Downica

Ortschaft in der Gmina Złotów (Landgemeinde Flatow) im Powiat Złotowski (Flatower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen

Downica (deutsch Adlig Landeck) ist eine Ortschaft in der Gmina Złotów (Landgemeinde Flatow) im Powiat Złotowski (Flatower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Geographische Lage

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Die Ortschaft liegt im Netzedistrikt in Westpreußen, an der Einmündung der Dobrinka (Debrzynka) in die Küddow (Gwda), etwa sieben Kilometer östlich der Stadt Ratzebuhr (Okonek).

Geschichte

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Adlig Landeck (Adl. Landeck), an der Einmündung der Dobrinka in die Küddow, südlicher Nachbarort von Landeck in Westpreußen, östlich der Stadt Ratzebuhr, auf einer historischen Landkarte des 19. Jahrhunderts

Das Dorf Adlig Landeck erhielt seinen Namen zur Unterscheidung von der benachbarten, aber bereits im Kreis Schlochau gelegenen damaligen Stadt Landeck, bei der die drei Landschaften Pommern, Pommerellen und Großpolen aneinandergrenzten.[1]

Das Dorf mit einem großen Forstrevier hatte früher zur Herrschaft Radawnitz gehört; Besitzer der Domäne Landeck, zu der außer Adlig Landeck noch das Vorwerk Bergelau gehörte, war um 1864 ein Dr. Strousberg.[1] Im 19. Jahrhundert unterstand die örtliche Gerichtsbarkeit dem Patrimonial-Kreisgericht Flatow.[2][3]

Im Jahr 1896 befand sich der Forstgutsbezirk Adlig Landeck im Besitz des Fiskus und wurde von dem Administrator Godbersen verwaltet.[4] Am 1. April 1927 betrug die Flächengröße des Forstbezirks Landeck 1669 Hektar, und 1925 wohnten in dem Forstrevier fünf Personen.[5]

Um 1930 war das Gemeindegebiet von Adlig Landeck 20,2 Quadratkilometer groß. Innerhalb der Gemeindegrenze standen insgesamt 45 bewohnte Wohnhäuser an drei verschiedenen Wohnplätzen:[6]

  1. Adlig Landeck
  2. Bergriege
  3. Forsthaus Bischoffsheide

Adlig Landeck war bis 1945 eine Landgemeinde im Landkreis Flatow und Sitz eines Amtsbezirks. Mit dem Kreis Flatow gehörte die Gemeinde Radawnitz bis zum Inkrafttreten des Versailler Vertrags 1920 nach dem Ersten Weltkrieg zur Provinz Westpreußen, danach zur Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen und seit deren Auflösung im Rahmen der Verwaltungsreform vom 1. Oktober 1938 zur Provinz Pommern.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Ende Januar/Anfang Februar 1945 von der Roten Armee besetzt. Kurz danach wurde Adlig Landeck zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Das Dorf wurde unter dem Namen Downica verwaltet. Soweit die einheimischen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der polnischen Administration enteignet und über die Oder nach Westen vertrieben.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Dorf und Vorwerk, mit mehreren Tuch-Fabriken, an der Grenze zu Pommern, 24 Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen[7]
1818 250 adliges Dorf, zur Herrschaft Radawnitz gehörig[8]
1852 406 Dorf[9]
1864 570 Dorf, darunter 550 Evangelische und 16 Katholiken[10]
1885 375 am 1. Dezember, darunter 373 Evangelische sowie eine katholische und eine jüdische Person[11]
1910 338 am 1. Dezember, davon 332 Evangelische und sechs Katholiken; keine Einwohner mit polnischer Muttersprache[12]
1925 290 darunter 282 Evangelische und acht Katholiken[6][13]
1933 378 [13]
1939 350 [13]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Landeck.[14][15]

Literatur

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  • Adlig Landeck, Dorf und Forstbezirk, Kreis Flatow, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
  • Manfred Vollack: Das Flatower Land. Ein Bildband unserer grenzmärkischen Heimat. Heimatkreisausschuss für den Kreis Flatow, Gifhorn 1989.
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Der Kreis Flatow. In seinen gesammten Beziehungen dargestellt. Lambeck, Thorn 1867, S. 288–289 (books.google.de).
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Einzelnachweise

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  1. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Der Kreis Flatow. In seinen gesammten Beziehungen dargestellt. Lambeck, Thorn 1867, S. 288–289 (books.google.de).
  2. W. F. C. Starke: Justiz-Verwaltungs-Statistik des Preussischen Staats, Teil I (Provinzen Preußen, Posen, Pommern und Schlesien), Heymann, Berlin 1839, S. 161, Nr. 158 (books.google.de)
  3. Achilles Caesar von Vegesack: Westpreußisches Proinzialrecht, Band 1, Verlag Fr. Sam. Gerhard, Danzig 1845, S. 25–26 (books.google.de).
  4. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 178, linke Spalte (books.google.de).
  5. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 405 (books.google.de).
  6. a b Die Gemeinde Adlig Landeck im ehemaligen Kreis Flatow in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  7. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 126 (books.google.de).
  8. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 59, Ziffer 267 (books.google.de).
  9. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 332 (books.google.de)
  10. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschafts-Verzeichnis: Kreis Flatow, S. 8–9, Ziffer 100 (books.google.de).
  11. Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band II: Provinz Westpreußen, Berlin 1887, S. 168–169, Ziffer 50 (books.google.de).
  12. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 4. Kreis Flatow, S. 20–21, Ziffer 51 (books.google.de).
  13. a b c Michael Rademacher: Flatow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  14. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 501–502 (books.google.de).
  15. Königliches Konsistorium der Provinz Westpreußen (Hrsg.): Pfarr-Almanach der Provinz Westpreußen, Danzig 1897, S. 84 (books.google.de)

Koordinaten: 53° 32′ N, 16° 57′ O