Djefai-Hapi I.

ägyptischer Gaufürst

Djefai-Hapi I. war ein altägyptischer Beamter, der während der Regierungszeit von Sesostris I. (ca. 1920–1875 v. Chr.[3]) in der 12. Dynastie des Mittleren Reiches als Nomarch von Assiut amtierte. Er trug die Titel des Bürgermeisters von Assiut sowie des Vorstehers der Priester der Tempel von Upuaut und Anubis, den Hauptgottheiten der Stadt.[4]

Djefai-Hapi in Hieroglyphen

Djefaihapi
(Djefai Hapi)
ḏf3(.j)-ḥˀpj[2]
Hapi ist (meine) Nahrung[1]

Leben und Familie

Bearbeiten

Djefai-Hapi I. war zweimal verheiratet, mit Sennuy und Wepay. Aus diesen Ehen gingen zwei Söhne hervor, die beide den Namen Djefai-Hapi trugen, sowie eine Tochter namens Idy, die nach seiner Mutter benannt war. Djefai-Hapi I. hatte einen Bruder, der ebenfalls Djefai-Hapi hieß. In seinen Inschriften bezeichnete er sich als Abkömmling des Gottes Upuaut, ohne den Namen seines Vaters zu nennen. Einige Ägyptologen vermuten, dass der als Djefai-Hapi II. bekannte Nomarch sein Vater gewesen sein könnte, jedoch ist dies nicht gesichert.[4]

Zwischen 1910 v. Chr. und 1880 v. Chr. ließ Djefai-Hapi I. sich das größte Grab auf dem Gebel Asyut al-gharbi anlegen, welches auch das größte private Felsgrab seiner Zeit in Ägypten ist.[4][5] Das Grab, bekannt als Grab I oder P10.1, erstreckt sich über eine Länge von mindestens 120 m und umfasst mehrere in den Fels gehauene Kammern mit einer Höhe von über 11 m.[6]

Die Innenräume des Grabes sind reich mit Malereien und in Stein gemeißelten Inschriften verziert.[6] Von besonderem Interesse für Ägyptologen sind die sogenannten Assiut-Verträge, eine Reihe von Inschriften, die Vereinbarungen zwischen Djefai-Hapi I. und verschiedenen Priesterschaften über Opfergaben und Rituale für seinen Totenkult dokumentieren.[7][4]

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b ḏfꜣ-ḥꜥpj | Persons and Names of the Middle Kingdom. In: pnm.uni-mainz.de. Abgerufen am 16. Oktober 2024 (englisch).
  2. Hermann Ranke: Die ägyptischen Personennamen. Band 1. Augustin, Glückstadt 1935, S. 406, Nr. 16 (Online [PDF; 24,9 MB]).
  3. Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology (= Handbook of Oriental Studies. Section 1: The Near and Middle East. Band 83). Brill, Leiden / Boston, ISBN 978-90-04-11385-5, S. 491, doi:10.1163/9789047404002.
  4. a b c d Grab I (P10.1). In: propylaeum.de. Abgerufen am 16. Oktober 2024.
  5. Sensationsfund in Assiut: Grabkammer der altägyptischen Priesterin Idy entdeckt. In: fu-berlin.de. 10. Oktober 2024, abgerufen am 16. Oktober 2024.
  6. a b Johannes Gutenberg-Universität Mainz: Das Grab des Gaufürsten Djefai-Hapi (Grab I)/The Tomb of the Nomarch Djefai-Hapi (Tomb I) | FB 07 - IAW - Ägyptologie. In: aegyptologie.uni-mainz.de. Abgerufen am 16. Oktober 2024 (deutsch).
  7. Jochem Kahl: Regionale Milieus und die Macht des Staates im Alten Ägypten: Die Vergöttlichung der Gaufursten von Assiut. In: Studien zur Altägyptischen Kultur. Band 41, 2012, S. 163–188 (uni-heidelberg.de [PDF; 15,9 MB]).