Als Docklandungsschiff (englisch Dock Landing Ship) wird ein Kriegsschiff bezeichnet, das innerhalb einer amphibischen Marineeinheit operiert und dessen Aufgabe es ist, Amphibienfahrzeuge und deren Besatzungen zu transportieren und gegebenenfalls einzusetzen. Die Schiffsklassifizierungen für Docklandungsschiffe mit Hubschrauberplattform lauten LSD und LPD.

LPD Siroco der Foudre-Klasse
RFA Lyme Bay der Bay-Klasse
 
USS Fort McHenry (LSD-43)

Die Docklandungsschiffe der United States Navy sind Bestandteil einer Amphibious Ready Group, die aus jeweils einem LHD, einem LPD und einem LSD bestehen. Auf diese drei Schiffe ist eine Marine Expeditionary Unit des United States Marine Corps verteilt.

Die Aufgabe eines Docklandungsschiff ist es, Infanterie und schweres Gerät an einer bestimmten Stelle der Küste abzusetzen. Dies wird hauptsächlich durch LCAC-Luftkissenboote ausgeführt, von denen ein Docklandungsschiff, je nach Klasse, zwei oder vier in einem Welldeck transportieren kann. Das Schiff verfügt außerdem über Reparatur- und Versorgungseinrichtungen für LCACs und konventionelle Landungsfahrzeuge. Die US Navy plant eine neue Klasse von Docklandungsschiffen die auf einer modifizierten Version der San-Antonio-Klasse basieren.

Whidbey-Island-Klasse

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Das erste Schiff der Whidbey-Island-Klasse wurde als Nachfolger der älteren Anchorage-Klasse gebaut und am 9. Februar 1985 in Dienst gestellt. Seitdem wurden acht Schiffe dieser Klasse gebaut.

aktive Schiffe
Nummer Name Jahr Heimathafen
LSD-41 USS Whidbey Island 1985 Little Creek
LSD-42 USS Germantown 1986 San Diego
LSD-43 USS Fort McHenry 1987 Little Creek
LSD-44 USS Gunston Hall 1989 Little Creek
LSD-45 USS Comstock 1990 San Diego
LSD-46 USS Tortuga 1990 Sasebo
LSD-47 USS Rushmore 1991 San Diego
LSD-48 USS Ashland 1992 Little Creek

Harpers-Ferry-Klasse

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Das erste Schiff der Harpers-Ferry-Klasse wurde am 7. Januar 1995 in Dienst gestellt. Schiffe dieser Klasse sind Frachtvarianten der Whidbey-Island-Klasse und können zwei LCACs weniger in ihrem Welldeck transportieren, haben dafür aber eine größere Frachtkapazität an Landfahrzeugen und Ausrüstung.

aktive Schiffe
Nummer Name Jahr Heimathafen
LSD-49 Harpers Ferry 1995 Sasebo
LSD-50 Carter Hall 1995 Little Creek
LSD-51 Oak Hill 1996 Little Creek
LSD-52 Pearl Harbor 1998 San Diego

San-Antonio-Klasse

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Die Schiffe der San-Antonio-Klasse sind nach Prinzipien der Stealth-Technologie geplant worden, außerdem soll der Komfort für die Besatzung und die Marines gegenüber der bisherigen Flotte erhöht werden. Nach Problemen beim Bau und den damit in Verbindung stehenden Verzögerungen und Kostensteigerungen wurden anfänglich nur elf Schiffe genehmigt, von denen das erste seit 2008 einsatzbereit ist.

Name Werft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Heimathafen Status
San Antonio (LPD-17) Avondale 9. Dezember 2000 12. Juli 2003 14. Januar 2006 Norfolk, Virginia aktiv
New Orleans (LPD-18) Avondale 14. Oktober 2002 11. Dezember 2004 10. März 2007 Sasebo, Präfektur Nagasaki aktiv
Mesa Verde (LPD-19) Ingalls 25. Februar 2003 19. November 2004 15. Dezember 2007 Norfolk, Virginia aktiv
Green Bay (LPD-20) Avondale 11. August 2003 11. August 2006 24. Januar 2009 Sasebo, Präfektur Nagasaki, Japan aktiv
New York (LPD-21) Avondale 10. September 2004 19. Dezember 2007 7. November 2009 Mayport, Florida aktiv
San Diego (LPD-22) Ingalls 23. Mai 2007 7. Mai 2010 19. Mai 2012 San Diego, Kalifornien aktiv
Anchorage (LPD-23) Avondale 24. September 2007 12. Februar 2011 4. Mai 2013 San Diego, Kalifornien aktiv
Arlington (LPD-24) Ingalls 26. Mai 2008 23. November 2010 8. Februar 2013 Norfolk, Virginia aktiv
Somerset (LPD-25) Avondale 11. Dezember 2009 14. April 2012 1. März 2014 San Diego, Kalifornien aktiv[1]
John P. Murtha (LPD-26) Ingalls 6. Februar 2012 30. Oktober 2014[2] 8. Oktober 2016 San Diego, Kalifornien aktiv[3]
Portland (LPD-27) Ingalls 2. August 2013 13. Februar 2016[4] 14. Dezember 2017[5] San Diego, Kalifornien aktiv
Fort Lauderdale (LPD-28) Ingalls 13. Oktober 2017 28. März 2020 30. Juli 2022[6] aktiv
Richard M. McCool Jr. (LPD-29) Ingalls 12. April 2019 5. Januar 2022 im Bau[7]

Royal Navy

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Die LSD der Royal Navy sind Bestandteil einer Amphibious Task Group (ATG), zu der in aller Regel zusätzlich ein Hubschrauberträger gehört. Ihre Aufgabe ist es, Truppen und schweres Gerät an einer Küste abzusetzen. Dies geschieht hauptsächlich mit konventionellen Landungsbooten. Zusätzlich stehen bei den LSD motorisierte Pontons, die Mexeflotes, zur Verfügung.

