Dreieckskomposition

dreieckige Anordnung innerhalb eines Bildes

Die Dreieckskomposition (englisch triangle composition, triangular composition) ist eine Kompositionsart, bei der Personen, Tiere und Gegenstände auf einer Bildfläche ein Dreieck, manchmal auch mehrere Dreiecke bilden. Das Dreieck kann gleichseitig, gleichschenklig, spitzwinklig, stumpfwinklig oder rechtwinklig sein. Wegen der Ecken und geraden Seiten besitzt jedes Dreieck eine starke Richtungskomponente, wodurch sich eine dynamische Grundwirkung ergibt. Man findet Dreieckskompositionen in der Malerei, Grafik, Plastik, Architektur, Fotografie, im Film und Design.

Eugène Delacroix: Die Freiheit führt das Volk, 1830.

Renaissance

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Raffael: Madonna mit Jesuskind und Johannesknabe, 1507

Vor allem in der kunstgeschichtlichen Epoche der Renaissance wurde für die Darstellung religiöser Inhalte die Dreieckskomposition genutzt. Man sah in der durch die geometrische Form des Dreiecks verkörperte Klarheit, Ruhe und Harmonie[1] ein hervorragendes Symbol zur Darstellung der Dreifaltigkeit , Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, und versuchte so die spirituelle Bedeutung dieses Themas zu unterstreichen. Die Dreieckskomposition wurde so zu einem der wichtigsten christlichen Bildzeichen der damaligen Zeit.[2]

Passives Dreieck

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Zeigt das Dreieck nach oben, entsteht durch die waagerechte Basis ein ruhiger, stabiler Eindruck, weshalb es als passives Dreieck bezeichnet wird. Ein gleichseitiges oder gleichschenkliges und nicht zu hohes Dreieck verkörpert Ausgewogenheit, Harmonie, Klarheit, Ordnung, Ruhe, Sicherheit und Würde. Es kann aber auch für Strenge und Starrheit stehen. Bei einem flachen, stumpfwinkligen Dreieck verursacht die breite Basis eine schwere, besonders statische, starre Ruhe. Eine dynamische Wirkung lässt sich dennoch durch schräge oder diagonale Linien und durch Darstellung einer Bewegung realisieren. Ein gestrecktes, spitzwinkliges Dreieck strebt durch die Pfeilspitze nach oben.[3]

Aktives Dreieck

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Zeigt das Dreieck nach unten, entsteht ein dynamischer, vitaler und labiler Eindruck, weshalb es als aktives Dreieck bezeichnet wird. Dadurch, dass das Dreieck auf der Spitze steht, ist der stärkste Grad der dynamischen Wirkung erzielt. Es verkörpert Veränderung, bisweilen auch Instabilität und Dramatisches.

Schiefes Dreieck

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Ein asymmetrisches, schief liegendes Dreieck wirkt besonders unausgewogen, dabei spannend, dynamisch und labil.[4]

Literatur

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  1. Michael Klant, Josef Walch: Grundkurs Kunst 1. Sekundarstufe 2, Band 1: Malerei, Grafik, Fotografie. Schroedel Westermann, Braunschweig 2016, ISBN 978-3-507-10965-0, S. 14–15.
  2. Guschti Meyer: Sprache der Bilder. Kunst verstehen: Form, Farbe, Komposition. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 2011, ISBN 978-3-86502-280-6, S. 77, 79–81.
  3. John Alexander Parks: Kunst verstehen von A–Z. Analyse – Technik – Praxis. Stichwort: Harmonie. Dietrich Reimer Verlag GmbH, Berlin 2016. ISBN 978-3-496-01550-5, S. 44–45.
  4. Friederike Wiegand: Die Kunst des Sehens. Ein Leitfaden zur Bildbetrachtung. 2. Auflage. Daedalus Verlag Joachim Herbst, Münster 2019, ISBN 978-3-89126-283-2, S. 49.

Einzelnachweise

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  1. Schwaetzer, Harald; Hasler, Stefan; Filippi, Elena: Raffaels Sixtinische Madonna. Eine Vision im Dialog. Münster 2012, S. 95.
  2. Livia Ochmann: Komposition in der Kunst. Abgerufen am 1. Februar 2024.
  3. Andreas Hurni: Bildgestaltung. Eine kurze Einführung in die Fotografie. 13. Februar 2020, abgerufen am 1. Februar 2024.
  4. Lisa Brettschneider: Bildaufbau, Bildkomposition & Bildwirkung in der Fotografie. In: WhiteWall. 10. April 2019, abgerufen am 1. Februar 2024.