Druschina

Leibgarde russischer Fürsten im Mittelalter

Druschina (russisch дружина, auch Drushína oder Drushine[1]) nennt man das persönliche Heergefolge oder die Leibgarde eines russischen Fürsten im Mittelalter.[1]

Großfürst Wladimir bei der Rast mit seinem Gefolge (Druschina), von Wiktor Wasnezow, 1848

Herausbildung

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Die Druschinas waren ursprünglich aus den Schwurgemeinschaften der Waräger entstanden, die die Flüsse Osteuropas befuhren. Im mittelalterlichen Großreich der Kiewer Rus hatte jeder Fürst seine eigene Druschina als Kriegergefolgschaft. Darüber hinaus übernahm die Druschina in Russland zahlreiche Funktionen der Herrschaftsausübung und Verwaltung, insbesondere die Eintreibung von Steuern, die im Westen vom Lehnssystem und vom niederen Adel ausgefüllt wurden.[2][3] Teilweise beriet der Herrscher sich mit seiner Gefolgschaft auch über Regierungs- oder Kriegspläne. Der Herrscher musste sie versorgen und sich ihr Wohlwollen erhalten.

Es gab zwei verschiedene Gefolgschaften: die ältere und die jüngere Gefolgschaft. Aus der Starschaja Druschina (Ältere Gefolgschaft = höherstehende Druschina), zu der vor allem die großen Adligen mit eigener Gefolgschaft und eigenem Landgut gehörten, wurde ab Mitte des 12. Jahrhunderts der Begriff der Bojaren üblich.[1][2][3] Die jüngere Gefolgschaft verdingte sich als Krieger für den Fürsten und wurde dafür von diesem weiter versorgt. Die Gefolgschaft des Fürsten konnte sich bei größeren Feldzügen um das Aufgebot aller freien Männer, der sogenannten Opoltschenije, erweitern. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts verschmolzen die beiden Begriffe immer mehr. Die Gefolgschaft der Fürsten war im Frühmittelalter kein spezifisch slawisches Phänomen, sondern existierte auch in anderen Teilen Europas.

Weitere Verwendung

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Im Russischen wird eine Zusammenkunft von Personen ebenfalls Druschina genannt.[4] Ein Mitglied einer Druschina wird Druschinnik genannt.[3]

Als Druschinen wurden auch Angehörige der Druschina-Brigade des Sicherheitsdienst des Reichsführers SS bezeichnet, die aus nicht geeigneten Bewerbern im Rahmen des Unternehmens Zeppelin gebildet worden waren.[5][6]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c Artikel in Meyers großem Konversationslexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 224 Abgerufen am 18. Mai 2011
  2. a b Artikel (Memento vom 4. Mai 2013 im Webarchiv archive.today) im Kleinen enzyklopädischen Wörterbuch Brockhaus und Efron. Abgerufen am 18. Mai 2011
  3. a b c Artikel in der Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 18. Mai 2011.
  4. Artikel дружина im PONS@1@2Vorlage:Toter Link/ru.pons.eu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 18. Mai 2011.
  5. Unternehmen Zeppelin. In: Der Spiegel. Nr. 47, 1992 (online).
  6. http://members.tripod.com/~marcin_w/index-Gil.html
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Commons: Druzhina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien