Dispositionszug

Reserve als Pufferkapazität bei Fahrplanstörungen

Ein Dispositionszug ist ein Reservezug oder -wagenpark einer Eisenbahngesellschaft, der bei unvorhergesehenen Betriebsstörungen im Schienenverkehr unmittelbar eingesetzt werden kann. Die Schweizerischen Bundesbahnen halten diese sogenannten Dispozüge mit Personal besetzt an größeren Bahnhöfen bereit.[1] Ursprünglich für die S-Bahn Zürich eingeführt,[2][3] wurde das Konzept bald netzweit eingeführt. Bei einer Verspätung oder dem technischen Ausfall eines Zuges steht so unmittelbar Ersatz bereit, so dass der Ausfall abgefangen werden kann.[4][5] Dies erhöht die Gesamtpünktlichkeit und ermöglicht, Umsteigeverbindungen zu gewährleisten. Dies gilt als zentrale Maßnahme zur Vorsorge gegen das Aufschaukeln von Verspätungen in eng vertakteten Bahnsystemen, wie bei einem Integralen Taktfahrplan. In der vom Verkehrsclub Deutschland durchgeführten Studie Bahn 21 wird davon ausgegangen, dass die Komforteinbußen von den Passagieren durch die Verwendung alter, abgeschriebener Garnituren wegen der erhöhten Pünktlichkeit „bereitwillig hingenommen werden.“[6] Auch in Deutschland wurde das Konzept zur Verspätungsreduzierung eingesetzt, zum Beispiel beim Rhein-Main-Verkehrsverbund.[7][8]

Einzelnachweise

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  1. Dokument der SBB: Bezeichnung der Züge (Memento vom 24. April 2017 im Internet Archive) (PDF; 328 kB), abgerufen am 19. Oktober 2011
  2. Rudolf Sturzenegger: Dispositionszüge bei der S-Bahn Zürich. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 8, 1990, S. 238 f.
  3. Rudolf Sturzenegger: Erste Erfahrungen mit der S-Bahn Zürich. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 12, 1990, S. 362 ff.
  4. SBB fangen deutsches Bahnchaos auf. In: Neue Zürcher Zeitung. 27. Dezember 2010, abgerufen am 15. Oktober 2011.
  5. Pirmin Kramer: SBB: Pannenwoche. In: Der Sonntag. 11. Dezember 2010, abgerufen am 19. Oktober 2011.
  6. Verkehrsclub Deutschland: Studie Bahn 21 (Memento des Originals vom 31. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nahverkehrsberatung.de (PDF; 376 kB), 2004. Abgerufen am 19. Oktober 2011
  7. Hans Riebsamen: Deutsche Bahn: Mit betagten Zügen zum Flughafen. In: Frankfurter Allgemeine. 29. Mai 2010, abgerufen am 19. Oktober 2011.
  8. Pünktlichkeit im Zugverkehr gestiegen. RMV legt Qualitätsbericht vor. In: Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation. 24. August 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. April 2017; abgerufen am 30. Oktober 2012.