Eco (Computerspiel)

Computerspiel aus dem Jahr 2018

Eco ist ein Computerspiel des amerikanischen Spieleentwicklers Strange Loop Games. In dem Simulationsspiel bauen Spieler gemeinsam eine Zivilisation auf einem virtuellen Planeten auf. Das Spiel simuliert auch die Auswirkungen von Ressourcenausbeutung auf die Umwelt und soll neben Unterhaltungs- auch Bildungszwecke erfüllen. Der Titel erschien Im Februar 2018 als Early-Access-Spiel für Windows.

Eco
Entwickler Strange Loop Games
Publisher Strange Loop Games
Leitende Entwickler John Krajewski, Milenko Tunjic, Eric Anderson
Veröffentlichung 6. Februar 2018 (Early Access)
Plattform Windows
Spiel-Engine Unity
Genre Simulation, Sandbox-Spiel
Spielmodus Mehrspieler, Koop-Modus, Einzelspieler
Medium Download
Sprache Englisch

Handlung

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Die Spielwelt von Eco wird durch einen bevorstehenden Asteroideneinschlag bedroht. Aufgabe des Spielers ist ein ausreichendes Technologieniveau zu erreichen, um den Asteroid vor dessen Einschlag zu zerstören, ohne dabei das Ökosystem der Spielwelt durch übermäßige Ausbeutung von Ressourcen oder Verschmutzung zu schädigen.[1] Die Spielwelt ist ein, im Verhältnis zur Erde, sehr kleiner Planet. Er besteht aus Erde, Gestein und anderen Ressourcen und wird von verschiedenen Landschaftsformen, wie zum Beispiel Wäldern, Wiesen oder Flüssen bedeckt. Der Planet bietet sowohl diversen Tieren als auch verschiedenen Pflanzen einen geeigneten Lebensraum, die vom Spieler gejagt bzw. gesammelt werden können.

Spielprinzip

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Eco ist ein Multiplayer-Survival-Spiel. Die Spieler spielen online in derselben Spielwelt und können mit dieser, aber auch mit anderen Spielern interagieren. Kernidee des Spiels ist eine nachhaltige Lebensweise nachzuspielen. Die Spieler müssen sich vielseitig ernähren und auf eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen achten.[2] Fällen die Spieler beispielsweise zu viele Bäume, kann die durch High-Tech-Maschinen erzeugte Luftverschmutzung kaum noch ausgeglichen werden, was zum Ansteigen des Meeresspiegels führen kann. Spezies von Tieren und Pflanzen können aussterben, wenn sie zu stark bejagt bzw. gesammelt werden.

Um dies zu verhindern, versuchen die Spieler eine funktionierende Gesellschaft zu errichten. Sie können Währungen einführen und ein Wirtschaftssystem etablieren, eine Regierung wählen und Gesetze vorschlagen. Diese hindern andere Spieler am Ausführen bestimmter Spielaktionen oder lenken ihr Verhalten durch Steuern oder Subventionen.[3] Im Gegensatz zu anderen Survial-Spielen, gibt es in Eco keine Möglichkeit gegen andere Spieler oder Monster zu kämpfen. Die Spielcharaktere können nicht sterben. Das Spiel ermutigt Spieler dazu, mit anderen Spielern zusammenzuarbeiten.[4]

Produktion

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Eco war ursprünglich ein rein für Schüler der Mittelstufe konzipiertes Bildungswerkzeug, für das Strange Loop Games zeitweise mit der University of Illinois zusammenarbeitete.[5] Das US-amerikanische Bildungsministerium steuerte über eine Million US-Dollar für die Entwicklung bei. Strange Loop hatte zuvor lediglich zwei Spiele produziert, das 2012 veröffentlichte Knobelspiel Vessel und das Serious Game Sim Cell von 2013. Beim Design des Spiels ließen sich die Macher von den Open-World-Spielen Minecraft und Rust sowie von den dynamischen Prozessen der Community rund um das Spiel EVE Online inspirieren.[6]

Im August 2015 versuchte Strange-Loop-Geschäftsführer und Eco-Designer John Krajewski über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter 100.000 US-Dollar für den Ausbau des Spiels einzunehmen.[7] Die Kampagne war erfolgreich, Strange Loop erhielt über 200.000 US-Dollar. Als Fertigstellungstermin für die erste Alpha-Version wurde September 2015 anvisiert. Am 6. Februar 2018 erfolgte eine Veröffentlichung als Early-Access-Spiel, um die weitere Entwicklung zu finanzieren.[8]

