Dunkelkehl-Schattenkolibri

Art der Gattung Phaethornis

Der Dunkelkehl-Schattenkolibri (Phaethornis squalidus) oder Schwarzkehleremit ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die endemisch in Brasilien ist. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (Least Concern) eingeschätzt.

Dunkelkehl-Schattenkolibri

Dunkelkehl-Schattenkolibri

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Unterfamilie: Eremiten (Phaethornithinae)
Gattung: Schattenkolibris (Phaethornis)
Art: Dunkelkehl-Schattenkolibri
Wissenschaftlicher Name
Phaethornis squalidus
(Temminck, 1822)

Merkmale

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Der Dunkelkehl-Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 10,0 bis 12,5 cm bei einem Gewicht von ca. 2,5 bis 3,5 g.[1] Die Oberseite ist dunkel bronzegrün, der Oberkopf schwärzlich mit rostfarbenen Federsäumen. Die Unterseite ist schmutzig rostfarben. Die schwärzliche Kehle wirkt schuppig. Die Ohrdecken sind schwarzbraun, die Überaugen- und Bartstreifen weißlich ocker. Die Flügel sind schwärzlich purpurn. Die Unterschwanzdecken haben schmutzig ockerfarbene, die Oberschwanzdecken rostrote Säume. Die schwärzlich grünen Schwanzfedern haben eine breite schwärzliche subterminale Binde. Das äußere Paar der Steuerfedern hat blasse rotbraune, die übrigen haben weiße Spitzen. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel gelb mit schwarzer Spitze. Die Füße sind hornfarben.[2] Das Weibchen ist etwas blasser mit einem etwas gebogeneren Schnabel.[1]

Verhalten und Ernährung

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Der Dunkelkehl-Schattenkolibri ernährt sich wie andere Kolibris von Nektar. Ebenso ernährt er sich von kleinen Arthropoden. Sein Ernährungsverhalten ist bisher aber wenig erforscht.[1]

Lautäußerungen

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Der Gesang besteht aus komplexem Getriller mit hellen Phrasen, die er beständig in gleicher Art wiederholt. Die Phrasen variieren leicht, bestehen aber typischerweise aus wechselnden hellen Tönen und einigen mehr nasalen Lauten, die mit zwei lauten hellen Tönen enden. Sie klingen wie tsi-tiii-tsa-tsa-tsi-tschoo-tschoo. Außerdem gibt der Dunkelkehl-Schattenkolibri ein helles tsii von sich.[1]

Fortpflanzung

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Die Brutzeit ist von Oktober bis Februar. Das kegelförmige Nest baut der Dunkelkehl-Schattenkolibri an der Spitze der Innenseite von langen, herabhängenden Blättern. Das Nest ist ca. 102 mm hoch. Der Außenradius beträgt ca. 42 mm, der Innenradius ca. 23 mm und die innere Tiefe ca. 18 mm. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, die ca. 0,41 g schwer und ca. 9,0 × 14,0 mm groß sind. Die Brutdauer beträgt ca. 14 bis 16 Tage. Nach 20 bis 24 Tagen werden die Nestlinge flügge.[3]

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungsgebiet (grün) des Dunkelkehl-Schattenkolibris

Der Dunkelkehl-Schattenkolibri bevorzugt das Unterholz von feuchtem Küstenwald und dem angrenzenden Bergwald und dichte Sekundärvegetation. Berichte über sein Vorkommen gibt es von Höhenlagen ab Meeresspiegel bis 2250 Meter.[1] So kommt er in den Küstengebirgen von Espírito Santo bis Rio Grande do Sul vor.[2]

Unterarten

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Die Art gilt als monotypisch.[4] Trochilus leucophrys Nordmann, 1835[5] und Trochilus intermedius Lesson, RP, 1832[6][A 1] gelten als Synonyme.

