Dorfkirche Wartin

Kirchengebäude im Ortsteil Wartin von Casekow im Landkreis Uckermark in Brandenburg

Die evangelische Dorfkirche Wartin ist eine gotische Saalkirche im Ortsteil Wartin von Casekow im Landkreis Uckermark in Brandenburg. Sie gehört zur Kirchengemeinde Blumberg im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.

Dorfkirche Wartin
Ansicht von Süden

Geschichte und Architektur

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Die Kirche ist ein flachgedeckter rechteckiger Feldsteinbau aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mit einem etwas breiteren Westturm, der von einem verbretterten Aufsatz mit schlanker Helmspitze von 1699 bekrönt ist. Der Turm wurde in den Jahren 1994–1998 renoviert. Im Norden ist die Sakristei aus Backstein mit einem Blendengiebel des 15. Jahrhunderts angebaut. Im Süden befindet sich eine Vorhalle mit einer Treppe zur Patronatsloge aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Im Jahr 1853 wurden die Fenster spitzbogig vergrößert und der Ostgiebel in Backstein erneuert. Über dem dreifach gestuften Westportal sind drei flache Rundbogenblenden aus Feldstein angeordnet, in Höhe der Traufkante des Schiffs ist ein Rücksprung im Westturmmauerwerk zu finden. Das Bauwerk wurde im Innern 1968 und 2003–2005 restauriert, die Westempore stammt von 1865.

Ausstattung

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Hauptstück der Ausstattung ist ein stattlicher hölzerner Kanzelaltar aus dem Jahr 1715, der vermutlich aus der Stettiner Werkstatt Rosenberg stammt. Seitlich der mit Engelsköpfen und Voluten an den Korbkanten geschmückten Kanzel sind je zwei Säulen angeordnet, die ein Gebälk mit Segmentgiebel tragen und von Schnitzwangen gerahmt werden. Der Altar ist mit Wolkenkranz, Strahlenglorie und Puttenköpfen bekrönt. Die Altarschranke ist mit reicher durchbrochener Schnitzerei versehen. Ein fast lebensgroßer, aufrecht auf einer kleinen Wolke stehender Taufengel stammt von 1708. Vom Patronatsgestühl ist ein Aufsatz mit reicher Akanthusschnitzerei erhalten.

Ein silbervergoldeter Kelch mit Patene wurde 1734 geschaffen. Eine Tafel mit Bibeltext und eine Wappentafel stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.[1]

Die Orgel ist ein Werk von Joachim Wagner aus dem Jahr 1744 mit neun Registern auf einem Manual und Pedal. Der Prospekt wurde vom ortsansässigen Orgelbauer Christian Friedrich Voigt geschaffen und ist von Posaunenengeln und Wappen bekrönt. Die Orgel wurde 1853 in der Disposition geändert und 1909 durch Barnim Grüneberg erweitert. Eine Restaurierung durch die Firma Schuke Orgelbau wurde 2002 vorgenommen. 2021 sind weitere Maßnahmen zu einer möglichen Rekonstruktion der Wagner-Disposition vorgesehen. Die Disposition lautet:[2]

I Manual C–c3
Principal 8′
Gedackt 8′
Salicional 8′
Principal 4′
Flöte 4′
Quinte 223
Octave 2′
Cornet III D
Pedal C–h0
Subbass 16′
  • Sonstige Register: Calcant (Zimbelstern und Trompetenengel sind als Züge nicht mehr vorhanden)
  • Koppeln: Pedalcoppel

Literatur

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  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 1141.
  • Jenny Hüttenrauch und Uta Maria Bräuer, Schloss Wartin, Berlin 2014, 2. veränderte Aufl. (= Schlösser und Gärten der Mark, H. 135, hrsg. Sibylle Badstübner-Gröger, Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark)
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Commons: Dorfkirche Wartin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Heinrich Trost, Beate Becker, Horst Büttner, Ilse Schröder, Christa Stepansky: Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Bezirk Frankfurt/Oder. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1980, S. 49.
  2. Casekow / Wartin – Dorfkirche – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 18. September 2022 (deutsch).

Koordinaten: 53° 15′ 4,3″ N, 14° 9′ 24,2″ O