Der Terminus Dynamische Satellitengeodäsie wurde Anfang der 1960er Jahre geprägt, um die sich damals rasant entwickelnde Satellitengeodäsie fachlich zu gliedern. Das Fachgebiet untersucht die Auswirkung von verschiedensten Kräften auf die Bewegung von künstlichen Erdsatelliten und wurde anfangs auch Physikalische Satellitengeodäsie genannt. Sein Gegenstück ist die Geometrische Satellitengeodäsie (der Aufbau rein geometrischer Netze aus Richtungs- und Entfernungsmessungen ohne Analyse der Satellitenbahnen), während in den kombinierten Verfahren die Vorteile beider Methodengruppen zusammenwirken.

Methoden

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Als dynamisch-geodätische Verfahren mit Satelliten werden insbesondere verstanden:

Geschichtliche Entwicklung

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Während man bis etwa 1975 zwischen geometrischen und physikalisch-dynamischen Satellitenverfahren unterscheiden musste, kann man seit einigen Jahrzehnten auch sehr komplexe Berechnungsmodelle mit zehntausenden Parametern lösen. Zu ihnen zählen neben den Bahnelementen und ihren Änderungen, die genannten Koeffizienten des Schwerefeldes und der verwendeten Erdmodelle, die genauen Koordinaten aller Beobachtungsstationen und weitere Parameter wie etwa die langsamen Bewegungen von Kontinentalplatten.

Die erste bedeutende Kombination von geometrischen und dynamischen Modellen stellte das NNSS-System der Satellitennavigation dar. Mit präzisen Messungen des Dopplereffekts zu seinen 5–6 Dopplersatelliten waren ab 1970 Online-Genauigkeiten von etwa 30 Meter möglich waren, während großräumige Vermessungsnetze offline bereits Dezimetergenauigkeiten erreichten. Seit Anfang der 1990er-Jahre haben die Kombinationsverfahren durch die Entwicklung von GPS und GLONASS noch wesentlich an Bedeutung gewonnen, sodass heute kaum mehr zwischen geometrischer und physikalisch-dynamischer Satellitengeodäsie unterschieden wird.

Literatur

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  • Rudolf Sigl, E. Groten: Dynamische Satellitengeodäsie – Ein Überblick. DGK. Reihe A, Band 49. München 1966.
  • Manfred Schneider: Himmelsmechanik. In 4 Bänden. Band I und III. München 1995 und 1999.
  • Kurt Arnold: Satellitengeodäsie. um 1965.
  • Karl Ledersteger: ÖZV-Artikel, um 1961.
  • Günter Seeber: Satellitengeodäsie. um 1975 und 2000.
  • R. Rummel, Jürgen Müller: Berichte der Projektgruppen GRACE und GOCE. München, Wien um 2003.
  • Manfred Schneider, Chunfang Cui: Theoreme über Bewegungsintegrale und ihre Anwendung in Bahntheorien. DGK. Heft A/121. München 2005, ISBN 3-7696-8201-7 (online, PDF-Datei; 1,3 MB, 132 Seiten).
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