Edgar Ott

deutscher Schauspieler und Synchronsprecher

Edgar Ott (* 2. Juli 1929 in Berlin-Dahlem; † 13. Februar 1994 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher und Synchronsprecher.

Edgar Otts schauspielerische Laufbahn begann am Berliner Hebbel-Theater, wo er auch die Schauspielschule besuchte, und an der Tribüne. Von Beginn der 1950er Jahre an gehörte er mehr als 30 Jahre zu den Chargendarstellern der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. Von 1975 bis 1979 spielte Ott in 39 Folgen der ARD-Krimiserie Kommissariat 9 eine der Hauptrollen.

Bekannt wurde während der Zeit seiner Berufstätigkeit vor allem seine Stimme. Im Synchronstudio versah Ott nicht nur bekannte ausländische Kollegen wie Telly Savalas (als Kojak in Einsatz in Manhattan), Bill Cosby (Tennisschläger und Kanonen) und Gordon Jackson (Das Haus am Eaton Place und Die Profis) mit seiner deutschen Stimme, sondern auch beliebte Zeichentrickfiguren. Seine Stimme ist in zahlreichen Walt-Disney-Filmen zu hören. Als Balu, der Bär, sang er in dem Film Das Dschungelbuch den Song Probier’s mal mit Gemütlichkeit. Er sang und sprach auch den Küchenchef Toni in Susi und Strolch (1968), den Straßenkater Thomas O’Malley in Aristocats (1970), Little John in Robin Hood (1973), den Professor Rattenzahn in Basil, der große Mäusedetektiv (1986) oder den Meereskönig Triton in Arielle, die Meerjungfrau (1989).

Eine seiner bekanntesten Hörspielrollen – er wirkte in 312 Hörspielen als Sprecher mit – war die des sprechenden Elefanten Benjamin Blümchen, die er von 1977 bis zu seinem Tod sprach. Auch in einigen Benjamin-Blümchen-Trickfilmen sprach er die Rolle.

In drei Filmen der Asterix-Reihe sprach er die Figur des Obelix. Außerdem lieh er dem Krümelmonster in der Sesamstraße und Bongo Bärentatze aus der Hörspielreihe Xanti seine Stimme. Ott sprach u. a. auch Lino Ventura in Das Verhör, Lloyd Bridges in Hot Shots, Bud Spencer in Heute ich… morgen Du! sowie Sidney James in mehreren Filmen der Carry-On-Filmreihe, bei deren Synchronisation er auch einige Male Regie führte.

Edgar Ott war mit der Schauspielerin Liane Croon verheiratet.[1] Er starb 1994 bei einem Spaziergang mit seinem Hund im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt.[2] Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof der Inselkirche St. Severin in Keitum auf Sylt.[3]

 
Die Grabstätte des Schauspielers Edgar Ott auf dem Inselfriedhof in Keitum auf Sylt.

Mehrere seiner Rollen (u. a. das Familienoberhaupt Earl in der Serie Die Dinos) wurden seitdem von Jürgen Kluckert gesprochen; einige Ausnahmen bilden hierbei die Rolle des Tigers aus der Film- und Fernsehreihe Feivel, der Mauswanderer, die nach Otts Tod in den direkt auf Video veröffentlichten Filmfortsetzungen Feivel der Mauswanderer: Der Schatz von Manhattan und Feivel der Mauswanderer: Das Ungeheuer von Manhattan von Tom Deininger synchronisiert wurde.

Ein im Sommer 2015 erschienenes Musikalbum des Potsdamer Liedermachers Christoph Enderlein mit dem Titel My Friend ist explizit Edgar Ott gewidmet.[4][5]

Filmografie

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Synchronisation (Auswahl)

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Phil Harris

Jacques Morel

Dom DeLuise

Lino Ventura

Lloyd Bridges

James Earl Jones

Telly Savalas

John Ashton

Sidney James

Hörspiele (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Thomas Bräutigam: Stars und ihre deutschen Stimmen. In: Lexikon der Synchronsprecher. Schüren, 2008, S. 191.
  2. WDR2-Stichtag über Edgar Ott zum 15. Todestag Youtube-Video, abgerufen am 26. September 2016
  3. Edgar Ott. Kurzvita und Fotos des Grabes. In: knerger.de. Klaus Nerger, abgerufen am 6. November 2020.
  4. Kuenstlerdetails Christoph Enderlein. Timezone Records, abgerufen am 23. August 2016.
  5. Album „My Friend“ veröffentlicht – Musiker Christoph Enderlein aus Falkensee. In: Märkische Allgemeine Zeitung. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2016; abgerufen am 23. August 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maz-online.de