Edingen (Sinn)

Ortsteil von Sinn (Hessen)

Edingen (anhören/?) ist ein Ortsteil der Gemeinde Sinn im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Das Dorf liegt auf der westlichen Seite des Dilltals, im Westerwald und unterhalb der Burgruine Greifenstein sowie des Ortes Greifenstein.

Edingen
Gemeinde Sinn
Koordinaten: 50° 38′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 50° 37′ 58″ N, 8° 19′ 15″ O
Höhe: 205 m ü. NHN
Fläche: 3,59 km²[1]
Einwohner: 1141 (30. Juni 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 318 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35764
Vorwahl: 06449

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Vermutlich bestand am Ort bereits in frühgermanischer Zeit eine Siedlung, da sowohl Funde aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. wie auch der Ortsname Hinweise darauf geben.

Die erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1341 bezieht sich auf den als Siedlungskristallisationspunkt geltenden „Edinger Hof“. Die Siedlung wird in der Übergabeurkunde an die Grafen von Nassau-Dillenburg als Ödingen bezeichnet. Im Jahr 1629 kam der Edinger Hof durch Erbteilung an das Haus Solms-Greifenstein und 1851 an die Gemeinde Edingen, welche den Edinger Hof 1921 an drei Privatleute verkaufte.

Die Evangelische Kirche Edingen wurde 1745 im Stil des Barock fertiggestellt. 1964/1965 folgte eine Erweiterung durch einen Choranbau.

Bei Edingen verlief vor der Gebietsreform die Grenze zwischen dem Dillkreis und dem Kreis Wetzlar, die heute als nördlicher und südlicher Teil gemeinsam den Lahn-Dill-Kreis bilden. Daher wird heute noch bei Differenzen oder Verständigungsschwierigkeiten zwischen diesen Teilen des Landkreises von der sog. „Edinger Mauer“ gesprochen.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der hessischen Gebietsreform wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Edingen zum 1. Januar 1977 durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen als Ortsteil nach Sinn eingemeindet.[3] Für den Ortsteil Edingen wurde wie für die anderen ehemals eigenständigen Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Edingen lag:[1][5]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Edingen 1155 Einwohner. Darunter waren 42 (3,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 210 Einwohner unter 18 Jahren, 462 zwischen 18 und 49, 267 zwischen 50 und 64 und 216 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 483 Haushalten. Davon waren 123 Singlehaushalte, 129 Paare ohne Kinder und 180 Paare mit Kindern, sowie 45 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 81 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 327 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

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Edingen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018
Jahr  Einwohner
1834
  
251
1840
  
302
1846
  
355
1852
  
359
1858
  
346
1864
  
352
1871
  
369
1875
  
397
1885
  
413
1895
  
400
1905
  
439
1910
  
453
1925
  
516
1939
  
613
1946
  
886
1950
  
885
1956
  
853
1961
  
922
1967
  
1.010
1970
  
1.077
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.155
2014
  
1.128
2018
  
1.141
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1], Gemeinde Sinn[2]; Zensus 2011[7]

Religionszugehörigkeit

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1834: 242 evangelische, ein katholischer und 8 jüdische Einwohner[1]
1961: 784 (= 85,03 %) evangelische und 128 (= 13,88 %) katholische Einwohner[1]

Der Haltepunkt Edingen (Wetzlar) liegt an der Dillstrecke (Bahnstrecke Siegen–Gießen).

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Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  2. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  5. Am 1. Januar 1977 wurde Edingen als Ortsbezirk der neu gebildeten Gemeinde Sinn eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Edingen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. August 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Daten und Fakten. Gemeinde Sinn, archiviert vom Original; abgerufen am 25. März 2018.
  3. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 193 kB) In: Webauftritt. Gemeinde Sinn, abgerufen im Februar 2019.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 250 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.