Dissimilation (Biologie)

Abbau von zuvor angelegten stofflichen Energiespeichern, wobei Energie freigesetzt wird

Dissimilation (lateinisch dissimilatio ‚Ungleichmachung‘) ist der katabolische Stoff- und Energiewechsel von Lebewesen, bei dem Bestandteile des Organismus (zum Beispiel Fette, Kohlenhydrate) abgebaut werden, meistens unter Energiegewinnung. Dabei kann zwischen Kohlenstoff-, Stickstoff-, Schwefel-, Phosphat- und Mineralstoff-Dissimilation unterschieden werden. Assimilation bezeichnet den umgekehrten Stoff- und Energiewechsel, bei dem organismusfremde Stoffe in organismuseigene Stoffe umgewandelt werden, meistens unter Energiezufuhr.

Eigenschaften

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Prinzip der Dissimilation bei Kohlenhydraten

Man unterscheidet Atmung (aerob und anaerob) und Gärung. Die freigesetzte Energie wird in Form von energiereichen Verbindungen, als Adenosintriphosphat (ATP) oder Acetat,[1] für energieverbrauchende Lebensvorgänge und/oder für die Bildung von Wärme nutzbar gemacht.

Bei der Atmung werden Stoffe („Substrate“) oxidiert. Die bei der Oxidation freigesetzten Elektronen werden über die Atmungskette auf externe Elektronenakzeptoren übertragen.

Gärungen verlaufen ohne Verbrauch externer Elektronenakzeptoren, ohne Atmungskette. Der Abbau des Substrats ist meist unvollständig, die Abbauprodukte werden ausgeschieden. Die ATP-Ausbeute ist relativ gering und liegt bei etwa 2 bis 4 Mol ATP je Mol Substrat.

Worterklärung

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Die Bezeichnung Dissimilation ist aus dem lateinischen dissimilis, d. h. unähnlich, gebildet und als Gegensatz zu Assimilation (lat. assimilatio ‚Angleichung‘) zu verstehen. Als Assimilation bezeichnet man die Umwandlung von aus der Umgebung aufgenommenen, anorganischen oder körperfremden organischen (= heterotrophe Assimilation) Stoffen zu körpereigenen. Bei der Dissimilation werden diese Stoffe wieder zu körperfremden Stoffen umgewandelt, die ausgeschieden werden.

Literatur

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  • F. A. Legahn: Physiologische Chemie. Teil 2: Dissimilation. 3. Auflage. Walter de Gruyter & Co., Berlin (= Sammlung Göschen. Band 241).
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Einzelnachweise

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  1. A. J. Wolfe: The acetate switch. In: Microbiology and molecular biology reviews : MMBR. Band 69, Nummer 1, März 2005, S. 12–50, ISSN 1092-2172. doi:10.1128/MMBR.69.1.12-50.2005. PMID 15755952. PMC 1082793 (freier Volltext).
  2. F. Grein, A. R. Ramos, S. S. Venceslau, I. A. Pereira: Unifying concepts in anaerobic respiration: insights from dissimilatory sulfur metabolism. In: Biochimica et Biophysica Acta. Band 1827, Nummer 2, Februar 2013, S. 145–160, ISSN 0006-3002. doi:10.1016/j.bbabio.2012.09.001. PMID 22982583.
  3. A. M. Cook, K. Denger: Dissimilation of the C2 sulfonates. In: Archives of microbiology. Band 179, Nummer 1, Dezember 2002, S. 1–6, ISSN 0302-8933. doi:10.1007/s00203-002-0497-0. PMID 12471498.
  4. A. M. Cook, K. Denger, T. H. Smits: Dissimilation of C3-sulfonates. In: Archives of microbiology. Band 185, Nummer 2, März 2006, S. 83–90, ISSN 0302-8933. doi:10.1007/s00203-005-0069-1. PMID 16341843.