Bay-Klasse

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Die LSD der Bay-Klasse wurden im Jahr 2000 als Ersatz für die Landungsschiffe der Round-Table-Klasse geordert. Sie sind eine Ergänzung zu den LPD der Albion-Klasse und operieren mit diesen stets im Verband, da sie weder über eigene Kommandoeinrichtungen noch über fest installierte Waffensysteme verfügen. Jedes Schiff bietet regulär Platz für bis zu 356 Soldaten, kurzfristig für bis 850. Zudem können bis zu 24 20-Fuß- oder zwölf 40-Fuß-ISO-Container mit Lebensmitteln oder technischem Gerät an Bord genommen werden. Auf den Fahrzeugdecks können bis zu 150 leichte LKW oder 24 Challenger 2-Panzer transportiert werden.

Jedes LSD kann ein schweres und zwei leichte Landungsboote im Welldeck mitführen. Zusätzlich verfügt jedes LSD über zwei seitlich am Schiff befestigte Mexeflotes. Hierbei handelt es sich um motorisierte Pontons, mit denen sowohl Soldaten und Ausrüstung an Land gebracht werden können, als auch in kurzer Zeit eine provisorische Anlegestelle errichtet werden kann. Das Hubschrauberdeck bietet Platz, um zwei Merlin EH-101 oder CH-47 Chinook gleichzeitig einsetzen und einen dritten abstellen zu können. Die Hubschrauber können an Deck aufgetankt sowie gewartet und repariert werden. Ein fester Hangar ist nicht vorhanden, kann jedoch jederzeit nachgerüstet werden.

Die Royal Australian Navy erwarb 2011 die RFA Largs Bay und benannte sie in HMAS Choules um.

Schiffe
Nummer Name Jahr Heimathafen
L3007 RFA Lyme Bay 2007 Marchwood
L3008 RFA Mounts Bay 2006 Marchwood
L3009 RFA Cardigan Bay 2007 Marchwood

Französische Marine

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Die Marine Nationale verfügte über zwei LPD der Foudre-Klasse, zwischen 1990 und 1998 in Dienst gestellt worden sind. Sie waren an zahlreichen Einsätzen vor allem an der westafrikanischen Küste (Operation Corymbe) beteiligt.[8][9] Das Typschiff Foudre wurde 2011 an die chilenische Marine verkauft. Das Schwesterschiff Siroco wurde 2015 an die brasilianische Marine verkauft.

Chilenische Marine

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Die chilenische Marine verfügt über ein LPD der Foudre-Klasse, welches 2011 von der französischen Marine gekauft wurde.

Nummer Name Jahr Heimathafen
LSDH-91 Sargento Aldea (ex-Foudre) 1990 Talcahuano

Niederländische Marine

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Die niederländische Marine verfügt über zwei LPD der Rotterdam-Klasse. Die Schiffe sind gegenwärtig das Rückgrat der amphibischen Kräfte der Niederlande.

Nummer Name Jahr Heimathafen
L800 Zr. Ms. Rotterdam 1998 N.N.
L801 Zr. Ms. Johan de Witt 2007 N.N.

Royal Australian Navy

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Die australische Marine verfügt über ein Schiff der Bay-Klasse, die HMAS Choules (L 100), die 2011 von Großbritannien gekauft wurde.

Nummer Name Jahr Heimathafen
L100 HMAS Choules 13. Dezember 2011 N.N.

Siehe auch

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Commons: Docklandungsschiffe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ingalls-built Amphibious Transport Dock Somerset (LPD 25) Completes Acceptance Trials. 11. Oktober 2013, abgerufen am 13. Oktober 2013 (englisch).
  2. John P Murtha (LPD 26). Naval Vessel Register, abgerufen am 9. März 2021 (englisch).
  3. Navy to Commission Amphibious Transport Dock John P. Murtha. U.S. Department of Defense, 7. Oktober 2016, abgerufen am 8. Oktober 2016 (englisch, Nummer NR-353-16).
  4. Future USS Portland (LPD 27) Launches. United States Navy, 14. Februar 2016, abgerufen am 14. Februar 2016 (englisch).
  5. Portland (LPD 27). Naval Vessel Register, abgerufen am 25. Juli 2016 (englisch).
  6. Navy to Commission Amphibious Transport Dock Ship Fort Lauderdale. Abgerufen am 4. August 2022 (amerikanisches Englisch).
  7. Fabrication Begins on Amphibious Assault Ship Richard M. McCool, Jr. U.S. Navy, 30. Juli 2018, abgerufen am 3. August 2018 (englisch, ID).
  8. Foudre (Memento vom 4. Januar 2015 im Internet Archive) bei netmarine (französisch)
  9. Siroco (Memento vom 1. Juli 2014 im Internet Archive) bei netmarine (französisch)