Ebert Hera Esser
Die Ebert Hera Esser Holding GmbH (Eigenschreibweise Ebert HERA Esser, auch Ebert Hera) ist ein deutsches, mittelständisches Familienunternehmen mit Sitz in Baden-Baden. Das Unternehmen ist ein Industriedienstleister für die chemische und petrochemische Industrie sowie für Raffinerien, Pharmaunternehmen und Kraftwerke. 2022 waren in dem Unternehmen und den verbundenen Tochtergesellschaften 1.263 Mitarbeiter beschäftigt. Diese erzielten in dem Jahr einen Umsatz in Höhe von 194,0 Mio. Euro. Das Unternehmen ist mit über 45 Standorten in Deutschland und im angrenzenden europäischen Ausland tätig (Niederlande, Belgien und Frankreich).[2][3][4]
Ebert Hera Esser Holding GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1949 |
Sitz | Baden-Baden, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 1.263 (2022)[2] |
Umsatz | 194,0 Mio. Euro (2022)[2] |
Branche | Industriedienstleistungen, Haustechnik |
Website | www.e-h-group.com |
Stand: 26. Dezember 2023 |
Geschichte
BearbeitenVorgeschichte – Hans Esser und Wilhelm Ebert
BearbeitenIm Jahr 1949 wurde die Hans Esser GmbH in Gelsenkirchen gegründet. Sie war an Aktivitäten zur Aufrechterhaltung der wieder aufgebauten Industrie im Ruhrgebiet nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt. Im Jahr 1965 gründete Wilhelm Ebert die Wilhelm Ebert KG in Kaiserslautern. Dieses Unternehmen setzte Projekte im Apparate- und Rohrleitungsbau um. Über familiäre Bande kam das Unternehmen später nach Baden-Baden und spezialisierte sich auf den Industrieservice.[4] In der Folge kooperierten die Unternehmen: Im Jahr 1998 realisierten sie die ersten gemeinsamen Industrieprojekte im Ausland (Belgien), seit 2004 auch in den Niederlanden.[3]
Geschäftsumwandlung
Bearbeiten2008 erfolgte der Zusammenschluss beider Unternehmen. In der Folge wurden die Geschäftstätigkeiten zunehmend auf die Dienstleistungen von Industrieanlagen gelegt.[5] Im Zuge der Wachstumspläne von Ebert Hera gab es im selben Jahr erste Kontakte zu Odewald KMU, einer Tochtergesellschaft der Beteiligungsgesellschaft Odewald & Compagnie, die sich an kleinen und mittleren Unternehmen beteiligt. Im Januar 2009 investierte diese in die Unternehmensgruppe. Beate Ebert behielt mit ihrem Mann einen Teil der Unternehmensanteile und blieb die Geschäftsführerin des Unternehmens. Zu diesem Zeitpunkt bestand das Unternehmen aus zehn Gesellschaften mit einem Umsatz von rund 100 Mio. Euro und beschäftigte rund 900 Mitarbeiter.[6] Seitdem verfolgt Ebert Hera einen Markterweiterungskurs durch Akquisitionen und Investitionen.[7] 2019 veränderte sich die Struktur im Gesellschafterkreis des Mutterunternehmens, als Odewald & Compagnie ihre Anteile verkaufte. In der neuen Konstellation übernahm die Familie Ebert weitere Anteile am Unternehmen, zudem erwarb als neuer Gesellschafter der seit 2023 mit Beate Ebert verheiratete Unternehmer Theo Müller Anteile.[8] Mit dem Eintritt von Raphael Kern in die Unternehmensgruppe Anfang 2019, Elena Kern Anfang 2021 und Marc Brenner im Herbst 2021 engagiert sich die dritte Familiengeneration in der Gruppe.[2]
Geschäftsausbau
BearbeitenIm Frühjahr 2023 wurde bekannt, dass Ebert Hera die Dienstleistungssparte des niederländischen Unternehmens Sitech Services übernehmen wird. Dieser 2008 gegründete Dienstleister war aus dem multinationalen Unternehmen DSM hervorgegangen und hatte sechs internationale Aktionäre (AnQore, Arlanxeo, Borealis, DSM, Fibrant und OCI). Die Dienstleistungssparte ist unter anderem für die Wartung und Modernisierung der Anlagen des Industrieparks Chemelot in Geleen, Niederlande, zuständig.[9][10][11][12] Für die Übernahme war zunächst die Zustimmung der europäischen Wettbewerbsbehörde notwendig,[10] die im Mai 2023 erteilt wurde.[13] Neben den 1.263 Beschäftigten von Ebert Hera wurden rund 850 Mitarbeiter in der Dienstleistungssparte von Sitech Services weiterbeschäftigt.[10] Sitech soll weiterhin ein unabhängiges Unternehmen innerhalb der Ebert Hera Group bleiben und den niederländischen Markt bedienen. Laut Beate Ebert sei das Ziel der Übernahme unter anderem, sich stärker auf dem Markt in den Benelux-Ländern zu positionieren.[12] Weiterhin baute Ebert Hera im Jahr 2023 eine EMSR-Abteilung in Rotterdam, Niederlande, auf und erweiterte damit ihr Angebot in der Region.[14]
Unternehmensstruktur
BearbeitenEbert Hera Esser Holding GmbH ist Konzernmuttergesellschaft der Unternehmensgruppe (kurz: EHE-Gruppe).[2] Seit der Gründung ist das Unternehmen eng mit der Familie Ebert verbunden und wird von dieser geführt.[9] In der Unternehmensgruppe sind insgesamt 1.263 Mitarbeiter beschäftigt (Stand: 2022). Die Gruppe erzielte 2022 einen Jahresumsatz in Höhe von 194,0 Mio. Euro.[2] Ebert Hera ist ein mittelständisches Unternehmen mit über 45 Standorten.[4]
Die vollkonsolidierten Tochtergesellschaften sind (Stand 2022):[2]
- Hera Maintenance GmbH, Baden-Baden,
- Ebert GmbH, Baden-Baden,
- Esser Anlagentechnik GmbH, Baden-Baden,
- Ebert HERA Nederland B.V., Hoogvliet,[15]
- Heinz Geberzahn GmbH & Co. KG, Köln,
- Ebert HERA Gerüstbau & Industrieisolierungen GmbH (vormals: Ebert Hera Engineering & Automation GmbH), Baden-Baden,
- EHE Dutch Holding B.V., Kouderke/Niederlande.
