Echolalie

krankhafte Sprachfähigkeit beschränkt auf vorgesprochene Sätze
Klassifikation nach ICD-10
R48.8 Sonstige und nicht näher bezeichnete Werkzeugstörungen
{{{02-BEZEICHNUNG}}}
{{{03-BEZEICHNUNG}}}
{{{04-BEZEICHNUNG}}}
{{{05-BEZEICHNUNG}}}
{{{06-BEZEICHNUNG}}}
{{{07-BEZEICHNUNG}}}
{{{08-BEZEICHNUNG}}}
{{{09-BEZEICHNUNG}}}
{{{10-BEZEICHNUNG}}}
{{{11-BEZEICHNUNG}}}
{{{12-BEZEICHNUNG}}}
{{{13-BEZEICHNUNG}}}
{{{14-BEZEICHNUNG}}}
{{{15-BEZEICHNUNG}}}
{{{16-BEZEICHNUNG}}}
{{{17-BEZEICHNUNG}}}
{{{18-BEZEICHNUNG}}}
{{{19-BEZEICHNUNG}}}
{{{20-BEZEICHNUNG}}}
Vorlage:Infobox ICD/Wartung {{{21BEZEICHNUNG}}}
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Eine Echolalie [ˌʔɛçolaˈliː (von altgriechisch ἠχώ ēchṓ, deutsch ‚Nachhall‘und λαλέω laléō ‚ich rede‘) ist eine Sprachstörung, bei der Aussagen Anderer als Laute wiederholt werden. Sie findet im frühkindlichen Spracherwerb statt, kann aber auch hirnorganische oder psychiatrische Ursachen haben.

Umgangssprachlich wird auch die Palilalie, das unwillkürliche Wiederholen selbstgesagter Silben oder Wörter, als Echolalie bezeichnet.[1][2]

Beschreibung

Bearbeiten

Bei der Echolalie werden von anderen geäußerte Silben, Wörter oder kurze Sätze, identisch oder leicht abgewandelt als Laute wiederholt. Dabei wird die Bedeutung des Gehörten und Gesprochenen nicht erfasst. Das Nachsprechen ist üblicherweise nicht bewusst geplant, es handelt sich um einen Automatismus. Beim frühkindlichen Spracherwerb ist die Echolalie eine physiologische („normale“) Entwicklungsphase zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr. Ein längeres Bestehen kann ein Zeichen für eine sprachliche Entwicklungsverzögerung sein, beispielsweise bei Autismus.[1][3]

Bei transkortikalen sensorischen Aphasien, bei der das Verständnis und die Produktion des Sprachinhalts funktional getrennt sind, ist die Echolalie häufig die einzige Form des Sprechens. Trotz Krankheitseinsicht ist keine Unterdrückung möglich, was für die Betroffenen häufig psychisch belastend ist.[4] Sie kann ebenso als Symptom verschiedener Demenzen vorkommen.

Im Rahmen der Schizophrenie kann sie mit oder ohne Echopraxie, dem Nachahmen von Handlungen, auftreten. Dabei handelt es sich um ein katatones Symptom, das im Kontext eines grundsätzlichen Wandels des Erlebens auftritt.[5] Abzugrenzen davon ist die Echolalie als vokaler Tic beim Tourette-Syndrom oder Zwangsstörungen, welche die Betroffenen selbst als sinnlose Lautäußerungen erkennen.[6]

Bearbeiten
Wiktionary: Echolalie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Echolalie. In: Pschyrembel Online. Abgerufen am 2. Dezember 2024.
  2. Palilalie. In: Pschyrembel Online. Abgerufen am 2. Dezember 2024.
  3. Echolalie. In: Dorsch – Lexikon der Psychologie. Abgerufen am 2. Dezember 2024.
  4. Barbara Schneider, Meike Wehmeyer, Holger Grötzbach: Aphasie: ICF-orientierte Diagnostik und Therapie (= Praxiswissen Logopädie). 7. Aufl. 2021. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2021, ISBN 978-3-662-62835-5, S. 291.
  5. Manfred Döpfner, Veit Roessner: Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (= Springer Reference Medizin). Living reference work Auflage. Springer, Berlin Heidelberg 2021, ISBN 978-3-662-49289-5.
  6. Theo R. Payk: Psychopathologie: Vom Symptom zur Diagnose. 5. Aufl. 2021. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2022, ISBN 978-3-662-63574-2, S. 206.