Dorfkirche Floh

Kirchengebäude in Floh-Seligenthal, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen

Die evangelische Dorfkirche Floh ist eine barocke Saalkirche im Ortsteil Floh der Gemeinde Floh-Seligenthal im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen. Sie gehört zur Kirchengemeinde Floh-Seligenthal in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Dorfkirche Floh

Geschichte und Architektur

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Die Kirche wurde 1711 anstelle eines offenbar hölzernen Vorgängerbauwerks in Hanglage aus Sandstein erbaut. Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1953/1954 (außen) und 1987 (innen), Das Bauwerk ist eine Saalkirche mit dreiseitig geschlossenem Chor und einem Dachturm an der Westseite mit geschweifter Haube und Laterne. Die spitzbogigen Fenster sind mit gotisierendem Fischblasen-Maßwerk gestaltet. Über dem mit einem Dreieckgiebel bekrönten und mit Pilastern eingefassten Portal ist das farbig gefasste Ehewappen des Landgrafen Carl von Hessen-Kassel (1670–1730) und seiner Ehefrau Amalia angebracht.

 
Innenansicht

Das Innere wird durch ein hölzernes Muldengewölbe geschlossen und von zweigeschossigen dreiseitigen Emporen eingefasst. Diese Kirche ist einer der wenigen Fälle, wo ein sich über die ganze Breite des Kirchenraums erstreckendes Gewölbe im Widerspruch zu der Gliederung in drei Schiffe durch die bis zur Decke ragenden Emporenpfeiler steht. Der Raumeindruck ist geprägt durch die in Blau gehaltene ornamentale Emporenbemalung und den Wolkenhimmel, der in den Jahren 1953/1954 unter weitgehender Berücksichtigung restauratorischer Befunde gestaltet wurde.

Ausstattung

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Im Chor stehen ein Taufstein aus Sandstein, ein Tischaltar auf fünf Balustern aus dem Jahr 1712 aus Sandstein und eine hölzerne Kanzel in einer axialen Anordnung, wie sie für den Typus der nach dem baufreudigen Landesherrn benannten Karlskirchen üblich war. Die über einem Sakristeieinbau angeordnete Kanzel ist mit dem hessischen Wappen im Brüstungsfeld, der Schalldeckel mit einem Pelikan bekrönt. Das an den Chorwänden umlaufende Gestühl war einst teilweise den Berggewerken vorbehalten und ist durch ein am Zugang angebrachtes Bergmannwappen dafür kenntlich gemacht, welches von zwei Bergleuten aus Blech mit der Jahreszahl 1766 gehalten wird.

 
Orgel

Die Orgel mit Rokoko-Prospekt ist ein Werk von Johann-Markus Oestreich aus dem Jahr 1789. Sie hat 26 Register auf zwei Manualen und Pedal. Ein Umbau erfolgte durch August Hilpert im 19. Jahrhundert. Eine Restaurierung wurde 2009 durch die Firma Orgelbau Waltershausen vorgenommen. Die Disposition lautet:[1]

I Hauptwerk C–d3
Quintatön 16′
Principal 08′
Gemshorn 08′
Gedackt 08′
Viola di Gamba 08′
Octave 04′
Spitzflöte 04′
Lieblich Gedackt 04′
Quinte 223
Octave 02′
Mixtur IV
Cimbel III
Trompete 08′
II Oberwerk C–d3
Salicional 8′
Flauto Traverso 8′
Quintatön 8′
Principal 4′
Flauto Dolce 4′
Flageolet 2′
Quinte 113
Mixtur III 1′
Pedal C–d1
Subbaß 16′
Violon 16′
Principalbaß 08′
Choralbaß 04′
Posaune 16′

Literatur

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  • Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6, S. 411.
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Commons: Church Floh (Floh-Seligenthal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 6. Januar 2020.

Koordinaten: 50° 45′ 11,9″ N, 10° 28′ 43,9″ O