Geschäftstätigkeiten
BearbeitenEbert Hera ist in der Wartung und Instandhaltung von Industrieanlagen in den Tätigkeitsbereichen Rohrleitungsbau, Maschinen-, Apparate- und Fertigungstechnik, Transport und Schwermontage, Gebäudetechnik, Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik (EMSR) sowie in geringerem Maße in der Arbeitnehmerüberlassung tätig.[16] Die Gruppe tritt dabei unter anderem als Generalunternehmer auf und koordiniert als Hauptauftragnehmer die nachfolgenden Subunternehmen.[7] Sie wirkt auch bei Stillständen und Revisionen in Fabriken sowie bei Neu- und Umbauprojekten mit.[2][4]
Auszeichnungen
BearbeitenEbert Hera ist seit Jahren in der Lünendonk-Liste der wichtigsten Industriedienstleistungsunternehmen vertreten und lag in der Liste von 2023 auf Platz 11.[17] 2022 erreichte Ebert Hera mit 46,9 Prozent das stärkste relative Wachstum aller in der Lünendonk-Liste vertretenen Unternehmen.[18] Zusätzlich war Ebert Hera im Jahr 2024 der Liste der Top 100 der innovativsten Unternehmen in Deutschland vertreten.[19]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Unternehmensseite. In: Ebert Hera Group. Abgerufen am 26. Dezember 2023.
- ↑ a b c d e f g h Ebert HERA Esser Holding GmbH, Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022, veröffentlicht am 6. September 2023 im Unternehmensregister, abgerufen am 29. Dezember 2023
- ↑ a b Christien Nuboer: VOMI verwelkomt Ebert HERA als nieuw lid. In: Pomp NL. 27. Juli 2022, abgerufen am 20. November 2023 (niederländisch).
- ↑ a b c d Dirk Neubauer: Baden-Badener Ebert Hera Esser sorgt dafür, dass es in Deutschland läuft. In: Badische Neueste Nachrichten. 5. Juli 2023, abgerufen am 29. Dezember 2023.
- ↑ Ebert Hera Esser Holding GmbH. In: Northdata. Abgerufen am 29. Dezember 2023.
- ↑ Julia Groth, Olaf Wittrock: Die guten Heuschrecken. Hrsg.: Impulse. 1. Mai 2009, S. 108–112.
- ↑ a b CHEManager (Hrsg.): A Market on the Move. Nr. 7–8, 28. Juli 2011, S. 8.
- ↑ Thomas Ball: Industrieservice: Odewald verkauft Beteiligung an Ebert Hera. In: Lünendonk. 17. Juli 2019, abgerufen am 4. Januar 2024.
- ↑ a b Sitech Services announced the sale of its service division to Ebert Hera. In: Axeco Corporate Finance. 3. Februar 2023, abgerufen am 20. November 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b c Servicedeel Sitech verkocht aan Ebert HERA. 20. Januar 2023, abgerufen am 20. November 2023 (niederländisch).
- ↑ Tjabel Daling: Duitse branchegenoot neemt op Chemelot gevestigde dienstverlener Sitech over. In: Het Financieele Dagblad. 8. Januar 2023, abgerufen am 26. Dezember 2023 (niederländisch).
- ↑ a b Servicedeel Sitech verkocht aan Ebert Hera. In: sittard-geleen.nieuws.nl. 20. Januar 2023, abgerufen am 4. Januar 2024.
- ↑ Daily News 04/05/2023. In: Kurzy.cz. 4. Mai 2023, abgerufen am 20. November 2023 (englisch).
- ↑ Erik Stroosma: Ebert Hera. In: Europoort Kringen Magazine. 3. Februar 2024, abgerufen am 11. März 2024 (niederländisch).
- ↑ Ebert Hera Nederland B.V. – 57808279. In: Creditsafe. Abgerufen am 11. März 2024 (niederländisch).
- ↑ Susanne Genath: Die Lampen-Schrauber vom Bayer-Kreuz. Hrsg.: Rheinische Post. Nr. 210, 9. September 2017, S. 19.
- ↑ Nora Menzel: Ranking: Die größten Industriedienstleister in Deutschland. In: Chemie Technik. 30. Dezember 2023, abgerufen am 4. Januar 2024.
- ↑ Industrieservice: Unternehmen zwischen starkem Wachstum und Unsicherheiten angesichts aktueller Krisen. In: Lünendonk. 23. August 2022, abgerufen am 4. Januar 2024.
- ↑ Ebert Hera Esser Holding GmbH. In: Top 100. 2024, abgerufen am 11. März 2024 (deutsch).