg wäre besetzt gewesen.. 2) Es mag zwar eine räumliche Nähe zu Polen gegeben haben, aber solche Zwangsarbeitslager gab es in allen Teilen des Dritten Reichs. 3) Die Reichsautobahn zwischen Berlin und Beuthen wurde schon einige Jahre vor dem Krieg geplant und begonnen und war 1939 zu großen Teilen bereits fertiggestellt. Auch dieser Autobahnabschnitt bzw. die Lücke zwischen Brande und Ujest (Bischofstal) an dem die Lager errichtet wurden, befand sich an keiner Stelle auf besetztem Gebiet. Allein die Anbindung des Oberschlesischen Industriegebietes hat der RAB schon einen Sinn gegeben.. 4) Normalerweise wird im historischen Kontext der zur damaligen Zeit gültige Name benutzt, in dem Fall war es zwischen 1939 und 1945 Kattowitz.. 5) Ich sehe keine Relevanz der Umstrukturierung des Gaus Schlesiens zum Gau Oberschlesiens zum Artikelthema. --Jonny84 (Diskussion) 15:05, 24. Jan. 2017 (CET)