Ebenhof (Rügland)
Ebenhof ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet von Rügland im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
BearbeitenDie Einöde befand sich inmitten des Ebenwaldes auf einer Höhe von 467 m ü. NHN. Neben dem Hof gehörten noch drei Nebengebäude dazu. Unmittelbar westlich gab es einen kleinen Weiher, den es heute noch gibt. 500 Meter südlich fällt die Ebenleiten gegen das Mettlachbachtal hin ab. Die Gemarkung Ebenhof hatte eine Fläche von knapp 100 ha. Etwa die Hälfte machte das Acker- und Weideland aus. Die zwei Waldgebiete, die sich östlich bzw. nordwestlich daran anschlossen, hatten insgesamt eine Fläche von 44 ha. Die Flur Ebenleiten gehörte zur Gemarkung Ruppersdorf.[1]
Geschichte
BearbeitenIm Jahre 1242 wurde der Ort als „Zu der Eben“ erstmals urkundlich erwähnt. In dieser Urkunde besiegelten Ludwig und Albert von der Hohenlohe die Übergabe ihrer Güter in diesem und in weiteren Orten an das Kloster Heilsbronn.[2] 1395 kaufte das Kloster drei Tagwerk Wiesen dazu und betrieb dort eine Schäferei. Während des Dreißigjährigen Krieges kam der Hof an die Erben des Grafen Heinrich von Solms, verödete aber noch in den Kriegswirren.[3] Das Anwesen kam in Anschluss in Besitz der Herren von Crailsheim.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ebenhof ein Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Der Ganzhof hatte das Rittergut Rügland der Herren von Crailsheim als Grundherrn.[4][5] Im Geographischen, statistisch-topographischen Lexikon von Franken (1799) wurde – wahrscheinlich irrtümlicherweise – als Grundherr des Anwesens die Deutschordenskommende Virnsberg angegeben.[6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Ebenhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Rügland und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Rügland zugeordnet.[8] In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand das Anwesen von 1820 bis 1848 dem Patrimonialgericht Rügland. Nach 1904 wurde Ebenhof in den amtlichen Verzeichnissen nicht mehr aufgelistet.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1836 | 1840 | 1852 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 |
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Einwohner | 10 | 15 | 10 | 20 | 8 | 7 | 6 | 5 |
Häuser[9] | 2 | 1 | 2 | 2 | 1 | 1 | ||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] |
Religion
BearbeitenDer Ort war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und ursprünglich nach St. Laurentius gepfarrt.[4] Ab 1839 ist die Pfarrei St. Margaretha zuständig.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Ebenhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 666 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 327 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblink
BearbeitenFußnoten
Bearbeiten- ↑ Ebenhof im BayernAtlas
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 1, S. 61 f.
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 2, S. 327.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 850.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Ebenhof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 17 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Bd. 1, Sp. 666.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 1007.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 961.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 und 1852 als Häuser sowie 1836, 1885 und 1900 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 20 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 137.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 44 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Brügel’sche Officin, Ansbach 1856, OCLC 635005088, S. 53 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 986, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1151, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1091 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1156 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 24′ 18,6″ N, 10° 33′ 12,3″ O