Edmund Majowski
Edmund Majowski (* 12. November 1910 in Königshütte; † 26. Oktober 1982 in Wien) war ein polnischer Fußballspieler und -trainer.
Edmund Majowski | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 12. November 1910 | |
Geburtsort | Königshütte, Deutsches Reich | |
Sterbedatum | 26. Oktober 1982 | |
Sterbeort | Wien, Österreich | |
Größe | 170 cm | |
Position | Flügelstürmer | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1924–1931 | AKS Chorzów | |
1931–1939 | Pogoń Lwów | |
1939 | SSTV Breslau | |
1940–1942 | DTSG Krakau | |
1942–1944 | DTSG Lemberg | |
1945–1947 | Wacker Wien | |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1933–1934 | Polen | 4 (1) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
Wiener AC | ||
1953–1954 | FC Wien | |
1954–1955 | Sarpsborg FK | |
1956–1957 | Iran | |
1958 | Norwegen | |
1958–196? | Kuwait | |
Ethnikos Piräus | ||
1969–1970 | Sarpsborg FK | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Karriere als Torjäger
BearbeitenMajowski wurde als Staatsbürger Preußens geboren und bekam erst mit dem Anschluss Ostoberschlesiens an Polen 1922 die polnische Staatsangehörigkeit. Als 14-Jähriger trat er der Fußballabteilung des AKS Chorzów bei, der als ein Klub der deutschen Minderheit galt.[1] 1931 nahm ihn der Spitzenclub Pogoń Lwów unter Vertrag, Majowski wurde dort als torgefährlicher Außenstürmer Stammspieler; 1932, 1933 und 1935 wurde er mit dem Verein polnischer Vizemeister. Er blieb Pogoń bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs treu.[2] 1933 bestritt er die erste von insgesamt vier Partien in den Reihen der Nationalmannschaft.
In den ersten Kriegswochen spielte Majowski, der zweisprachig (Deutsch, Polnisch) aufgewachsen war, kurz für den drittklassigen SS-Turnverein (SSTV) Breslau. Unter der deutschen Besatzung trug er sich in die deutsche Volksliste ein, er bekam auf diese Weise die Spielberechtigung für die deutschen Gauligen. Als Volksdeutscher lief er an der Seite der früheren polnischen Nationalspieler Wilhelm Góra, Juliusz Joksch und Karol Pazurek, die ebenfalls aus Oberschlesien stammten, sowie Józef Smoczek in der Gauliga Generalgouvernement für die Deutsche Turn- und Sportgemeinschaft Krakau auf, die der Geschäftsmann Oskar Schindler sponserte.[3] Er stand in der DTSG-Elf, die 1941 den Bernsteinpokal gewann.[4] Wiederholt wurde er in die Auswahl der Gauliga berufen. 1942 wechselte er zur DTSG Lemberg.[5] Er gehörte dem Verein bis zu dessen Auflösung 1944 an. Nach der Rückkehr in seine oberschlesische Heimat spielte er noch kurz für Germania Königshütte, den stärksten Club der Region.
Da Majowski fürchtete, wegen seines Einsatzes für Clubs der deutschen Besatzer von den polnischen Behörden als Kollaborateur verfolgt zu werden, verließ er Oberschlesien, als sich das Kriegsende abzeichnete, in Richtung Österreich. In den ersten Nachkriegsjahren spielte er für Wacker Wien.
Internationale Trainerkarriere
BearbeitenNach Erlangen der Trainerlizenz des Österreichischen Fußball-Bundes im Jahr 1947 übernahm er erst den Wiener AC, dann den FC Wien. Auch erlangte er die österreichische Staatsangehörigkeit, ohne die polnische aufzugeben.[6] Nach einem Zwischenspiel beim norwegischen Erstligaverein Sarpsborg FK begann seine Karriere als Trainer von Nationalmannschaften: Nach zwei Jahren im Iran kehrte er für eine Spielzeit nach Norwegen zurück, um sich anschließend dem Aufbau der kuwaitischen Auswahl zu widmen.[7] Aus Kuweit wechselte er zum griechischen Spitzenclub Ethnikos Piräus, bevor er 1969 für seine letzte Saison als Trainer zum Sarpsborg FK nach Norwegen zurückkehrte.
Einzelverweise
Bearbeiten- ↑ Oberschlesien im Bild, 3. April 1925, S. 1., vgl. Der Osten ist eine Kugel. Fußball in Kultur und Geschichte des östlichen Europa. Hrsg. C. Lübke/D. Suckow/S. Krause. Göttingen 2018, S. 248.
- ↑ biogr. Angaben, soweit nicht anders angegeben, lt: Piłkarze wyklęci – Edmund (Niechcioł) Majowski slzpn.pl, 2. September 2020.
- ↑ Thomas Urban, Fußball „nur für Deutsche“, im Untergrund und in Auschwitz Meisterschaften im besetzten Polen In: Europäischer Fußball im Zweiten Weltkrieg. Hrsg. M. Herzog, F. Brändle. Stuttgart 2015, S. 309.
- ↑ DTSG Krakau gewinnt Bernsteinpokal des Generalgouverneurs Warschauer Zeitung, 16. Dezember 1941, S. 7.
- ↑ Starker Widerstand der Lemberger In: Warschauer Zeitung, 29. September 1942, S. 7.
- ↑ Andrzej Gowarzewski: Mistrzowstwa Polski. Ludzie, fakty 1918–1939. Katowice 2017, S. 121.
- ↑ W służbie obcej federacji – polscy selekcjonerzy za granicą RetroFutbol.pl, 6. September 2019.
Literatur
Bearbeiten- Andrzej Gowarzewski: Mistrzowstwa Polski. Ludzie, fakty 1918–1939. Katowice 2017, ISBN 978-83-8823261-9, S. 121 (polnisch).
Links
Bearbeiten- Piłkarze wyklęci – Edmund (Niechcioł) Majowski slzpn.pl, 2. September 2020 (polnisch)
Personendaten | |
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NAME | Majowski, Edmund |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 12. November 1910 |
GEBURTSORT | Königshütte, Deutsches Reich |
STERBEDATUM | 26. Oktober 1982 |
STERBEORT | Wien, Österreich |