Drei Daseinsmerkmale
Als die drei Daseinsmerkmale (Pali: tilakkhaṇa) werden im Buddhismus – insbesondere im Theravāda – die Merkmale bezeichnet, die allen physischen und psychischen Phänomenen des Daseins innewohnen.
- anicca (Pali; Sanskrit anitya) – Alles ist vergänglich und nichts von ewigem Bestand. Alles ist dem Wandel unterworfen.
- dukkha (Pali/Sanskrit) – Alles ist dem Leiden unterworfen. Der Begriff dukkha kann auch als Unzulänglichkeit bzw. Unbefriedigendheit übersetzt werden.[1]
- anatta (Pali; Sanskrit anātman) – Alle Dinge und Phänomene existieren ohne einen unveränderlichen Wesenskern. Es gibt kein getrenntes, permanentes „Ich“ und keine ewige Seele. Alles entsteht abhängig von anderem.[1] Jeder Mensch wird etwa von seinen Eltern gezeugt und muss Nahrung zu sich nehmen, um existieren zu können.[1]
Im Mahāyāna steht – neben den universalen Gegebenheiten von Vergänglichkeit (anitya) und Nicht-Selbst (anātman) – nicht das durch das Wirken der drei Geistesgifte bedingte Leid (Dukkha) (Erste und zweite Edle Wahrheit), sondern Nirwana, als universaler Grund des Seins.[2]
Im Vajrayana sind beide Ansichten in der Lehre von den „Vier Dharma-Siegeln“ vereint: Unbeständigkeit, Leidhaftigkeit, Nicht-Selbst (Leerheit), Nirwana. Auch im Vajrayana gilt, dass ohne die vier grundlegenden Ansichten ein Lehrsystem nicht als buddhistisch bewertet werden kann.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Volker Zotz: Mit Buddha das Leben meistern. Buddhismus für Praktiker. 8. Auflage, S. 64, Rowohlt Taschenbuch Verlag: 2009.
- ↑ Thich Nhat Hanh: Das Herz von Buddhas Lehre. Verlag Herder, Freiburg i.Br. 1999, S. 25–29.