Ebenholzstatuetten von Amenophis III. und seiner Gemahlin Teje
Die Ebenholzstatuetten von Amenophis III. und seine Gemahlin Teje sind ein Beispiel königlicher Plastik der ägyptischen Sammlung des Roemer- und Pelizaeus-Museums in Hildesheim. Die geschnitzten Figürchen stammen aus der 18. Dynastie, Neues Reich um 1350 v. Chr. (Inventarnummern: PM 53a/53b).
Fundort
BearbeitenWilhelm Pelizaeus erwarb die Statuetten aus Ebenholz mit Vergoldungsresten im Kunsthandel von Kairo vor 1907. Seit der Überstellung der Schenkung im Jahre 1909 befinden sie sich in Hildesheim. Sie wurden von Wilhelm Pelizaeus gemeinsam mit dem beschrifteten Fragment Inventarnummer: PM53 c (ein Holzfragment mit dem Thronnamen Amenophis III.) und der Statuette Inventarnummer: PM54 (Statuette eines Prinzen aus der Zeit Amenophis III/IV.) erworben. Alle Objekte dürften aus demselben Fund aus Gurob im Fayum in Mittelägypten stammen.
Größe
BearbeitenDas Figürchen von König Amenophis III. ist 5,8 cm hoch, 2,4 cm breit und 3,5 cm tief, das der Königin Teje 6,4 cm hoch, 1,8 cm breit und 3,3 cm tief.
Beschreibung
BearbeitenAmenophis III. und seine Gemahlin Teje sitzen auf einfachen Blockthronen mit niedrigen Rückenlehnen. Die Throne sind an den Seiten mit feinem Federmuster und hinten mit Lotusblumen verziert. Er hielt in der rechten Hand ein Zepter, Teje in der linken Hand einen Lotoswedel; beide sind heute verloren. Amenophis III. trägt die blaue Krone und einen kurzen plissierten Schurz. Teje ist mit einem knöchellangen Gewand bekleidet und trägt eine feine Löckchenperücke. Ein Diadem, an dem ein Doppel-Uräus befestigt ist, umschließt ihre Stirn. Die beiden kleinen Sitzfigürchen mit ihrer auffälligen Beleibtheit und den gedrungenen Proportionen dürften als Altersbildnisse bezeichnet werden. Die Augen der Teje waren ursprünglich mit Einlagen versehen, bei Amenophis III. waren sie lediglich aufgemalt. Beide Figuren waren vergoldet und könnten als Aufsätze von Zeremonialstäben gedient haben. Besonders die leicht überlängten Gesichtsformen, die vorgezogene Mund-Nasenpartie und die Korpulenz der beiden Figuren sprechen für eine Herstellung der Kunstwerke nach dem Tod des Königspaares in der Amarnazeit.
Literatur
Bearbeiten- Günther Roeder, Albert Ippel: Die Denkmäler des Pelizaeus-Museums zu Hildesheim. Curtius, Berlin 1921, S. 35–36 und S. 78–79.
- Hans Kayser: Das Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Cram / de Gruyter, Hamburg 1966, S. 28 und 59 (Abbildung 23. Ebenholzfigürchen des Königs Amenophis III. und seiner Gemahlin Teje).
- Hans Kayser: Die ägyptischen Altertümer im Roemer-Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Gerstenberg, Hildesheim 1973, ISBN 3-8067-8002-1, S. 70 und Abb. 59.
- Bettina Schmitz: Amenophis III. und Teje. In: Nofret – Die Schöne. Die Frau im Alten Ägypten. »Wahrheit« und Wirklichkeit. von Zabern, Mainz 1985, ISBN 3-8053-0854-X, S. 80–82 (Katalog-Handbuch zur Ausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim 15. Juli – 4. November 1985, Band 2).
- Arielle P. Kozloff, Betsy Morrell Bryan, Lawrence M. Berman: Egypt's Dazzling Sun: Amenhotep III and his world. Cleveland Museum Of Art 1992, ISBN 0-940717-16-6, Kat.-Nr. 27.
- Arne Eggebrecht (Hrsg.): Pelizaeus-Museum Hildesheim: Die Ägyptische Sammlung. von Zabern, Mainz 1993, ISBN 3-8053-1579-1, S. 59.
- Martin von Falck: Statuetten des Amenophis III. und der Teje. In: Katja Lembke (Hrsg.): Das Leben am Nil und der Alltag im Alten Ägypten (= Das Alte Ägypten in Hildesheim). Band 2. von Zabern, Darmstadt/Mainz 2011, ISBN 978-3-8053-4285-8, S. 60–61 (Katalog zur Dauerausstellung).
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag bei The Global Egyptian Museum