Dominamühle
Die Dominamühle, auch als Obermühle oder Ölmühle bezeichnet, ist eine denkmalgeschützte ehemalige Wassermühle im Ortsteil Althaldensleben der Stadt Haldensleben in Sachsen-Anhalt.
Lage
BearbeitenDie ehemalige Mühle befindet sich an der Adresse Thomas-Müntzer-Straße 1, westlich des Klosters Althaldensleben. Westlich der Mühle erstreckt sich der bereits zum Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg gehörende Schwanenteich. Rund 200 Meter in ostwärtiger Richtung (entlang dem Verlauf des früheren Mühlenbebers) liegt die Untermühle.
Architektur und Geschichte
BearbeitenDie Mühle war eine von sieben zum Kloster Althaldensleben gehörenden Mühlen. Nach einer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde sie Anfang des 18. Jahrhunderts wieder aufgebaut.
Die heutige zweigeschossige Mühle war im Jahr 1790[1] im Stil des Barock errichtet und durch die von der Beber abzweigende, künstlich geschaffene Mühlenbeber betrieben worden. Das Erdgeschoss ist in massiver Bauweise aus Grauwacke-Bruchsteinen gebaut. Das Obergeschoss wurde in Fachwerkbauweise unter Verwendung von Eichenholz erstellt. Die Gefache sind mit Ziegeln ausgemauert. Bedeckt ist der Bau von einem hohen Krüppelwalmdach.
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Mühle als Getreidemühle betrieben. Die Erträge flossen an die Klosteräbtissin, die auch als Domina bezeichnet wurde, woraus sich der Name der Mühle ergibt. Johann Gottlob Nathusius übernahm dann die Mühle und ließ sie zur Ölmühle umbauen. Das Mühlrad war oberschlächtig angelegt. Als Mühle war die Anlage bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in Betrieb.
Die Mühle verfiel dann. Der Rat der Stadt Haldensleben fasste den Beschluss, keine Investitionen zum Erhalt der Anlage vorzunehmen. Ab 1978 bemühte sich Hartmut Neumann darum, die Mühle zum Wohnhaus umzubauen. Heute ist das Gebäude saniert und wird als Wohnhaus genutzt. Seit 2020 bemühen sich neue Eigentümer darum das Interieur wieder mit Lehmputz in einen ursprünglicheren Zustand zurückzuversetzen.
Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist die Mühle unter der Erfassungsnummer 094 84395 als Baudenkmal eingetragen.[2]
Literatur
Bearbeiten- Folkhard Cremer: Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 15.
- Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 10.1, Ohrekreis (I) – Altkreis Haldensleben, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag Petersberg 2005, ISBN 3-86568-011-9, Seite 135.
- Hahaldesleve – Haldensleben, Historischer Rundgang Althaldensleben, Herausgeber: Ortschronisten Althaldensleben 2006, Seite 16.
- Meilensteine in der Geschichte von Althaldensleben 1966–2016, Herausgeber: Ortschronisten Althaldensleben, Althaldensleben 2016, Seite 13.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 10.1, Ohrekreis (I) - Altkreis Haldensleben, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag Petersberg 2005, ISBN 3-86568-011-9, Seite 135
- ↑ Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. März 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 320 f. ( des vom 11. Januar 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Koordinaten: 52° 15′ 45,5″ N, 11° 25′ 5,2″ O