Eberhard Melchior

deutscher Mathematiker

Eberhard Ruprecht Georg Melchior (* 27. November 1912 in Dresden; † 11. Juli 1956 ebenda)[1] war ein deutscher Mathematiker.

Melchior war der Sohn eines Studienrats. Nach dem Abitur in Dresden-Neustadt studierte er ab 1932 Mathematik in Göttingen, an der TH Dresden und der Universität Berlin, an der er 1937 promoviert wurde (Untersuchungen über ein Problem aus der Theorie der Konfigurationen).[2][3] Während die Dissertation bei Ludwig Bieberbach gelobt wurde (opus valde laudabile), musste er die Doktorprüfung (Rigorosum) wiederholen und kam nur auf ein befriedigend in Mathematik (Korreferent war Erhard Schmidt). In einer 1940 veröffentlichten Arbeit gab er den ersten bekannten Beweis des Satzes von Sylvester-Gallai, ohne dass dies allerdings damals weiteren Kreisen bekannt wurde. Genauer bewies er die projektiv-äquivalente (duale) Formulierung des Satzes unter Verwendung des Eulerschen Polyedersatzes.[4] In diesem Zusammenhang ist auch eine Ungleichung nach ihm benannt.

Insgesamt sind drei Veröffentlichungen von ihm bekannt.[5] Zwei davon wurden in der Zeitschrift Deutsche Mathematik von Ludwig Bieberbach veröffentlicht.

Literatur

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  • Renate Tobies: Biographisches Lexikon in Mathematik promovierter Personen WS 1907/08 bis WS 1944/45, Rauner Verlag 2006
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Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Sterberegister Nr. 1065/1956 des Standesamts Dresden I
  2. Schriften Math. Seminar und Inst. Angew. Math. Berlin, Band 3, 181–206
  3. Eberhard Melchior im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  4. Melchior, Über Vielseite der projektiven Ebene, Deutsche Mathematik, Band 5, 1940, S. 461–475. Als Adresse wurde in der Arbeit München angegeben. Dargestellt ist sein Beweis in S. Felsner Geometric Graphs and Arrangements, Vieweg 2004, S. 72f
  5. Außer den beiden erwähnten noch: W. Jung, E. Melchior, Symmetrische Geradenkomplexe. Ein Beitrag zur Theorie der Konfigurationen, Deutsche Mathematik 1, 1936, 239–255. Walter Jung (* 1907) hatte über ein ähnliches Thema 1937 bei Werner Weber (Mathematiker) in Berlin promoviert. Nach dem Urteil zur Dissertation (Ko-Referent Bieberbach) begründeten Melchior und Weber die Theorie symmetrischer Geradenkomplexe.