Der Distrikt Göttingen war eine Verwaltungseinheit im Departement der Leine im Königreich Westphalen. Er wurde durch das Königliche Decret vom 24. Dezember 1807 gebildet[1] und bestand bis 1813.

Distrikt Göttingen östlich der Werra (rot)

Territorium

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Der Distrikt bestand zum Großteil aus dem ehemaligen hannoverschen Fürstentum Göttingen mit der darin eingeschlossenen kurhessischen Herrschaft Plesse und einigen Orten südlich der Werra. Er grenzte südlich an den Distrikt Einbeck. Im Osten grenzte der Distrikt an die Harzer Distrikte Heiligenstadt und Duderstadt und im Nordosten an das Okerdepartement. Im Süden wurde er teilweise durch die Werra, das Fuldadepartement und den Distrikt Höxter begrenzt.

In diesem Distrikt lebten bei seiner Einrichtung durch das Königliche Decret des Hieronymus Napoleon 75.025 Menschen in 158 Gemeinden. Die Gesamtfläche des Distrikts betrug 25,11 mi². Nach den territorialen Änderungen von 1810 lebten dort 83.416 Menschen auf 25,11 Quadratmeilen. 2,84 % der Bevölkerung waren katholisch, 9,6 % reformierten und 86,4 % lutherischen Glaubens.[2]

Organisation

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Dem Distrikt stand ein Unterpräfekt vor. Der Unterpräfekt des Distrikts Göttingen war zugleich der Oberpräfekt des Departements.

Den Distriktsrat zur Kontrolle der Steuerlisten bildeten die Maires von Northeim und Hardegsen Christiani und Koch, ein Freiherr von Schnehen, die Adligen August Otto von Grote und von Götz, die Herren Ludewig, Murray, Pansen, Seebach und Gleim.

Kantonaleinteilung:

Kanton Kantonmaire Einwohner[2] Fläche
in mi²[2]
Göttingen Konrad Julius Hieronymus Tuckermann (ab 1809) 9201 0,13
Grone Heinrich Andreas Voght 6781 1,38
Jühnde Weber 3029 1,44
Dransfeld/Hedemünden Friedrich Ludwig Jatho (?) 3309 1,07
Bremke Meder 3802 1,57
Northeim Franz Friedrich Lueder (ehemals Oberamtmann und Stadtvogt) 7591 2,25
Adelebsen Adolph Meier (ehemals Bürgermeister von Hardegsen) 3626 1,13
Hardegsen Friedrich Koch (ehemals Amtmann ebd.) 3952 1,32
Moringen Seidensticker (ehemals Amtsschreiber) 4756 1,84
Harste Johannes Meyer 3304 1,15
Uslar Breden 5430 2,45
Nienover Johann Georg Heinrich Spanuth 3268 1,89
Bodenfelde Kollmann 4073 1,19
Radolfshausen Georg August Gabriel Heinsius vorher Amtsmann im Amt Niedeck 4277 1,47
Bovenden Münster 3869 0,94
Nörten Friedrich Wilhelm Schrader (?) 3805 0,37
Friedland Ludolf Wedekind von Uslar 5590 1,32

Literatur

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  • Dietrich Denecke: Göttingen. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Anschluss an Preußen. Bd. II, Göttingen 2002, online.
  • Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.), Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird, mit: Verzeichniß der Departements, Districte, Cantons und Communen des Königreichs, in: Bulletin des lois du Royaume de Westphalie, Bd. I (1807) Nr. 6. S. 1807 (PDF; 5,1 MB)
  • Heinrich Andreas Voght, Einrichtung des Armenwesens im Canton Grone District Göttingen, Göttingen 1810.

Einzelnachweise

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  1. Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird. Verzeichniß der Departements, Districte, Cantons und Communen des Königreichs. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Bulletin des lois du Royaume de Westphalie. Band I, Nr. 6, 1807, S. 131 ff. (lwl.org [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 5. April 2013])., In dem Königlichen Decret vom 24. Dezember 1807 wurden auch verschiedene Gebäude außerhalb der Städte und Dörfer wie Domänen (Gutshöfe), Klöster, Mühlen, Wachtürme und Weiler aufgelistet.
  2. a b c Friedrich Justin Bertuch (Hrsg.): Allgemeine geographische Ephemeriden. Mit Charten und Kupfern. Sechs und dreißigster Band. Verlage des Landes-Industrie-Comtoirs, Weimar 1811, S. 41 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. April 2013]).