Doydirhynchus austriacus

Art der Gattung Doydirhynchus

Doydirhynchus austriacus ist eine Rüsselkäferart aus der Familie Nemonychidae und der Überfamilie Curculionoidea.

Doydirhynchus austriacus

Doydirhynchus austriacus

Systematik
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Nemonychidae
Unterfamilie: Cimberidinae
Gattung: Doydirhynchus
Art: Doydirhynchus austriacus
Wissenschaftlicher Name
Doydirhynchus austriacus
(Olivier, 1807)
Käfer im April auf Birkenblatt in der Nähe von Kiefern in der Schwetzinger Hardt

Merkmale

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Der Käfer ist 3,3 bis 4,7 Millimeter lang. Er ist farblich sehr variabel, von hell rotbraun bis schwarz gefärbt, oft die Unterseite dunkler als die Oberseite. Auch bei dunkel gefärbten Exemplaren ist aber zumindest die Geißel der Antennen braun. Der Körper ist langgestreckt mit parallelseitigen Flügeldecken und deutlich schmälerem Halsschild, der aber breiter als lang (quer) ist. Die gesamte Körperoberfläche ist ziemlich dicht mit anliegenden, weißen Haaren bedeckt, durch die aber die Grundfarbe deutlich erkennbar bleibt. Die ganze Körperoberfläche ist etwas glänzend und grob punktiert, wobei der Halsschild schwächer punktiert ist als die Flügeldecken. Der Kopf trägt halbkugelig vorstehende Augen und einen ziemlich langen, runden Rüssel, der länger ist als der Halsschild und sowohl an der Basis wie zur Spitze hin etwas erweitert. Die langen und dünnen Antennen sind beim Männchen kurz vor der Rüsselmitte, beim Weibchen im basalen Drittel eingelenkt.

Lebensweise

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Die Art ist an Kiefern (Gattung Pinus) gebunden. Nach den meisten Angaben ist sie monophag an der Waldkiefer (Pinus sylvestris), selten werden aber auch Aleppo-Kiefer, See-Kiefer und Aufrechte Bergkiefer als Wirtspflanze genannt[1]. Möglicherweise besteht eine besondere Bindung an wärmebegünstigte Standorte und einzeln oder am Waldrand stehende Bäume[2], dies wird aber auch bestritten bzw. als Artefakt erklärt (leichtere Zugänglichkeit für Sammler). Die Larve entwickelt sich in den Strobili, den männlichen, zapfenartigen "Blütenkätzchen" der Kiefer und ernährt sich ausschließlich von den Pollenkörnern. Die Entwicklungszeit entspricht der Blütezeit der Kiefer und ist entsprechend kurz. Die ausgewachsenen Larven lassen sich zu Boden fallen, wo sie sich verpuppen. Die adulten Käfer sind von April bis Juni zu beobachten.

Verbreitung

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Die Art ist weit verbreitet, gilt aber meist als selten. Sie lebt in ganz Europa, nördlich bis Südskandinavien, außerdem in Nordafrika nördlich der Sahara und in Kleinasien. Sie kommt in Deutschland überall vor, soll aber in Südwestdeutschland häufiger sein. In Baden-Württemberg gilt sie als mäßig häufig, mit Verbreitungsschwerpunkt in der Rheinebene. In Teilen Norddeutschlands ist sie selten, so gilt sie in Sachsen-Anhalt als vom Aussterben bedroht[3].

Gefährdung

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Die Art gilt in Deutschland als ungefährdet.[4]

  • Lothar Dieckmann (1974): Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Coleoptera - Curculionidae (Rhinomacerinae, Rhynchitinae, Attelabinae, Apoderinae). Beiträge zur Entomologie: Beiträge zur Insektenfauna der DDR Bd. 24: 5–54, doi:10.21248/contrib.entomol.24.1-4.5-54.
  • Hans Gonget: The Nemonychidae, Anthribidae and Attelabidae (Coleoptera) of Northern Europe. Fauna Entomologica Scandinavica, Vol. 38. Brill Academic Publishers (Leiden).
  • Joachim Rheinheimer & Michael Hassler (2010): Die Rüsselkäfer Baden-Württembergs. Verlag Regionalkultur, ISBN 978-3-89735-608-5.

Einzelnachweise

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  1. G. Kuschel (1993): The Palaearctic Nemonychidae (Coleoptera: Curculionoidea). Annales de la Société entomologique de France Vol. 29: 23-46.
  2. Christoph Bayer & Herbert Winkelmann 2005: Rote Liste und Gesamtartenliste der Rüsselkäfer (Curculionoidea) von Berlin. In: Rote Listen der gefährdeten Pflanzen und Tiere von Berlin.
  3. Karla Schneider: Rote Liste der Rüsselkäfer des Landes Sachsen-Anhalt. 2. Fassung, Stand: Februar 2004. Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Band 39.
  4. Sprick, P.; Behne, L. & Maus, C. (2021): Rote Liste und Gesamtartenliste der Rüsselkäfer (i. e. S.) Deutschlands (Überfamilie Curculionoidea; exklusive Anthribidae, Scolytidae, Platypodidae). – In: Ries, M.; Balzer, S.; Gruttke, H.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 5: Wirbellose Tiere (Teil 3). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (5): 335-412
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