Migration

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Das Zugverhalten des Dunkelkehl-Schattenkolibris ist bisher nicht erforscht. Es wird aber vermutet, dass er ein Standvogel ist.[1]

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Die Erstbeschreibung des Dunkelkehl-Schattenkolibris erfolgte 1822 durch Coenraad Jacob Temminck unter dem wissenschaftlichen Namen Trochilus squalidus. Die Typusexemplare hatte Temminck von Johann Natterer (1787–1843), der diese in Brasilien gesammelt hatte.[7][A 2] 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein.[8]

Der Begriff Phaethornis leitet sich aus den griechischen Wörtern φαέθων phaéthōn für „leuchtend, strahlend“ und ὄρνις órnis für „Vogel“ ab.[9] Der lateinische Artname squalidus steht für „rau, steif, dreckig“ (von squalere „grob sein“).[10] Leucophrys ist ein griechisches Wortgebilde aus λευκός leukós für „weiß“ und ὀφρύς ophrýs für „Augenbraue“.[11] Das lateinische intermedius bedeutet „dazwischen“.[12]

Literatur

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  • Christoph Hinkelmann, Guy Maxwell Kirwan, Peter Boesman: Dusky-throated Hermit (Phaethornis squalidus). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
  • Rolf Grantsau: Die Kolibris Brasiliens. Expressão e Cultura, Rio de Janeiro 1988, ISBN 978-85-208-0101-7.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Coenraad Jacob Temminck: Nouveau recueil de planches coloriées d'oiseaux: pour servir de suite et de complément aux planches enluminées de Buffon (Tafel 66, Figur 2 & Text). Band 4, Lieferung 20. Legras Imbert et Comp., Straßburg 1822 (biodiversitylibrary.org).
  • William Swainson: A Synopsis of the Birds discovered in Mexico by W. Bullock, F.L.S. and H.S. and Mr. William Bullock, jun. In: The Philosophical magazine: or Annals of chemistry, mathematics, astronomy, natural history and general science. Band 1, Nr. 85, 1827, S. 433–442 (biodiversitylibrary.org).
  • Alexander von Nordmann in Georg Adolf Erman: Kapitel I. Vögel, II. Säugethiere, III. Amphibien, IV. Fische in Reise um die Erde durch Nord-Asien und die beiden Ocean, in den Jahren 1826, 1829 und 1830. Naturhistorischer Atlas. G. Reimer, Berlin 1835, S. 1–26 (gdz.sub.uni-goettingen.de).
  • René-Primevère Lesson: Les trochilidées ou Les colibris et les oiseaux-mouches: suivis d'un index général, dans lequel sont décrites et classées méthodiquement toutes les races et espèces du genre trochilus. Lieferung 1. A. Bertrand, Paris (biodiversitylibrary.org – 1832–1833).
  • Edward Clive Dickinson, Leslie K. Overstreet, Robert Jack Dowsett, Murray Duncan Bruce: Priority! The Dating of Scientific Names in Ornithology. Aves Press Limited, Northampton 2012, ISBN 978-0-9568611-1-5.
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Commons: Dunkelkehl-Schattenkolibri (Phaethornis squalidus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Christoph Hinkelmann u. a.
  2. a b Rolf Grantsau, S. 41.
  3. Rolf Grantsau, S. 42.
  4. IOC World Bird List Hummingbirds
  5. Alexander von Nordmann (1835), S. 2, Eintrag 18.
  6. René Primevère Lesson, S. 65, Tafel 19.
  7. Coenraad Jacob Temminck, Tafel 120 & Text.
  8. William Swainson, S. 441.
  9. James A. Jobling, S. 301
  10. James A. Jobling, S. 363
  11. James A. Jobling, S. 224
  12. James A. Jobling, S. 206

Anmerkungen

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  1. Zur Publikationsgeschichte siehe Edward Clive Dickinson u. a. S. 120–121.
  2. Zur Publikationsgeschichte siehe Edward Clive Dickinson u. a. S. 153–158.