Auszeichnungen

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Preisverleihung Kategorie Resultat Datum
GamesBeat Game of the Year Award[9] Gewonnen 27.12.2018

Rezensionen

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Bewertungen
PublikationWertung
Jeuxvideo.com15/20[10]

Das deutsche Magazin GameStar bezeichnete Eco als „ambitioniertes Survival-Spiel“ mit „innovativem Ansatz“.[11] Rock, Paper, Shotgun nannte das Spiel „Minecraft in Schön“ und stellt als Alleinstellungsmerkmal heraus, dass Sandbox-Spiele üblicherweise einen achtlosen Umgang mit Ressourcen förderten, während in Eco die Auswirkungen des Handelns der Spieler auf ihre Umwelt bedacht werden müssten.[12]

Jeff Grub hob in einer Artikel-Serie für VentureBeat den wirtschaftlichen Aspekt des Spiels als den interessantesten hervor, da Spieler hierbei am wenigsten durch Spielmechanismen reguliert würden und sich untereinander auf Wirtschaftssysteme, Währungen und Preise einigen müssten. Dies könne anschaulich Dynamiken, Potenziale und Gefahren realer ökonomischer Prozesse abbilden und entsprechend im Unterricht eingebettet wirtschaftstheoretische Grundlagen nahebringen.[13][14]

„Ich denke, dass ältere Gymnasiasten viel davon lernen können, wenn sie so spielen wie meine Gruppe. [...] Ich denke, dass Lehrer auch feststellen würden, dass ihre Schüler schnell in Rollen schlüpfen und eine Mikro-Gesellschaft bilden. Und Pädagogen hätten viele Möglichkeiten, die Interaktionen ihrer Schüler als Ausgangspunkt für Diskussionen über Analogien in der realen Welt zu nutzen und darüber, wie die Spieler das Rechtssystem im Spiel nutzen können, um bestimmte Aktivitäten zu verbieten oder einzuschränken, die für alle schädlich sind.“

Jeff Grub: VentureBeat[14]
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Einzelnachweise

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  1. ECO - Strange Loop Games. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Februar 2018; abgerufen am 23. Februar 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.strangeloopgames.com
  2. Andrea Peterson: The government is helping fund a Minecraft-style game for teaching kids about the environment. In: The Washington Post. 9. Juni 2015, abgerufen am 11. November 2018 (englisch).
  3. John Krajewski: The Future of Virtual Worlds, Part III: User-Generated Societies. Strange Loop Games, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  4. Liane M. Dubowy: c't zockt Spiele-Review: Eco. In: c’t. 22. März 2018, abgerufen am 11. November 2018.
  5. Prototype Eco. In: Illinois.edu. Abgerufen am 24. Februar 2018.
  6. Oliver Franklin-Wallis: ECO ist wie Minecraft – nur mit Klimakatastrophe. In: GQ. 21. März 2017, abgerufen am 25. Februar 2018.
  7. Eco - Global Survival Game. In: Kickstarter. Abgerufen am 25. Februar 2018.
  8. Benjamin Schmädig: Eco - Erscheint im Februar als Early-Access-Titel auf Steam. In: 4Players. 22. Dezember 2017, abgerufen am 19. November 2023.
  9. PC gaming editor Jeff Grubb’s top 14 games of 2018. In: GamesBeat. VentureBeat, 27. Dezember 2018, abgerufen am 27. Januar 2024 (englisch).
  10. Eco : Le Minecraft communautaire pour adultes. In: Jeuxvideo.com. 4. März 2018, abgerufen am 1. Januar 2019 (französisch).
  11. Tobias Ritter: Eco - Ökosystem-Survival-Sim erreicht Kickstarter-Ziel. In: GameStar. 25. August 2015, abgerufen am 25. Februar 2018.
  12. Premature Evaluation: Eco. In: Rock Paper Shotgun. 20. Februar 2018, abgerufen am 25. Februar 2018 (englisch).
  13. Jeff Grubb: Eco’s player-driven economy let me create a financial meltdown. In: VentureBeat. 15. März 2018, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  14. a b Jeff Grubb: Eco: We stopped the meteor, but we couldn’t stop ourselves. In: VentureBeat. 3. August 2018, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).