Eberhard Straub

deutscher Historiker und Publizist

Eberhard Straub (* 30. Dezember 1940 in Berlin; † 23. Mai 2024 ebenda)[1] war ein deutscher Historiker und Publizist.

Leben Bearbeiten

Der Sohn des Althistorikers Johannes Straub studierte ab 1962 an der Universität Bonn, der Universität München, der Universität Turin und der Universität Wien Geschichte, Kunstgeschichte und Archäologie. 1968 wurde er in München summa cum laude zum Dr. phil. promoviert.[2]

Zwischen 1970 und 1974 führten ihn Forschungsreisen nach Spanien, New York und Wien. 1977 habilitierte er sich an der Universität München.[3] Anschließend war er Redakteur beim Feuilleton der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Von 1986 bis 1989 war er bei der Stuttgarter Zeitung tätig, schließlich für ein halbes Jahr bei der Welt. Daraufhin leitete er bis 1997 die Öffentlichkeitsarbeit beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in Essen.

Ab 1998 lebte er als freier Autor in Berlin, wo er im Mai 2024 im Alter von 83 Jahren starb.

Wirken Bearbeiten

Straubs Forschungsschwerpunkte waren Kulturgeschichte, historische Biographie sowie Ländergeschichte (Spanien, Preußen). Daneben schrieb er auch zur Literaturgeschichte, Kunstgeschichte und Geschichte der Musik. Als Historiker ging es ihm vorzüglich um die Erhellung mentalitärer und universalgeschichtlicher Grundtendenzen einer Epoche sowie um die geistesgeschichtliche und sozialpsychologische Einordnung historischer Persönlichkeiten jenseits strukturgeschichtlicher und soziologischer Schemata. Ihr essayistischer, anekdotenreicher Stil und der Verzicht auf einen wissenschaftlichen Apparat machen seine Bücher auch für einen nicht-akademischen Leserkreis attraktiv, während andererseits der Reichtum an Anspielungen und versteckten Zitaten sowie der latente Rekurs auf historische Grundtatsachen eine wenigstens rudimentäre Kenntnis der Thematik in der Regel voraussetzen.

Als Journalist schrieb Straub unter anderem für die Berliner Zeitung, die FAZ, die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Der Spiegel, Compact, Cicero, Criticón, Cato, Preußische Allgemeine Zeitung, Sezession, Verlag Antaios und Junge Freiheit.[4][5] Des Weiteren nahm er auch publizistische Aufträge aus der Wirtschaft an.

Er gehörte lange zum festen Autorenstamm des Siedler-Verlages. Er war 1994 einer der Autoren des von Heimo Schwilk und Ulrich Schacht herausgegebenen Sammelbandes Die selbstbewusste Nation. Die letzten Bücher (seit 2019) wurden in Verlagen mit rechtsextremen Tendenzen veröffentlicht.

Veröffentlichungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. René Nehring: Trauer um Eberhard Straub. Preußische Allgemeine Zeitung, 25. Mai 2024, abgerufen am 25. Mai 2024.
  2. Dissertation: Repraesentatio Maiestatis oder churbayerische Freudenfeste. Die höfischen Feste in der Münchner Residenz vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.
  3. Habilitationsschrift: Pax et imperium. Spaniens Kampf um seine Friedensordnung in Europa zwischen 1617 und 1635.
  4. Eberhard Straub - Wissenschaftsjournalist in der Hauptstadt. Abgerufen am 26. April 2021.
  5. Eberhard Straub. Abgerufen am 29. Juni 2021.