EUFODOS – Improved Information on Forest Structure and Damages ist ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprojekt von 8 Forschungsinstituten, Unternehmen und Universitäten sowie 7 Nutzern aus 6 europäischen Staaten.

Im Rahmen der dreijährigen Projektlaufzeit von EUFODOS (2011–2013) sollen Down Stream Services für eine effektive Waldschadensfeststellung und für eine operationelle Ableitung von Waldparametern entwickelt werden. Das Projekt wird im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union über die Programmlinie SPA.2010.1.1-01 – Stimulating the Development of Downstream GMES Services gefördert.[1]

Problemaufriss und Projektziele

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Die europäischen Wälder spielen eine wichtige Rolle sowohl für die Wirtschaft als auch zur Erhaltung hoher Umweltstandards. Diese Bedeutung wird sowohl von den ökologischen als auch ökonomischen Leistungen des Waldes gesichert, der in letzter Zeit allerdings zahlreichen Belastungen ausgesetzt war. Von negativem Einfluss auf den Wald sind unter anderem Insektenbefall, Waldbrände, schwere Schneefälle oder Windwürfe. Die lokalen oder regionalen Behörden müssen auf diese Ereignisse schnell reagieren. Sie benötigen daher rasche und genaue Informationen, um das Ausmaß des Schadens festzustellen. Mit diesen Informationen sind sie in der Lage, die geeigneten Gegenmaßnahmen zu treffen und im Rahmen ihrer Planungstätigkeit ein effizientes und nachhaltiges Waldmanagement zu gewährleisten. Zu diesem Zweck werden im EUFODOS-Projekt fernerkundungsbasierte Technologien nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft eingesetzt. Die verwendeten Satelliten-[2] als auch Laserscandaten[3][4] ermöglichen eine kostengünstige, zeitgerechte und umfassende Datenerfassung zur Erkennung möglicher Schäden oder zur Ableitung von Waldstrukturen.

Das Europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus (früher GMES genannt)[5] stellt Forschungsmittel sowie Daten für die Entwicklung von Dienstleistungen in unterschiedlichen umweltrelevanten Aufgabengebieten zur Verfügung, unter anderem in den Bereichen Klimawandel und Sicherheit, wobei die Datenverfügbarkeit voll und ganz auf die Nutzeranforderungen zugeschnitten ist.[6]

Ziele sind die Entwicklung von Services für eine effektive Waldschadensfeststellung und eine operationelle Ableitung von Waldparametern basierend auf Copernicus/GMES-Land/Wald-Core-Produkten.[7][8][9]

Konsortium, Nutzer und Nutzergemeinschaft

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Das EUFODOS-Konsortium besteht aus kommerziellen Dienstleistern und Forschungsorganisationen aus Österreich, Bulgarien, Finnland, Deutschland und Italien:

  • Joanneum Research (JR),[10] Österreich, Projekt Koordinator
  • GAF AG,[11] Deutschland
  • Technical Research Centre of Finland (VTT),[12] Finnland
  • Abteilung Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme (FeLis),[13] der Forstwissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland
  • RapidEye (RE),[14] Deutschland
  • Europäische Akademie Bozen (EURAC),[15] Italien
  • Remote Sensing Application Centre (ReSAC),[16] Bulgarien
  • Umweltbundesamt GmbH,[17] Österreich

Folgende Forstbehörden und Industriepartner sind als Nutzer einbezogen:

  • Landesforstdirektion Steiermark,[18] Österreich
  • Thüringen Forst,[19] Deutschland
  • Regional Directorate of State Forests Wrocław,[20] Polen
  • Amt für Forstplanung der Autonomen Provinz Bozen Südtirol,[21] Italien
  • Executive Forest Agency,[22] Bulgarien
  • Umweltbundesamt GmbH,[23] Österreich
  • Stora Enso,[24] Finnland

Damit die Entwicklungen den Anforderungen der Nutzer entsprechen, werden im Projekt EUFODOS die Nutzer in einem Nutzerforum (User Executive Body, UEB) eingebunden. Durch die Vernetzung von Service-Entwicklern und Nutzern wird die operationelle Realisierung gewährleistet. So wurden die Anforderungen an die Produkte zu Projektbeginn von den Nutzern festgelegt und im Laufe des Projektes gemeinsam mit den Service-Entwicklern durch intensive Zusammenarbeit umgesetzt. Dieser ständige Diskussions- und Rückmeldungsprozess garantiert eine erfolgreiche Umsetzung der Services in den verschiedenen europaweiten Testgebieten.[25]

Testgebiete

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Die EUFODOS-Testgebiete befinden sich in 7 europäischen Ländern in der gemäßigten sowie in der borealen Zone.

