Dryantilla

Gattin des römischen Usurpators Regalianus

Sulpicia Dryantilla (* ca. 210; † nach 260) war die Gattin des römischen Usurpators Regalianus im Jahr 260 n. Chr.

Antoninian Dryantillas

Dryantilla ist nur durch ihre Münzen bekannt geworden, in literarischen Quellen blieb sie unerwähnt. Trotzdem gestatten epigraphische Zeugnisse eine Rekonstruktion ihrer Zugehörigkeit zur Reichselite durch die Abstammung von einer vermögenden und angesehenen senatorischen Familie aus Lykien, die weite Verzweigungen über das gesamte Reich besaß.

Eine umfangreiche und komplexe genealogische Inschrift auf einem Heroon im lykischen Oinoanda nennt Gaius Sulpicius Iustus, Prokonsul von Lycia et Pamphylia in severischer Zeit, sowie dessen Bruder Gaius Sulpicius Pollio, Legat des Iustus in der Provinz und Arvalbruder. Sie waren die Söhne einer Claudia Dryantilla und eines Sulpicius Pollio, und einer der beiden Männer ist als Vater der wohl etwa um 210 geborenen Dryantilla anzusehen, die – wie es so oft der Fall war – nach ihrer Großmutter benannt worden sein wird. Dryantillas Tante Sulpicia Agrippina, die Schwester der Sulpicii Iustus und Pollio, war mit einem Konsul des Jahres 193 verheiratet, Quintus Pompeius Sosius Falco.

Literatur

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  • G. Dembski, H. Winter, B. Woytek: Regalianus und Dryantilla. Historischer Hintergrund, numismatische Evidenz, Forschungsgeschichte (Moneta Imperii Romani 43 – Neubearbeitung). In: M. Alram, F. Schmidt-Dick (Hrsg.): Numismata Carnuntina. Forschungen und Material. Wien 2007, ISBN 978-3-7001-3821-1, S. 523–596 (Die Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich. Abteilung III: Niederösterreich. Band 2: Die antiken Fundmünzen im Museum Carnuntinum).
  • Prosopographia Imperii Romani (PIR²) S 1028
  • M. Schmidt-Neke: Überlegungen zur Prägung für römische Kaiserinnen: der Fall Dryantilla In: A. Ramaj (Hrsg.): Poeta nascitur, historicus fit – ad honorem Zef Mirdita. St. Gallen, Zagreb 2013. ISBN 978-3-9524201-0-2, S. 71–84.