Unter der Dunbar-Zahl (englisch Dunbar’s number) versteht man die theoretische „kognitive Grenze“ der Anzahl an Menschen, mit denen eine Einzelperson soziale Beziehungen unterhalten kann. Das Konzept wurde vom Psychologen Robin Dunbar entwickelt. Die Dunbar-Zahl beschreibt die Anzahl der Personen, von denen jemand die Namen und die wesentlichen Beziehungen untereinander kennen kann.

Dunbar sieht die Anzahl als Eigenschaft bzw. Funktion des Neocortex. Im Allgemeinen betrage die Dunbar-Zahl 150, wobei die Anzahl der Freunde individuell zwischen 100 und 250 schwanken könne.[1] Ob sie auch für sogenannte virtuelle soziale Netzwerke gilt, ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Erste Studien dazu bestätigen die Gültigkeit auch für diesen Bereich.[2]

Eine Replikation von Dunbars Analyse mit einem größeren Datensatz und aktualisierten vergleichenden statistischen Methoden hat Dunbars Zahl allerdings in Frage gestellt. Sie zeigte, dass das 95%-Konfidenzintervall um die Schätzung der maximalen menschlichen Gruppengröße viel zu groß ist (4–520 bzw. 2–336), um eine kognitive Grenze zu spezifizieren.[3]

Literatur

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  • R. I. M. Dunbar: Coevolution of neocortical size, group size and language in humans. In: Behavioral and Brain Sciences. Band 16, 1993, S. 681, doi:10.1017/S0140525X00032325.
  • J. Saramaki, E. A. Leicht, E. Lopez, S. G. B. Roberts, F. Reed-Tsochas, R. I. M. Dunbar: Persistence of social signatures in human communication. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 111, 2014, S. 942, doi:10.1073/pnas.1308540110.
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Einzelnachweise

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  1. Holger Dambeck: Soziale Netzwerke: Neue Freunde verdrängen alte Freunde. In: Spiegel Online. 7. Januar 2014, abgerufen am 7. Januar 2014.
  2. Werner Stangl: Dunbar-Zahl. In: Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. 10. Juli 2018, abgerufen am 10. Juli 2018.
  3. P. Lindenfors, A. Wartel, J. Lind: ‘Dunbar's number’ deconstructed. In: Biology Letters. Band 17, Nr. 20210158, 2021, doi:10.1098/rsbl.2021.0158 (royalsocietypublishing.org).