Satz von Donsker
Der Satz von Donsker ist ein fundamentaler Satz aus der Stochastik, genauer aus der Theorie der stochastischen Prozesse. Er ist die funktionale Variante des zentralen Grenzwertsatzes und ist deshalb auch unter dem Namen Funktionaler Grenzwertsatz und Donskersches Invarianzprinzip bekannt.
Der Satz begründet die Existenz des Wiener-Maßes bzw. der Brownschen Bewegung. Er bietet zugleich eine Konstruktionsmöglichkeit mittels Zufallsvariablen im Skorochod-Raum . Der Satz wurde 1952 vom amerikanischen Mathematiker Monroe D. Donsker bewiesen.[1][2]
Aussage
BearbeitenSeien der Raum der reellen stetigen Funktionen auf dem Intervall und die borelsche σ-Algebra auf . Weiter seien ein Wahrscheinlichkeitsraum und unabhängig und identisch verteilte reellwertige Zufallsvariablen darauf, sodass und für alle gilt. Betrachte die Irrfahrt mit und konstruiere die Zufallsvariable für , wobei die Abrundungsfunktion darstellt.[3] Die Zufallsvariable ist die stückweise lineare Interpolation der Irrfahrt mit diskreten Punkten für .
Sei nun der Raum der Wahrscheinlichkeitsmaße auf und bezeichne mit das Bildmaß . Dann konvergiert schwach gegen das Wiener-Maß, wenn .[4] Mit anderen Worten konvergiert in Verteilung gegen einen Standard-Wiener-Prozess , wenn .
Erläuterungen
Bearbeiten- Da der Satz keine zugrundeliegende Verteilung an die voraussetzt (nur dass diese unabhängig und identisch verteilte Zufallsvariablen sind), spricht man vom Donskerschen Invarianzprinzip.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Monroe D. Donsker: An invariant principle for certain probability limit theorems. In: Amer. Math. Soc. (Hrsg.): Memoirs of the Amer. Math. Soc. Band 6, 1951, S. 1–10.
- ↑ Ethan Schondorf: The Wiener Measure And Donsker's Invariance Principle. (PDF) Abgerufen am 20. April 2021.
- ↑ Würde man nun fixieren und lässt , so ist man im asymptotischen Regime des zentralen Grenzwertsatzes.
- ↑ Albert Nikolajewitsch Schirjajew: Probability Theory III: Stochastic Calculus. Hrsg.: Springer. Deutschland 1998, ISBN 3-662-03641-X, S. 12.