Anwendungen und Produkte

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In EUFODOS werden sogenannte Forest Downstream Services entwickelt, die einerseits die Erfassung von Waldschäden, und andererseits die Erfassung von Waldparametern für die ökonomische Bewertung sowie die Schutzfähigkeit der Wälder zum Ziel haben. Diese Dienste werden von europäischen Forstbehörden dringend benötigt und daher im Konsortium zur operationellen Anwendung entwickelt.[26] Die produzierten regionalen Ergebnisse können zusätzlich auch zur nationalen oder internationalen Berichterstattung verwendet werden. Diese umfassen zum Beispiel Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa oder UNECE/FAO-Forest Ressource Assessment.[27] Die Verwendung von neuartigen Satelliten- oder flugzeuggetragenen Sensoren ermöglicht die Aufnahme von Daten nicht nur kostengünstiger, sondern auch in viel kürzeren Zeitintervallen. So können zum Beispiel Windwurfflächen, als georeferenzierte Karten aus Satellitenbildern abgeleitet, sehr viel schneller und kostengünstiger geliefert werden, als es bisher unter Einsatz von Hubschrauberflügen oder durch intensive Geländebegehungen erfolgte. Die Forest Downstream Services liefern den Nutzern somit aktuelle und zuverlässige Informationen über das Schadenausmaß im regionalen Maßstab.[28] Die erzeugten EUFODOS-Produkte und Services können vom Nutzer für eine ganze Reihe von Anwendungen eingesetzt werden, unter anderem sind das:[29]

  • Schadensfeststellung und Einleitung von Folgemaßnahmen: Lokalisierung und Identifizierung der Schadensgebiete, um geeignete Maßnahmen einleiten zu können, aber auch zur Unterstützung in der Berechnung von Kompensationszahlungen sowie in der Planung von Wiederaufforstungen[30][31][32]
  • Für die nachhaltige Bewirtschaftung von Schutzwäldern: Zur Unterstützung der Schutzwaldplanung, damit deren Funktion zum Schutz von Siedlungen oder Infrastruktur vor Naturgefahren gewährleistet bleibt.[33][34]
  • Die nachhaltige Bewirtschaftung von Wirtschaftswäldern: Zur Planung des Holzeinschlags oder zur logistischen Organisation von Investitionsmaßnahmen im Wirtschaftswald.[35]
  • Für die Berichterstattung: Zur Aktualisierung von Waldkarten oder Inventuren, Erstellung von regelmäßigen Berichten und statistischen Daten (z. B. die Dokumentation von Waldflächenänderungen) oder zum Aufbau von Waldschadeninformationssystemen.

Integration von 'Core Service' Information

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Ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Entwicklung der Services ist die Integration von bestehenden Informationen, wie zum Beispiel der Core Services. Diese Datenebenen aus den Projekten Geoland2 oder den GMES Initial Operations (GIO) ermöglichen eine Optimierung der Prozessabläufe. So konnte bereits im Anfangsstadium des Projektes gezeigt werden, dass durch die Verwendung dieser Information eine Verbesserung der EUFODOS-Dienstleistungen im Hinblick auf Qualität und Kostenersparnis herbeigeführt werden kann.[36]

Verbreitung der Ergebnisse

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Über die Projektergebnisse informieren regelmäßige Newsletter, die an verschiedenste Institutionen, Organisationen und potentielle Nutzer verteilt werden.[37] Diese und andere Informationen können über die Webseite des Projektes[38] abgerufen werden.

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Einzelnachweise

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  1. European Communities (2011): EUFODOS European Forest Downstream Services – Improved Information on Forest Structure and Damages. GMES Downstream Services (PDF (Memento vom 29. September 2013 im Internet Archive)).
  2. Ermert J., Dees M., Koch B. (2012): Mapping of storm damages in forests using terra TerraSAR-X image data. Proceedings of the 1st EARSeL Workshop on Temporal Analysis of Satellite Images, Mykonos, Greece, 23. – 25. Mai 2012, S. 145–152. MAPPING OF STORM DAMAGES IN FORESTS USING TERRASAR-X SAR IMAGE DATA (Memento vom 10. Juni 2015 im Internet Archive).
  3. Hirschmugl M., Gallaun H., Wack R., Granica K., Schardt M. (2013): EUFODOS: European Forest Downstream Services – Improved Information on Forest Structure and Damage. Int. Arch. Photogramm. Remote Sens. Spatial Inf. Sci., XL-1/W1, 127-131. (PDF)
  4. Schardt M. (2013): Erfassung der Beschirmung und Waldgrenze – EUFODOS. Presented at „Laserscanning – wo stehen wir?“ Eine gemeinsame Veranstaltung der Fachausschüsse „Forschung und Entwicklung“ und „Informationstechnologie“ des Österreichischen Forstvereines, des Österreichischen Walddialoges sowie des Lebensministeriums. 30. April 2013 in Wien. Archivlink (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive).
  5. Copernicus Land Monitoring Service. Archiviert vom Original am 16. Oktober 2013; abgerufen am 30. Oktober 2013.
  6. Archivlink (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive).
  7. Schardt, M. (2012): EUFODOS European Forest Downstream Services – Improved Information on Forest Structure and Damages. Presented at GMES Event – Informationstag Weltraum, 20. September 2012 in Wien Archivierte Kopie (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive).
  8. Linser S. (2013): EUFODOS at a glance. EUFODOS Newsletter Issue 10 Archivierte Kopie (Memento vom 26. September 2013 im Internet Archive).
  9. Schardt M. (2012): EUFODOS European Forest Downstream Services – Improved Information on Forest Structure and Damages. Presented at GMES Event – Informationstag Weltraum, 20. September 2012 in Vienna, Austria. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rp7.ffg.at.
  10. DIGITAL – Institut für Informations- und Kommunikationstechnologien (Memento vom 23. September 2013 im Internet Archive).
  11. http://www.gaf.de.
  12. http://www.vtt.fi/?lang=en.
  13. http://www.felis.uni-freiburg.de/?set_language=en
  14. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rapideye.com.
  15. http://www.eurac.edu.
  16. http://www.resac-bg.org/.
  17. http://www.umweltbundesamt.at/en/.
  18. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/75777002/DE/.
  19. Thüringer Landesforstverwaltung (Memento vom 26. September 2013 im Internet Archive).
  20. http://www.wroclaw.lasy.gov.pl/.
  21. http://www.provinz.bz.it/forst/.
  22. http://www.iag.bg/lang/2/index.
  23. http://www.umweltbundesamt.at/en/.
  24. http://www.storaenso.com/.
  25. Linser S. (2011): User Engagement in EUFODOS. EUFODOS Newsletter, Issue 1 (PDF (Memento vom 26. September 2013 im Internet Archive)).
  26. GMES Forest Downstream Services in Support of Regional Needs (Memento vom 27. September 2013 im Internet Archive).
  27. Schardt M., Granica K. (2012): Success Stories – Improved Information of Forest Structure and Damages. In: Discover what GMES can do for European regions and cities. Window on GMES. A GMES4Regions Publication. Special Issue November 2012. Archivlink (Memento vom 25. September 2013 im Internet Archive).
  28. Schardt M., Granica K. (2012): Success Stories – Improved Information of Forest Structure and Damages. In: Discover what GMES can do for European regions and cities. Window on GMES. A GMES4Regions Publication. Special Issue November 2012. Archivlink (Memento vom 25. September 2013 im Internet Archive).
  29. Linser S. (2013): EUFODOS at a glance. EUFODOS Newsletter Issue 10 (PDF (Memento vom 26. September 2013 im Internet Archive)).
  30. Vassilev V. (2012): EUFODOS – Successful service application in Bulgaria. EUFODOS Newsletter, Issue 8 (PDF (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive)).
  31. Vassilev V. (2012): Bulgarian Forest Agency benefits from GMES products. 1st Copernicus Newsletter. Archivlink (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive).
  32. Granica K. (2012): EUFODOS Success Story. EUFODOS Newsletter Issue 5 (PDF (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive)).
  33. Schüssler H., Granica K. (2011): EUFODOS Service Case in Austria. EUFODOS Newsletter Issue 3 Archivierte Kopie (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive).
  34. Hirschmugl M., Gallaun H., Wack R., Granica K., Schardt M. (2013): EUFODOS: European Forest Downstream Services – Improved Information on Forest Structure and Damage. Int. Arch. Photogramm. Remote Sens. Spatial Inf. Sci., XL-1/W1, 127–131. http://www.int-arch-photogramm-remote-sens-spatial-inf-sci.net/XL-1-W1/127/2013/isprsarchives-XL-1-W1-127-2013.pdf
  35. Astola H., Häme T., Ahola H., Susila, P. (2012): EUFODOS – Assessing Forest Structural Parameters in Finland. EUFODOS Newsletter, Issue 6 (PDF (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive)).
  36. Schardt M., Granica K. (2012): Success Stories – Improved Information of Forest Structure and Damages. In: Discover what GMES can do for European regions and cities. Window on GMES. A GMES4Regions Publication. Special Issue November 2012. Archivlink (Memento vom 25. September 2013 im Internet Archive).
  37. Linser S. (2011): User Engagement in EUFODOS. EUFODOS Newsletter, Issue 1 (PDF (Memento vom 26. September 2013 im Internet Archive)).
  38. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eufodos.info.